Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite

3. Cap. Von den
gleichfals durch ihre Nebenzwiebeln, welche viel
runder und härter anzugreifen sind, als die guten.
Sie werden ebenfals aus der Erde genommen,
wenn ihre Blätter verdorret sind, und auf glei-
che Weise im Schatten und an einem luftigen Or-
te einen Monat lang aufbehalten, und mit andern
Tulipanen-Zwiebeln wiederum verpflanzet. Sie
können eben auf 2, 3 bis 4 Jahre an einem Orte
stehen bleiben, und schicken sich am besten auf die
Rabatten.

§. 2.
Vom Auis.

Der Anis, Anis-Saat, Anisum offici-
narum. Anisum herbariis, C. B. P. Ani-
sum veteribus, I. B.
wird um Erfurt und in
ganz Thüringen in grosser Menge gezeuget,
und werden von hier viele 100 Centner ver-
kaufet und abgeführet. Es erfordert derselbe ein
schlechtes und geringes Erdreich; doch sol der
Acker von Quecken und Sau-Disteln, und an-
derm Unkraute befreyet seyn.

Hierzu wird das Land vor dem Winter im
October, November und December, und so lan-
ge als man in die Erde kommen kan, mit drey
oder vier Pferden tief gepflüget oder auch gegra-
ben, welches noch besser, ob es gleich etwas mehr
Kosten verursachet. Hierauf wird das gepflüg-
te Land mit der Ege fein überfahren und gleich ge-
machet.

Auf das Frühjahr, sobald als es nur mög-
lich ist, in die Erde zu kommen, wird der Sa-
me oben auf gesäet, und zwar auf einen Ersur-

ter

3. Cap. Von den
gleichfals durch ihre Nebenzwiebeln, welche viel
runder und haͤrter anzugreifen ſind, als die guten.
Sie werden ebenfals aus der Erde genommen,
wenn ihre Blaͤtter verdorret ſind, und auf glei-
che Weiſe im Schatten und an einem luftigen Or-
te einen Monat lang aufbehalten, und mit andern
Tulipanen-Zwiebeln wiederum verpflanzet. Sie
koͤnnen eben auf 2, 3 bis 4 Jahre an einem Orte
ſtehen bleiben, und ſchicken ſich am beſten auf die
Rabatten.

§. 2.
Vom Auis.

Der Anis, Anis-Saat, Aniſum offici-
narum. Aniſum herbariis, C. B. P. Ani-
ſum veteribus, I. B.
wird um Erfurt und in
ganz Thuͤringen in groſſer Menge gezeuget,
und werden von hier viele 100 Centner ver-
kaufet und abgefuͤhret. Es erfordert derſelbe ein
ſchlechtes und geringes Erdreich; doch ſol der
Acker von Quecken und Sau-Diſteln, und an-
derm Unkraute befreyet ſeyn.

Hierzu wird das Land vor dem Winter im
October, November und December, und ſo lan-
ge als man in die Erde kommen kan, mit drey
oder vier Pferden tief gepfluͤget oder auch gegra-
ben, welches noch beſſer, ob es gleich etwas mehr
Koſten verurſachet. Hierauf wird das gepfluͤg-
te Land mit der Ege fein uͤberfahren und gleich ge-
machet.

Auf das Fruͤhjahr, ſobald als es nur moͤg-
lich iſt, in die Erde zu kommen, wird der Sa-
me oben auf geſaͤet, und zwar auf einen Erſur-

ter
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0092" n="82"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">3. Cap. Von den</hi></fw><lb/>
gleichfals durch ihre Nebenzwiebeln, welche viel<lb/>
runder und ha&#x0364;rter anzugreifen &#x017F;ind, als die guten.<lb/>
Sie werden ebenfals aus der Erde genommen,<lb/>
wenn ihre Bla&#x0364;tter verdorret &#x017F;ind, und auf glei-<lb/>
che Wei&#x017F;e im Schatten und an einem luftigen Or-<lb/>
te einen Monat lang aufbehalten, und mit andern<lb/>
Tulipanen-Zwiebeln wiederum verpflanzet. Sie<lb/>
ko&#x0364;nnen eben auf 2, 3 bis 4 Jahre an einem Orte<lb/>
&#x017F;tehen bleiben, und &#x017F;chicken &#x017F;ich am be&#x017F;ten auf die<lb/>
Rabatten.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 2.</head><lb/>
          <note place="left">Vom Auis.</note>
          <p>Der <hi rendition="#fr">Anis, Anis-Saat,</hi> <hi rendition="#aq">Ani&#x017F;um offici-<lb/>
narum. Ani&#x017F;um herbariis, C. B. P. Ani-<lb/>
&#x017F;um veteribus, I. B.</hi> wird um Erfurt und in<lb/>
ganz Thu&#x0364;ringen in gro&#x017F;&#x017F;er Menge gezeuget,<lb/>
und werden von hier viele 100 Centner ver-<lb/>
kaufet und abgefu&#x0364;hret. Es erfordert der&#x017F;elbe ein<lb/>
&#x017F;chlechtes und geringes Erdreich; doch &#x017F;ol der<lb/>
Acker von Quecken und Sau-Di&#x017F;teln, und an-<lb/>
derm Unkraute befreyet &#x017F;eyn.</p><lb/>
          <p>Hierzu wird das Land vor dem Winter im<lb/>
October, November und December, und &#x017F;o lan-<lb/>
ge als man in die Erde kommen kan, mit drey<lb/>
oder vier Pferden tief gepflu&#x0364;get oder auch gegra-<lb/>
ben, welches noch be&#x017F;&#x017F;er, ob es gleich etwas mehr<lb/>
Ko&#x017F;ten verur&#x017F;achet. Hierauf wird das gepflu&#x0364;g-<lb/>
te Land mit der Ege fein u&#x0364;berfahren und gleich ge-<lb/>
machet.</p><lb/>
          <p>Auf das Fru&#x0364;hjahr, &#x017F;obald als es nur mo&#x0364;g-<lb/>
lich i&#x017F;t, in die Erde zu kommen, wird der Sa-<lb/>
me oben auf ge&#x017F;a&#x0364;et, und zwar auf einen Er&#x017F;ur-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ter</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[82/0092] 3. Cap. Von den gleichfals durch ihre Nebenzwiebeln, welche viel runder und haͤrter anzugreifen ſind, als die guten. Sie werden ebenfals aus der Erde genommen, wenn ihre Blaͤtter verdorret ſind, und auf glei- che Weiſe im Schatten und an einem luftigen Or- te einen Monat lang aufbehalten, und mit andern Tulipanen-Zwiebeln wiederum verpflanzet. Sie koͤnnen eben auf 2, 3 bis 4 Jahre an einem Orte ſtehen bleiben, und ſchicken ſich am beſten auf die Rabatten. §. 2. Der Anis, Anis-Saat, Aniſum offici- narum. Aniſum herbariis, C. B. P. Ani- ſum veteribus, I. B. wird um Erfurt und in ganz Thuͤringen in groſſer Menge gezeuget, und werden von hier viele 100 Centner ver- kaufet und abgefuͤhret. Es erfordert derſelbe ein ſchlechtes und geringes Erdreich; doch ſol der Acker von Quecken und Sau-Diſteln, und an- derm Unkraute befreyet ſeyn. Hierzu wird das Land vor dem Winter im October, November und December, und ſo lan- ge als man in die Erde kommen kan, mit drey oder vier Pferden tief gepfluͤget oder auch gegra- ben, welches noch beſſer, ob es gleich etwas mehr Koſten verurſachet. Hierauf wird das gepfluͤg- te Land mit der Ege fein uͤberfahren und gleich ge- machet. Auf das Fruͤhjahr, ſobald als es nur moͤg- lich iſt, in die Erde zu kommen, wird der Sa- me oben auf geſaͤet, und zwar auf einen Erſur- ter

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/92
Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/92>, abgerufen am 27.11.2024.