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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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3. Cap. Von den
ten beschreiben, welche zu unsern Endzweck dienen,
und womit starker Handel getrieben wird. Von
den weissen Samen sehen die Blätter an der
Farbe etwas heller aus als von den blauen, die
Köpfe aber halten niemalen so viel Samen-Kör-
ner in sich als die blauen, denn in den letzten fin-
det man deren allezeit den dritten Theil mehr;
hingegen werden die weissen auch theurer be-
zahlet.

Beyde Sorten haben einerley Erziehung,
und ist hierinnen kein Unterschied zu machen. Sie
verlangen ein Erdreich, welches noch mittelmäßi-
ge Besserung in sich hat, doch thun sich auch auf
gedüngtem Lande gut.

Der Acker, worauf man diesen Samen säen
wil, muß vor dem Winter mit 3 Pferden geah-
ren werden, doch pflegen die mehresten Leute bey
uns das Land zu graben, welches hernach zu allen
Früchten besser zu gebrauchen ist. Jnzwischen
habe ich das Umwenden mit dem Pflige mit vie-
len Aeckern auch für gut befunden, und viele Cent-
ner mit gutem Nutzen darauf gebauet. Sobald
als die Länderey hierzu geahren worden, so wird
der Acker mit der grossen Ege überfahren und fein
gleich bestrichen. Man lässet das Land den Win-
ter über also liegen, welches währender Zeit fein
mürbe und klar frieret.

Auf was Art und Weise der Auswurf und
das Säen sol verrichtet, und wie viel Samen zur
Aussaat sol genommen werden, kan man im 1. Th.
p. 96. und 122. nachsehen.

Das

3. Cap. Von den
ten beſchreiben, welche zu unſern Endzweck dienen,
und womit ſtarker Handel getrieben wird. Von
den weiſſen Samen ſehen die Blaͤtter an der
Farbe etwas heller aus als von den blauen, die
Koͤpfe aber halten niemalen ſo viel Samen-Koͤr-
ner in ſich als die blauen, denn in den letzten fin-
det man deren allezeit den dritten Theil mehr;
hingegen werden die weiſſen auch theurer be-
zahlet.

Beyde Sorten haben einerley Erziehung,
und iſt hierinnen kein Unterſchied zu machen. Sie
verlangen ein Erdreich, welches noch mittelmaͤßi-
ge Beſſerung in ſich hat, doch thun ſich auch auf
geduͤngtem Lande gut.

Der Acker, worauf man dieſen Samen ſaͤen
wil, muß vor dem Winter mit 3 Pferden geah-
ren werden, doch pflegen die mehreſten Leute bey
uns das Land zu graben, welches hernach zu allen
Fruͤchten beſſer zu gebrauchen iſt. Jnzwiſchen
habe ich das Umwenden mit dem Pflige mit vie-
len Aeckern auch fuͤr gut befunden, und viele Cent-
ner mit gutem Nutzen darauf gebauet. Sobald
als die Laͤnderey hierzu geahren worden, ſo wird
der Acker mit der groſſen Ege uͤberfahren und fein
gleich beſtrichen. Man laͤſſet das Land den Win-
ter uͤber alſo liegen, welches waͤhrender Zeit fein
muͤrbe und klar frieret.

Auf was Art und Weiſe der Auswurf und
das Saͤen ſol verrichtet, und wie viel Samen zur
Ausſaat ſol genommen werden, kan man im 1. Th.
p. 96. und 122. nachſehen.

Das
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[88/0098] 3. Cap. Von den ten beſchreiben, welche zu unſern Endzweck dienen, und womit ſtarker Handel getrieben wird. Von den weiſſen Samen ſehen die Blaͤtter an der Farbe etwas heller aus als von den blauen, die Koͤpfe aber halten niemalen ſo viel Samen-Koͤr- ner in ſich als die blauen, denn in den letzten fin- det man deren allezeit den dritten Theil mehr; hingegen werden die weiſſen auch theurer be- zahlet. Beyde Sorten haben einerley Erziehung, und iſt hierinnen kein Unterſchied zu machen. Sie verlangen ein Erdreich, welches noch mittelmaͤßi- ge Beſſerung in ſich hat, doch thun ſich auch auf geduͤngtem Lande gut. Der Acker, worauf man dieſen Samen ſaͤen wil, muß vor dem Winter mit 3 Pferden geah- ren werden, doch pflegen die mehreſten Leute bey uns das Land zu graben, welches hernach zu allen Fruͤchten beſſer zu gebrauchen iſt. Jnzwiſchen habe ich das Umwenden mit dem Pflige mit vie- len Aeckern auch fuͤr gut befunden, und viele Cent- ner mit gutem Nutzen darauf gebauet. Sobald als die Laͤnderey hierzu geahren worden, ſo wird der Acker mit der groſſen Ege uͤberfahren und fein gleich beſtrichen. Man laͤſſet das Land den Win- ter uͤber alſo liegen, welches waͤhrender Zeit fein muͤrbe und klar frieret. Auf was Art und Weiſe der Auswurf und das Saͤen ſol verrichtet, und wie viel Samen zur Ausſaat ſol genommen werden, kan man im 1. Th. p. 96. und 122. nachſehen. Das

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/98>, abgerufen am 22.11.2024.