Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.

Bild:
<< vorherige Seite

ins besondere.
ches Stück gerathen, allwo sich die Helfte Böhmi-
scher Weitzen ohne Hacheln darunter befindet, so
suchen sie alle Aehren heraus, fressen solche ab,
und trampeln den übrigen hachlichten Weitzen in
den Erdboden, daß man kaum den vierten Theil
einernden kan.

Mit der Zubereitung des Landes, und mit dem
Bestellen verhält sichs eben so, wie in dem vorigen
§. bey dem Böhmischen Sommer-Weitzen die
Beschreibung gegeben worden.

§. 4.

Der Winter-Rocken, Secale hybernum ma-Vom Win-
ter-Rocken.

jus C. B. P. Rogga five secale Dod. Pempt. verlan-
get eben die Begattung der Länderey, in Ackern,
Düngen und Säen als der Winter-Weitzen, und
es wäre vergebens solches noch einmal zu wieder-
holen! nur das einzige ist zu merken, daß der Ro-
cken nicht so zeitig als der Weitzen, sondern 14
Tage vor oder nach Michael pfleget bestellet zu
werden.

Jn den Erfurtischen Feldern nehme ich und
viele andere das Bestellen noch langsamer vor, und
wenn wir nur den Samen kurz vor den Christ-
Ferien in die Erde bringen können, so haben wir
eben die Ernde davon zu gewarten, als von demje-
nigen welcher zeitig bestellet worden. Doch schi-
cket sich dergleichen langsames Bestellen nicht an
allen Orten, sondern es muß sich ein jeder nach sei-
ner Landes-Art und Clima richten, und diejenige
Zeit beobachten, welche nach den gemachten Pro-
ben vor gut befunden worden.

Zum
H 5

ins beſondere.
ches Stuͤck gerathen, allwo ſich die Helfte Boͤhmi-
ſcher Weitzen ohne Hacheln darunter befindet, ſo
ſuchen ſie alle Aehren heraus, freſſen ſolche ab,
und trampeln den uͤbrigen hachlichten Weitzen in
den Erdboden, daß man kaum den vierten Theil
einernden kan.

Mit der Zubereitung des Landes, und mit dem
Beſtellen verhaͤlt ſichs eben ſo, wie in dem vorigen
§. bey dem Boͤhmiſchen Sommer-Weitzen die
Beſchreibung gegeben worden.

§. 4.

Der Winter-Rocken, Secale hybernum ma-Vom Win-
ter-Rocken.

jus C. B. P. Rogga five ſecale Dod. Pempt. verlan-
get eben die Begattung der Laͤnderey, in Ackern,
Duͤngen und Saͤen als der Winter-Weitzen, und
es waͤre vergebens ſolches noch einmal zu wieder-
holen! nur das einzige iſt zu merken, daß der Ro-
cken nicht ſo zeitig als der Weitzen, ſondern 14
Tage vor oder nach Michael pfleget beſtellet zu
werden.

Jn den Erfurtiſchen Feldern nehme ich und
viele andere das Beſtellen noch langſamer vor, und
wenn wir nur den Samen kurz vor den Chriſt-
Ferien in die Erde bringen koͤnnen, ſo haben wir
eben die Ernde davon zu gewarten, als von demje-
nigen welcher zeitig beſtellet worden. Doch ſchi-
cket ſich dergleichen langſames Beſtellen nicht an
allen Orten, ſondern es muß ſich ein jeder nach ſei-
ner Landes-Art und Clima richten, und diejenige
Zeit beobachten, welche nach den gemachten Pro-
ben vor gut befunden worden.

Zum
H 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0156" n="121"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">ins be&#x017F;ondere.</hi></fw><lb/>
ches Stu&#x0364;ck gerathen, allwo &#x017F;ich die Helfte Bo&#x0364;hmi-<lb/>
&#x017F;cher Weitzen ohne Hacheln darunter befindet, &#x017F;o<lb/>
&#x017F;uchen &#x017F;ie alle Aehren heraus, fre&#x017F;&#x017F;en &#x017F;olche ab,<lb/>
und trampeln den u&#x0364;brigen hachlichten Weitzen in<lb/>
den Erdboden, daß man kaum den vierten Theil<lb/>
einernden kan.</p><lb/>
          <p>Mit der Zubereitung des Landes, und mit dem<lb/>
Be&#x017F;tellen verha&#x0364;lt &#x017F;ichs eben &#x017F;o, wie in dem vorigen<lb/>
§. bey dem <hi rendition="#fr">Bo&#x0364;hmi&#x017F;chen Sommer-Weitzen</hi> die<lb/>
Be&#x017F;chreibung gegeben worden.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 4.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Der Winter-Rocken,</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Secale hybernum ma-</hi></hi><note place="right">Vom Win-<lb/>
ter-Rocken.</note><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">jus C. B. P. Rogga five &#x017F;ecale Dod. Pempt.</hi></hi> verlan-<lb/>
get eben die Begattung der La&#x0364;nderey, in Ackern,<lb/>
Du&#x0364;ngen und Sa&#x0364;en als der Winter-Weitzen, und<lb/>
es wa&#x0364;re vergebens &#x017F;olches noch einmal zu wieder-<lb/>
holen! nur das einzige i&#x017F;t zu merken, daß der Ro-<lb/>
cken nicht &#x017F;o zeitig als der Weitzen, &#x017F;ondern 14<lb/>
Tage vor oder nach Michael pfleget be&#x017F;tellet zu<lb/>
werden.</p><lb/>
          <p>Jn den Erfurti&#x017F;chen Feldern nehme ich und<lb/>
viele andere das Be&#x017F;tellen noch lang&#x017F;amer vor, und<lb/>
wenn wir nur den Samen kurz vor den Chri&#x017F;t-<lb/>
Ferien in die Erde bringen ko&#x0364;nnen, &#x017F;o haben wir<lb/>
eben die Ernde davon zu gewarten, als von demje-<lb/>
nigen welcher zeitig be&#x017F;tellet worden. Doch &#x017F;chi-<lb/>
cket &#x017F;ich dergleichen lang&#x017F;ames Be&#x017F;tellen nicht an<lb/>
allen Orten, &#x017F;ondern es muß &#x017F;ich ein jeder nach &#x017F;ei-<lb/>
ner Landes-Art und Clima richten, und diejenige<lb/>
Zeit beobachten, welche nach den gemachten Pro-<lb/>
ben vor gut befunden worden.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">H 5</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Zum</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[121/0156] ins beſondere. ches Stuͤck gerathen, allwo ſich die Helfte Boͤhmi- ſcher Weitzen ohne Hacheln darunter befindet, ſo ſuchen ſie alle Aehren heraus, freſſen ſolche ab, und trampeln den uͤbrigen hachlichten Weitzen in den Erdboden, daß man kaum den vierten Theil einernden kan. Mit der Zubereitung des Landes, und mit dem Beſtellen verhaͤlt ſichs eben ſo, wie in dem vorigen §. bey dem Boͤhmiſchen Sommer-Weitzen die Beſchreibung gegeben worden. §. 4. Der Winter-Rocken, Secale hybernum ma- jus C. B. P. Rogga five ſecale Dod. Pempt. verlan- get eben die Begattung der Laͤnderey, in Ackern, Duͤngen und Saͤen als der Winter-Weitzen, und es waͤre vergebens ſolches noch einmal zu wieder- holen! nur das einzige iſt zu merken, daß der Ro- cken nicht ſo zeitig als der Weitzen, ſondern 14 Tage vor oder nach Michael pfleget beſtellet zu werden. Vom Win- ter-Rocken. Jn den Erfurtiſchen Feldern nehme ich und viele andere das Beſtellen noch langſamer vor, und wenn wir nur den Samen kurz vor den Chriſt- Ferien in die Erde bringen koͤnnen, ſo haben wir eben die Ernde davon zu gewarten, als von demje- nigen welcher zeitig beſtellet worden. Doch ſchi- cket ſich dergleichen langſames Beſtellen nicht an allen Orten, ſondern es muß ſich ein jeder nach ſei- ner Landes-Art und Clima richten, und diejenige Zeit beobachten, welche nach den gemachten Pro- ben vor gut befunden worden. Zum H 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/156
Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/156>, abgerufen am 21.11.2024.