Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.ins besondere. mit der Sense in zwey gehauen werden, und aufden Acker liegen bleiben. Die mehresten Pachter und Bauer-Leute ste- Die Gerste, welche auf Pferch- oder Schaaf- Dün- J 3
ins beſondere. mit der Senſe in zwey gehauen werden, und aufden Acker liegen bleiben. Die mehreſten Pachter und Bauer-Leute ſte- Die Gerſte, welche auf Pferch- oder Schaaf- Duͤn- J 3
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ins beſondere.
mit der Senſe in zwey gehauen werden, und auf
den Acker liegen bleiben.
Die mehreſten Pachter und Bauer-Leute ſte-
cken in den uͤblen Vorurtheile, daß die Gerſte, wenn
ſie abgehauen worden, drey bis vier Wochen auf
dem Lande in Geſchwaden liegen bleiben muͤſte, da-
mit ſie roͤſtete. Das iſt, ſie muͤſte erſtlich einige
ſtarke Thaue oder Regen bekommen, wodurch die
Koͤrner aufquoͤllen und mehr in das Maaß gaͤben.
Allein ich habe niemalen gewahr werden koͤnnen,
daß die Koͤrner dadurch aufgequollen und groͤſſer
geworden waͤren, ſondern wenn ſie recht gelbe und
gehoͤrig abgedorret iſt, laſſe ich ſie allezeit ſammlen,
binden und einfuͤhren, denn es iſt ungleich beſſer,
wenn die Gerſte bey Zeite in die Scheure kommt,
als wenn ſie alzulange auf dem Acker lieget, indem
die Koͤrner im erſten Falle nicht nur fein gelbe blei-
ben, ſondern auch nicht ſo haͤufig ausfallen. Hinge-
gen wenn die Gerſte in den Geſchwaden lange lie-
get, ſo werden die Koͤrner nicht nur durch den Re-
gen und Thau ſchwaͤrzlich, und verlieren ihren
Glanz und Anſehen, ſondern fallen auch bey dem
Sammlen und Einfahren dergeſtalt aus, daß ſie
Samens dicke auf dem Acker liegen bleiben; zuge-
ſchweige des Schadens welcher durch die Aehren-
Leſer, und durch die Voͤgel, Maͤuſe und anderes Un-
geziefer geſchiehet. Ein anders iſt es bey dem Ha-
fer und Weitzen, welche, wenn ſie nicht einige Tage
gelegen und geroͤſtet, bey dem Treſchen nicht gerne
aus dem Stroh gehen.
Die Gerſte, welche auf Pferch- oder Schaaf-
Duͤn-
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