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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.

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ins besondere.
grossen Land-Güthern zum Brey vor das Gesinde,
und vor das Vieh zur Mastung gebrauchet werden.
Jn Kriegs-Zeiten ist dieses Korn mit guten Nu-
tzen zu erziehen, weil dasselbe nicht kan fouragiret
werden, da man denn in Ermangelung des ordentli-
chen Getraides solches zur Noth in der Haushal-
tung gebrauchen kna, welches in vorigen Kriegs-
Zeiten am Rheinstrohme vielfältig geschehen ist.

Am besten dienen diese Körner, wenn sie
eingeweichet werden, zum Stopfen der Capaunen
und Calecutischen Hüner, welche davon sehr fett
werden.

Dieses Gewächs erfordert ein mittelmäßig
gedüngtes, und ein Jahr vorher gebrauchtes Land,
welches langsam im Herbste mit drey oder vier
Pferden umgepflüget oder gegraben worden, wel-
ches letztere noch besser ist. Desgleichen verlan-
get es einen zur Sonnen wohl gelegenen Ort, und
kan auch nicht die geringste Kälte oder Reifen er-
dulten, deswegen darf man die Körner nicht eher
als zu Ende des Aprils in die Erde bringen. Zu
solcher Zeit werden dieselben mit einem Pflanzer
einen Schuh weit von einander, und drey Zol tief
nach der Schnure gestecket.

Wenn die Körner aufgegangen und in etwas
erwachsen sind, muß das Unkraut darzwischen mit
einer Hacke weggeschaffet werden, welche Arbeit
ein- bis zweymal, nachdem es die Witterung giebet,
den Sommer über zu wiederholen ist. Wenn nun
die Kolben wirklich da sind, und die obersten Sten-
gel anfangen zu dorren und gelbe werden, so schnei-

det
J 5

ins beſondere.
groſſen Land-Guͤthern zum Brey vor das Geſinde,
und vor das Vieh zur Maſtung gebrauchet werden.
Jn Kriegs-Zeiten iſt dieſes Korn mit guten Nu-
tzen zu erziehen, weil daſſelbe nicht kan fouragiret
werden, da man denn in Ermangelung des ordentli-
chen Getraides ſolches zur Noth in der Haushal-
tung gebrauchen kna, welches in vorigen Kriegs-
Zeiten am Rheinſtrohme vielfaͤltig geſchehen iſt.

Am beſten dienen dieſe Koͤrner, wenn ſie
eingeweichet werden, zum Stopfen der Capaunen
und Calecutiſchen Huͤner, welche davon ſehr fett
werden.

Dieſes Gewaͤchs erfordert ein mittelmaͤßig
geduͤngtes, und ein Jahr vorher gebrauchtes Land,
welches langſam im Herbſte mit drey oder vier
Pferden umgepfluͤget oder gegraben worden, wel-
ches letztere noch beſſer iſt. Desgleichen verlan-
get es einen zur Sonnen wohl gelegenen Ort, und
kan auch nicht die geringſte Kaͤlte oder Reifen er-
dulten, deswegen darf man die Koͤrner nicht eher
als zu Ende des Aprils in die Erde bringen. Zu
ſolcher Zeit werden dieſelben mit einem Pflanzer
einen Schuh weit von einander, und drey Zol tief
nach der Schnure geſtecket.

Wenn die Koͤrner aufgegangen und in etwas
erwachſen ſind, muß das Unkraut darzwiſchen mit
einer Hacke weggeſchaffet werden, welche Arbeit
ein- bis zweymal, nachdem es die Witterung giebet,
den Sommer uͤber zu wiederholen iſt. Wenn nun
die Kolben wirklich da ſind, und die oberſten Sten-
gel anfangen zu dorren und gelbe werden, ſo ſchnei-

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J 5
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[137/0172] ins beſondere. groſſen Land-Guͤthern zum Brey vor das Geſinde, und vor das Vieh zur Maſtung gebrauchet werden. Jn Kriegs-Zeiten iſt dieſes Korn mit guten Nu- tzen zu erziehen, weil daſſelbe nicht kan fouragiret werden, da man denn in Ermangelung des ordentli- chen Getraides ſolches zur Noth in der Haushal- tung gebrauchen kna, welches in vorigen Kriegs- Zeiten am Rheinſtrohme vielfaͤltig geſchehen iſt. Am beſten dienen dieſe Koͤrner, wenn ſie eingeweichet werden, zum Stopfen der Capaunen und Calecutiſchen Huͤner, welche davon ſehr fett werden. Dieſes Gewaͤchs erfordert ein mittelmaͤßig geduͤngtes, und ein Jahr vorher gebrauchtes Land, welches langſam im Herbſte mit drey oder vier Pferden umgepfluͤget oder gegraben worden, wel- ches letztere noch beſſer iſt. Desgleichen verlan- get es einen zur Sonnen wohl gelegenen Ort, und kan auch nicht die geringſte Kaͤlte oder Reifen er- dulten, deswegen darf man die Koͤrner nicht eher als zu Ende des Aprils in die Erde bringen. Zu ſolcher Zeit werden dieſelben mit einem Pflanzer einen Schuh weit von einander, und drey Zol tief nach der Schnure geſtecket. Wenn die Koͤrner aufgegangen und in etwas erwachſen ſind, muß das Unkraut darzwiſchen mit einer Hacke weggeſchaffet werden, welche Arbeit ein- bis zweymal, nachdem es die Witterung giebet, den Sommer uͤber zu wiederholen iſt. Wenn nun die Kolben wirklich da ſind, und die oberſten Sten- gel anfangen zu dorren und gelbe werden, ſo ſchnei- det J 5

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/172>, abgerufen am 21.11.2024.