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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.

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welche unter den Pflug gehören.
mer in den Schoten gefunden werden, als in andern,
so kan solches gleichfals kein Wind zuwege bringen,
denn es ist eine ausgemachte Sache, daß keine
Made oder Wurm ein Leben gewinnen kan, wo
nicht vorher ein Samen-Ey von einen Papilion
oder Sommer-Vogel angeschmeist worden, daher
entstehen diese Würmer gemeiniglich in solchen
Jahren, wenn viele dergleichen Ungeziefer in der
Luft herum flattern. Man sehe hiervon nach im er-
sten Theile
p. 63. Doch könte es von ohngefehr
geschehen, daß solcher Wind dergleichen Jnsecten
aus einer andern Gegend, wo es eben deren viel gie-
bet, herbey führete, welche hernach ihre Eyerlein an
die Erbsen anschmeissen, wovon nachgehends die
häuffigen Würmer entstehen müssen.

Es möchte hierbey Jemand einwenden und sa-
gen: wie kommen aber die Maden in die Schoten
zu den Erbsen, da man doch an denselben kein Löch-
lein findet? Dieses gehet also zu: wenn die Eyer-
lein von der Sonne ausgebrütet worden, so schlu-
pfen oder fressen sich die kleinen Maden alsobald
durch die subtilen und annoch sehr weichen Samen-
Capseln von aussen hinein, hernach wachsen die klei-
nen Löchlein wiederum zu, und die Würmer erhal-
ten sich in den Schoten, und nähren sich von den
Erbsen bis zur Ernden-Zeit. Wenn sie mit einer
Erbse, so viel sie hiervon fressen wollen, fertig sind,
so kriechen sie fort, gehen also immer eine nach der
andern an, und nagen solche über die Helfte aus
bis an die Keimen, als welche sie nicht leicht auf-
fressen, sondern nebst noch einigem Marke zurücke

lassen,
K 3

welche unter den Pflug gehoͤren.
mer in den Schoten gefunden werden, als in andern,
ſo kan ſolches gleichfals kein Wind zuwege bringen,
denn es iſt eine ausgemachte Sache, daß keine
Made oder Wurm ein Leben gewinnen kan, wo
nicht vorher ein Samen-Ey von einen Papilion
oder Sommer-Vogel angeſchmeiſt worden, daher
entſtehen dieſe Wuͤrmer gemeiniglich in ſolchen
Jahren, wenn viele dergleichen Ungeziefer in der
Luft herum flattern. Man ſehe hiervon nach im er-
ſten Theile
p. 63. Doch koͤnte es von ohngefehr
geſchehen, daß ſolcher Wind dergleichen Jnſecten
aus einer andern Gegend, wo es eben deren viel gie-
bet, herbey fuͤhrete, welche hernach ihre Eyerlein an
die Erbſen anſchmeiſſen, wovon nachgehends die
haͤuffigen Wuͤrmer entſtehen muͤſſen.

Es moͤchte hierbey Jemand einwenden und ſa-
gen: wie kommen aber die Maden in die Schoten
zu den Erbſen, da man doch an denſelben kein Loͤch-
lein findet? Dieſes gehet alſo zu: wenn die Eyer-
lein von der Sonne ausgebruͤtet worden, ſo ſchlu-
pfen oder freſſen ſich die kleinen Maden alſobald
durch die ſubtilen und annoch ſehr weichen Samen-
Capſeln von auſſen hinein, hernach wachſen die klei-
nen Loͤchlein wiederum zu, und die Wuͤrmer erhal-
ten ſich in den Schoten, und naͤhren ſich von den
Erbſen bis zur Ernden-Zeit. Wenn ſie mit einer
Erbſe, ſo viel ſie hiervon freſſen wollen, fertig ſind,
ſo kriechen ſie fort, gehen alſo immer eine nach der
andern an, und nagen ſolche uͤber die Helfte aus
bis an die Keimen, als welche ſie nicht leicht auf-
freſſen, ſondern nebſt noch einigem Marke zuruͤcke

laſſen,
K 3
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[149/0184] welche unter den Pflug gehoͤren. mer in den Schoten gefunden werden, als in andern, ſo kan ſolches gleichfals kein Wind zuwege bringen, denn es iſt eine ausgemachte Sache, daß keine Made oder Wurm ein Leben gewinnen kan, wo nicht vorher ein Samen-Ey von einen Papilion oder Sommer-Vogel angeſchmeiſt worden, daher entſtehen dieſe Wuͤrmer gemeiniglich in ſolchen Jahren, wenn viele dergleichen Ungeziefer in der Luft herum flattern. Man ſehe hiervon nach im er- ſten Theile p. 63. Doch koͤnte es von ohngefehr geſchehen, daß ſolcher Wind dergleichen Jnſecten aus einer andern Gegend, wo es eben deren viel gie- bet, herbey fuͤhrete, welche hernach ihre Eyerlein an die Erbſen anſchmeiſſen, wovon nachgehends die haͤuffigen Wuͤrmer entſtehen muͤſſen. Es moͤchte hierbey Jemand einwenden und ſa- gen: wie kommen aber die Maden in die Schoten zu den Erbſen, da man doch an denſelben kein Loͤch- lein findet? Dieſes gehet alſo zu: wenn die Eyer- lein von der Sonne ausgebruͤtet worden, ſo ſchlu- pfen oder freſſen ſich die kleinen Maden alſobald durch die ſubtilen und annoch ſehr weichen Samen- Capſeln von auſſen hinein, hernach wachſen die klei- nen Loͤchlein wiederum zu, und die Wuͤrmer erhal- ten ſich in den Schoten, und naͤhren ſich von den Erbſen bis zur Ernden-Zeit. Wenn ſie mit einer Erbſe, ſo viel ſie hiervon freſſen wollen, fertig ſind, ſo kriechen ſie fort, gehen alſo immer eine nach der andern an, und nagen ſolche uͤber die Helfte aus bis an die Keimen, als welche ſie nicht leicht auf- freſſen, ſondern nebſt noch einigem Marke zuruͤcke laſſen, K 3

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/184>, abgerufen am 21.11.2024.