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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.

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6. Cap. Von verschiedlichen
werden, so muß man sich gefallen lassen solche
dreymal zu hacken, und die Klöser und Rasen-Stü-
cke zu zerschlagen, damit der Same in zukünftigem
Früh-Jahre desto bequemer kan unter die Erde ge-
bracht werden.

Findet man bey dem Umackern, oder Umhacken
an solchen Oertern Heuhecheln, Huhecheln, Sta-
chel-Kraut, (Annonis spinosa, fl. purpureo &
albo. C. B. P.
) oder anderes starkes Gewürzlich,
so muß man solche mit einer Baum- oder Rade-
Hacke aus dem Boden heraus schaffen, welche son-
sten dem Esparsett im Wachsthume ein grosses
Hinderniß verursachen.

Man läßt also, das auf solche Art zubereitete
Land den Winter über liegen, da es in solcher Zeit
fein locker und milde frieret, auch durch den Regen
und Schnee Feuchtigkeit überkommet, daß der Sa-
me desto eher aufkeimen und gedeyen kan.

Auf das Früh-Jahr wird der Same in der
Mitte des Merzes bis zu Ende des Aprils, oben
aufgesäet, und ein- auch wohl zweymal eingeeget.
Ob nun gleich dieses unterweilen auch gut anschlä-
get, so halte ich doch diese Bestellung nicht vor rath-
sam, indem der Same großkörnig und rauch ist,
folglich mit der Ege nicht so leicht ordentlich unter
die Erde kan gebracht werden. Wo die Ege mit
ihren Zinken in die Erde greiffet, so fällt der Sa-
me zu tief hinein; hingegen, wo die Zinken neben
den Körnern hingehen, so komt er zu flach in die
Erde, mithin wachsen die Körner auch nicht zu
gleicher Zeit hervor.

Vor

6. Cap. Von verſchiedlichen
werden, ſo muß man ſich gefallen laſſen ſolche
dreymal zu hacken, und die Kloͤſer und Raſen-Stuͤ-
cke zu zerſchlagen, damit der Same in zukuͤnftigem
Fruͤh-Jahre deſto bequemer kan unter die Erde ge-
bracht werden.

Findet man bey dem Umackern, oder Umhacken
an ſolchen Oertern Heuhecheln, Huhecheln, Sta-
chel-Kraut, (Annonis ſpinoſa, fl. purpureo &
albo. C. B. P.
) oder anderes ſtarkes Gewuͤrzlich,
ſo muß man ſolche mit einer Baum- oder Rade-
Hacke aus dem Boden heraus ſchaffen, welche ſon-
ſten dem Eſparſett im Wachsthume ein groſſes
Hinderniß verurſachen.

Man laͤßt alſo, das auf ſolche Art zubereitete
Land den Winter uͤber liegen, da es in ſolcher Zeit
fein locker und milde frieret, auch durch den Regen
und Schnee Feuchtigkeit uͤberkommet, daß der Sa-
me deſto eher aufkeimen und gedeyen kan.

Auf das Fruͤh-Jahr wird der Same in der
Mitte des Merzes bis zu Ende des Aprils, oben
aufgeſaͤet, und ein- auch wohl zweymal eingeeget.
Ob nun gleich dieſes unterweilen auch gut anſchlaͤ-
get, ſo halte ich doch dieſe Beſtellung nicht vor rath-
ſam, indem der Same großkoͤrnig und rauch iſt,
folglich mit der Ege nicht ſo leicht ordentlich unter
die Erde kan gebracht werden. Wo die Ege mit
ihren Zinken in die Erde greiffet, ſo faͤllt der Sa-
me zu tief hinein; hingegen, wo die Zinken neben
den Koͤrnern hingehen, ſo komt er zu flach in die
Erde, mithin wachſen die Koͤrner auch nicht zu
gleicher Zeit hervor.

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[202/0237] 6. Cap. Von verſchiedlichen werden, ſo muß man ſich gefallen laſſen ſolche dreymal zu hacken, und die Kloͤſer und Raſen-Stuͤ- cke zu zerſchlagen, damit der Same in zukuͤnftigem Fruͤh-Jahre deſto bequemer kan unter die Erde ge- bracht werden. Findet man bey dem Umackern, oder Umhacken an ſolchen Oertern Heuhecheln, Huhecheln, Sta- chel-Kraut, (Annonis ſpinoſa, fl. purpureo & albo. C. B. P.) oder anderes ſtarkes Gewuͤrzlich, ſo muß man ſolche mit einer Baum- oder Rade- Hacke aus dem Boden heraus ſchaffen, welche ſon- ſten dem Eſparſett im Wachsthume ein groſſes Hinderniß verurſachen. Man laͤßt alſo, das auf ſolche Art zubereitete Land den Winter uͤber liegen, da es in ſolcher Zeit fein locker und milde frieret, auch durch den Regen und Schnee Feuchtigkeit uͤberkommet, daß der Sa- me deſto eher aufkeimen und gedeyen kan. Auf das Fruͤh-Jahr wird der Same in der Mitte des Merzes bis zu Ende des Aprils, oben aufgeſaͤet, und ein- auch wohl zweymal eingeeget. Ob nun gleich dieſes unterweilen auch gut anſchlaͤ- get, ſo halte ich doch dieſe Beſtellung nicht vor rath- ſam, indem der Same großkoͤrnig und rauch iſt, folglich mit der Ege nicht ſo leicht ordentlich unter die Erde kan gebracht werden. Wo die Ege mit ihren Zinken in die Erde greiffet, ſo faͤllt der Sa- me zu tief hinein; hingegen, wo die Zinken neben den Koͤrnern hingehen, ſo komt er zu flach in die Erde, mithin wachſen die Koͤrner auch nicht zu gleicher Zeit hervor. Vor

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/237>, abgerufen am 23.11.2024.