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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.

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der Aecker ohne Brache.
Stunde vorher ins Wasser geweichet, so sind sie so
gut zu gebrauchen als wenn sie frisch wären. Es
wird sich der geneigte Leser wundern, wenn ich
versichere, daß mir dergleichen Weidlein, mit dem
Macherlohne jährlich über 50 Thaler, und wohl
noch höher, zu stehen kommen.

Zum dritten wird durch den Verkauf der er-
zeugten Waaren und Specerey-Früchte, Handel
und Wandel befördert, und vieles Geld von aus
wärtigen Oertern herbey gezogen.

Viertens werden die Einkünfte der Hohen
Obrigkeit durch diese Cultur um ein merkliches
vermehret. Denn jeder Tagelöhner, er sey Bürger
oder Schutz-Verwander (woran es jetziger Zeit
fast fehlen wil) muß der Obrigkeit jährlich etwas
gewisses abgeben.

Durch so viel Leute wird die Consumtion, an
Victualien, Getränke, Kleidung, und anderer
Nothdurft, viel stärker, wovon die Obrigkeit jähr-
lich eine erkleckliche Accise erhält. Und was ziehet
die Obrigkeit nicht jährlich vor Geld von einer so
grosen Menge der accisbaren Waaren, welche in
andere Länder geschaffet werden.

Jch könte noch vieles von dem Einfluß dieser
Cultur in das Cameral-Wesen hinzufügen; allein
weil ich gewiß erfahren, daß der Herr Hofrath
Daries in Jena seine Cameral-wissenschaf-
ten
unter der Presse hat, und ehestens ans Licht
stellen wird, so bin ich der Mühe überhoben. Es
ist kein Zweifel, das dieser gelehrte Mann hierin-
nen ein solches Werk liefern wird, dergleichen

wohl
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der Aecker ohne Brache.
Stunde vorher ins Waſſer geweichet, ſo ſind ſie ſo
gut zu gebrauchen als wenn ſie friſch waͤren. Es
wird ſich der geneigte Leſer wundern, wenn ich
verſichere, daß mir dergleichen Weidlein, mit dem
Macherlohne jaͤhrlich uͤber 50 Thaler, und wohl
noch hoͤher, zu ſtehen kommen.

Zum dritten wird durch den Verkauf der er-
zeugten Waaren und Specerey-Fruͤchte, Handel
und Wandel befoͤrdert, und vieles Geld von aus
waͤrtigen Oertern herbey gezogen.

Viertens werden die Einkuͤnfte der Hohen
Obrigkeit durch dieſe Cultur um ein merkliches
vermehret. Denn jeder Tageloͤhner, er ſey Buͤrger
oder Schutz-Verwander (woran es jetziger Zeit
faſt fehlen wil) muß der Obrigkeit jaͤhrlich etwas
gewiſſes abgeben.

Durch ſo viel Leute wird die Conſumtion, an
Victualien, Getraͤnke, Kleidung, und anderer
Nothdurft, viel ſtaͤrker, wovon die Obrigkeit jaͤhr-
lich eine erkleckliche Acciſe erhaͤlt. Und was ziehet
die Obrigkeit nicht jaͤhrlich vor Geld von einer ſo
groſen Menge der accisbaren Waaren, welche in
andere Laͤnder geſchaffet werden.

Jch koͤnte noch vieles von dem Einfluß dieſer
Cultur in das Cameral-Weſen hinzufuͤgen; allein
weil ich gewiß erfahren, daß der Herr Hofrath
Daries in Jena ſeine Cameral-wiſſenſchaf-
ten
unter der Preſſe hat, und eheſtens ans Licht
ſtellen wird, ſo bin ich der Muͤhe uͤberhoben. Es
iſt kein Zweifel, das dieſer gelehrte Mann hierin-
nen ein ſolches Werk liefern wird, dergleichen

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[23/0058] der Aecker ohne Brache. Stunde vorher ins Waſſer geweichet, ſo ſind ſie ſo gut zu gebrauchen als wenn ſie friſch waͤren. Es wird ſich der geneigte Leſer wundern, wenn ich verſichere, daß mir dergleichen Weidlein, mit dem Macherlohne jaͤhrlich uͤber 50 Thaler, und wohl noch hoͤher, zu ſtehen kommen. Zum dritten wird durch den Verkauf der er- zeugten Waaren und Specerey-Fruͤchte, Handel und Wandel befoͤrdert, und vieles Geld von aus waͤrtigen Oertern herbey gezogen. Viertens werden die Einkuͤnfte der Hohen Obrigkeit durch dieſe Cultur um ein merkliches vermehret. Denn jeder Tageloͤhner, er ſey Buͤrger oder Schutz-Verwander (woran es jetziger Zeit faſt fehlen wil) muß der Obrigkeit jaͤhrlich etwas gewiſſes abgeben. Durch ſo viel Leute wird die Conſumtion, an Victualien, Getraͤnke, Kleidung, und anderer Nothdurft, viel ſtaͤrker, wovon die Obrigkeit jaͤhr- lich eine erkleckliche Acciſe erhaͤlt. Und was ziehet die Obrigkeit nicht jaͤhrlich vor Geld von einer ſo groſen Menge der accisbaren Waaren, welche in andere Laͤnder geſchaffet werden. Jch koͤnte noch vieles von dem Einfluß dieſer Cultur in das Cameral-Weſen hinzufuͤgen; allein weil ich gewiß erfahren, daß der Herr Hofrath Daries in Jena ſeine Cameral-wiſſenſchaf- ten unter der Preſſe hat, und eheſtens ans Licht ſtellen wird, ſo bin ich der Muͤhe uͤberhoben. Es iſt kein Zweifel, das dieſer gelehrte Mann hierin- nen ein ſolches Werk liefern wird, dergleichen wohl B 4

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/58>, abgerufen am 27.11.2024.