Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.Von einigen Zwiebel-Gewächsen. schiehet, so frißt die angesetzte Fäulniß um sich, undwird ärger, daß wohl gar die ganze Zwiebel in der Erde verfaulet. Wenn eine Zwiebel einen Moder oder Schim- Die Klage welche von den Blumen-Liebhabern Wenn wir uns nur in der Pflegung und War- Es ist wahr, wenn wir die raren Zwiebeln von Es ist gewiß, daß den Holländern ihre Be- es J 2
Von einigen Zwiebel-Gewaͤchſen. ſchiehet, ſo frißt die angeſetzte Faͤulniß um ſich, undwird aͤrger, daß wohl gar die ganze Zwiebel in der Erde verfaulet. Wenn eine Zwiebel einen Moder oder Schim- Die Klage welche von den Blumen-Liebhabern Wenn wir uns nur in der Pflegung und War- Es iſt wahr, wenn wir die raren Zwiebeln von Es iſt gewiß, daß den Hollaͤndern ihre Be- es J 2
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Von einigen Zwiebel-Gewaͤchſen.
ſchiehet, ſo frißt die angeſetzte Faͤulniß um ſich, und
wird aͤrger, daß wohl gar die ganze Zwiebel in
der Erde verfaulet.
Wenn eine Zwiebel einen Moder oder Schim-
mel an ſich hat, welches man bey dem Ausheben
erkennen kan, ſo muß man dieſelbe alleine, und
nicht neben oder an die andere Zwiebeln legen,
ſonſten wuͤrden ſie auch angeſtecket, und zur Faͤu-
lung gebracht werden.
Die Klage welche von den Blumen-Liebhabern
in unſerm Lande uͤber dieſe Blumen gefuͤhret wer-
den, iſt durchgaͤngig, daß ſie in unſerm Climate
nicht gut thaͤten. Dieſes iſt aber gewiß ein Vor-
urtheil, welches in der That zu verwerfen.
Wenn wir uns nur in der Pflegung und War-
tung wie die Hollaͤnder bemuͤheten, ſo wuͤrden wir
damit eben ſo gluͤcklich ſeyn wie ſie.
Es iſt wahr, wenn wir die raren Zwiebeln von
ihnen verſchreiben, ſo werden ſie bey uns von Jah-
ren zu Jahren geringer. Warum? wir verfahren
nicht alſo, wie die Hollaͤnder zu thun pflegen, auch
nicht wie obige Regeln ſind gegeben worden. Hin-
gegen ſind unſere Liebhaber mehrentheils zufrieden,
wenn ſie nur ihre Zwiebeln in die Erde gebracht,
und laſſen wohl gar ſolche einige Jahre nach ein-
der an einem Orte ſtehen, denken auch nicht dar-
an, daß die Bette unterweilen, wegen der Naͤſſe
und Froͤſte ſolten zugedecket, und bey gelinder Wit-
terung wiederum aufgedecket werden.
Es iſt gewiß, daß den Hollaͤndern ihre Be-
muͤhungen alle Jahr reichlich bezahlet werden, denn
es
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