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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

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Von einigen Zwiebel-Gewächsen.
sices, P. P. Ord. &c. zu Leipzig, in seiner zu Leipzig
1751. auf sieben dehalben Bogen gedruckten Glas-
Casse, oder volkommenen Blumen-Garten im
Winter, beschrieben, welches unvergleichl. Büch-
lein ein jeder Blumen-Liebhaber, welcher sich im
Winter damit beschäftigen wil, sich anschaffen kan.

Doch wird mir hierbey eingewendet werden:
Ja, wer auch eine Glas-Casse oder Treib-Haus
hätte. Allein, wenn man solches in Kleinigkeiten
vornehmen wil, so kan das Treiben in den Scher-
ben auch in einer Wohnstube geschehen, wovon ich
etwas weniges anführen wil.

Man erwählet sich hierzu leine Scherben, in
der Gröse, wie solche zu den Gras-Blumen ge-
brauchet werden, und welche kein übles Ansehen in
der Stube verursachen, füllet solche mit guter zu-
bereiteter Erde, und pflanzet darein im November
drey oder auf das höchste vier Hyacinthen, oder
andere Zwiebeln einen halben Zol tief.

Man begieset hierauf die Scherben, jedoch
nicht zu überflüßig, damit sich die Erde ansetze,
stellet sie anfänglich nicht weit von Ofen, daß sie die
Wärme geniesen, und wenn man hernach merket,
daß die Zwiebeln treiben wollen, so setzet man die
Scherben vor die Fenster, und verfähret ferner da-
mit, wie oben bey den Gläsern wegen der Nacht-
Fröste, Erinnerung geschehen ist.

Wil man damit continuiren, so setzet man al-
sobald, wenn man merket, daß die vorher ge-
pflanzten Zwiebeln treiben wollen, wiederum an-
dere mit Zwiebeln bepflanzte Scherben in die

Stube.
J 5

Von einigen Zwiebel-Gewaͤchſen.
ſices, P. P. Ord. &c. zu Leipzig, in ſeiner zu Leipzig
1751. auf ſieben dehalben Bogen gedruckten Glas-
Caſſe, oder volkommenen Blumen-Garten im
Winter, beſchrieben, welches unvergleichl. Buͤch-
lein ein jeder Blumen-Liebhaber, welcher ſich im
Winter damit beſchaͤftigen wil, ſich anſchaffen kan.

Doch wird mir hierbey eingewendet werden:
Ja, wer auch eine Glas-Caſſe oder Treib-Haus
haͤtte. Allein, wenn man ſolches in Kleinigkeiten
vornehmen wil, ſo kan das Treiben in den Scher-
ben auch in einer Wohnſtube geſchehen, wovon ich
etwas weniges anfuͤhren wil.

Man erwaͤhlet ſich hierzu leine Scherben, in
der Groͤſe, wie ſolche zu den Gras-Blumen ge-
brauchet werden, und welche kein uͤbles Anſehen in
der Stube verurſachen, fuͤllet ſolche mit guter zu-
bereiteter Erde, und pflanzet darein im November
drey oder auf das hoͤchſte vier Hyacinthen, oder
andere Zwiebeln einen halben Zol tief.

Man begieſet hierauf die Scherben, jedoch
nicht zu uͤberfluͤßig, damit ſich die Erde anſetze,
ſtellet ſie anfaͤnglich nicht weit von Ofen, daß ſie die
Waͤrme genieſen, und wenn man hernach merket,
daß die Zwiebeln treiben wollen, ſo ſetzet man die
Scherben vor die Fenſter, und verfaͤhret ferner da-
mit, wie oben bey den Glaͤſern wegen der Nacht-
Froͤſte, Erinnerung geſchehen iſt.

Wil man damit continuiren, ſo ſetzet man al-
ſobald, wenn man merket, daß die vorher ge-
pflanzten Zwiebeln treiben wollen, wiederum an-
dere mit Zwiebeln bepflanzte Scherben in die

Stube.
J 5
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[137/0151] Von einigen Zwiebel-Gewaͤchſen. ſices, P. P. Ord. &c. zu Leipzig, in ſeiner zu Leipzig 1751. auf ſieben dehalben Bogen gedruckten Glas- Caſſe, oder volkommenen Blumen-Garten im Winter, beſchrieben, welches unvergleichl. Buͤch- lein ein jeder Blumen-Liebhaber, welcher ſich im Winter damit beſchaͤftigen wil, ſich anſchaffen kan. Doch wird mir hierbey eingewendet werden: Ja, wer auch eine Glas-Caſſe oder Treib-Haus haͤtte. Allein, wenn man ſolches in Kleinigkeiten vornehmen wil, ſo kan das Treiben in den Scher- ben auch in einer Wohnſtube geſchehen, wovon ich etwas weniges anfuͤhren wil. Man erwaͤhlet ſich hierzu leine Scherben, in der Groͤſe, wie ſolche zu den Gras-Blumen ge- brauchet werden, und welche kein uͤbles Anſehen in der Stube verurſachen, fuͤllet ſolche mit guter zu- bereiteter Erde, und pflanzet darein im November drey oder auf das hoͤchſte vier Hyacinthen, oder andere Zwiebeln einen halben Zol tief. Man begieſet hierauf die Scherben, jedoch nicht zu uͤberfluͤßig, damit ſich die Erde anſetze, ſtellet ſie anfaͤnglich nicht weit von Ofen, daß ſie die Waͤrme genieſen, und wenn man hernach merket, daß die Zwiebeln treiben wollen, ſo ſetzet man die Scherben vor die Fenſter, und verfaͤhret ferner da- mit, wie oben bey den Glaͤſern wegen der Nacht- Froͤſte, Erinnerung geſchehen iſt. Wil man damit continuiren, ſo ſetzet man al- ſobald, wenn man merket, daß die vorher ge- pflanzten Zwiebeln treiben wollen, wiederum an- dere mit Zwiebeln bepflanzte Scherben in die Stube. J 5

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/151>, abgerufen am 21.11.2024.