Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.Das fünfte Capitel. tigsten Namen welche die Blumisten denen Tuli-panen beygeleget haben; vielmahlen die schlechte- sten Sorten hervor bringen. §. 22. Die Tulipa-nen werden in drey Clas- sen einge- theilet. Die Blumisten, und sonderlich die Holländer, Die erste sind die sehr zeitigen, die ihre Blu- Die andere Classe ist die beste Flor, welche Die dritte Classe welche von den Blumisten Denn die langsame Flor geschiehet zufälliger §. 23.
Das fuͤnfte Capitel. tigſten Namen welche die Blumiſten denen Tuli-panen beygeleget haben; vielmahlen die ſchlechte- ſten Sorten hervor bringen. §. 22. Die Tulipa-nen werden in drey Claſ- ſen einge- theilet. Die Blumiſten, und ſonderlich die Hollaͤnder, Die erſte ſind die ſehr zeitigen, die ihre Blu- Die andere Claſſe iſt die beſte Flor, welche Die dritte Claſſe welche von den Blumiſten Denn die langſame Flor geſchiehet zufaͤlliger §. 23.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0156" n="142"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das fuͤnfte Capitel.</hi></fw><lb/> tigſten Namen welche die Blumiſten denen Tuli-<lb/> panen beygeleget haben; vielmahlen die ſchlechte-<lb/> ſten Sorten hervor bringen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 22.</head><lb/> <note place="left">Die Tulipa-<lb/> nen werden<lb/> in drey Claſ-<lb/> ſen einge-<lb/> theilet.</note> <p>Die Blumiſten, und ſonderlich die Hollaͤnder,<lb/> theilen die Tulipanen in ihren Verzeichniſſen wegen<lb/> ihrer unterſchiedlichen Flor in drey Claſſen:</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#fr">erſte</hi> ſind die ſehr zeitigen, die ihre Blu-<lb/> men zuerſt hervor bringen, und von welchen eben<lb/> nicht ſonderlich viel zu halten, weil ſie mehrentheils<lb/> kleine kurze Stengel haben, und keine ſonderliche<lb/> Schoͤnheit beſitzen.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Die andere Claſſe</hi> iſt die beſte Flor, welche<lb/> man mit groͤſten Vergnuͤgen wegen ihrer vielerley<lb/> und unzaͤhligen Farben und Zeichnungen betrach-<lb/> ten, und bewundern muß.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Die dritte Claſſe</hi> welche von den Blumiſten<lb/> angegeben wird, ſind die langſam bluͤhenden, und<lb/> lauft es mehrentheils damit auf eine Verfuͤhrung<lb/> hinaus, um das Geld deſto eher an ſich zu lo-<lb/> cken.</p><lb/> <p>Denn die langſame Flor geſchiehet zufaͤlliger<lb/> Weiſe. Entweder es iſt die Tulpen-Zwiebel zu tief,<lb/> oder zu flach geſetzet worden, oder die Zwiebeln ſind<lb/> kraͤnklich oder ſchwach geweſen, haben ſich aber<lb/> doch bey guter Witterung wiederum erholet, und<lb/> endlich ihre Blumen hervorgebracht. Wenn<lb/> aber dergleichen Zwiebeln ihre Vollkommenheit er-<lb/> langen, ſo werden ſie eben zu der Zeit wie die an-<lb/> dern ihre Blumen hervor bringen.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch">§. 23.</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [142/0156]
Das fuͤnfte Capitel.
tigſten Namen welche die Blumiſten denen Tuli-
panen beygeleget haben; vielmahlen die ſchlechte-
ſten Sorten hervor bringen.
§. 22.
Die Blumiſten, und ſonderlich die Hollaͤnder,
theilen die Tulipanen in ihren Verzeichniſſen wegen
ihrer unterſchiedlichen Flor in drey Claſſen:
Die erſte ſind die ſehr zeitigen, die ihre Blu-
men zuerſt hervor bringen, und von welchen eben
nicht ſonderlich viel zu halten, weil ſie mehrentheils
kleine kurze Stengel haben, und keine ſonderliche
Schoͤnheit beſitzen.
Die andere Claſſe iſt die beſte Flor, welche
man mit groͤſten Vergnuͤgen wegen ihrer vielerley
und unzaͤhligen Farben und Zeichnungen betrach-
ten, und bewundern muß.
Die dritte Claſſe welche von den Blumiſten
angegeben wird, ſind die langſam bluͤhenden, und
lauft es mehrentheils damit auf eine Verfuͤhrung
hinaus, um das Geld deſto eher an ſich zu lo-
cken.
Denn die langſame Flor geſchiehet zufaͤlliger
Weiſe. Entweder es iſt die Tulpen-Zwiebel zu tief,
oder zu flach geſetzet worden, oder die Zwiebeln ſind
kraͤnklich oder ſchwach geweſen, haben ſich aber
doch bey guter Witterung wiederum erholet, und
endlich ihre Blumen hervorgebracht. Wenn
aber dergleichen Zwiebeln ihre Vollkommenheit er-
langen, ſo werden ſie eben zu der Zeit wie die an-
dern ihre Blumen hervor bringen.
§. 23.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDie erste Ausgabe dieses Werkes erschien 1755. Zu… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |