Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

Bild:
<< vorherige Seite
Von einigen Zwiebel-Gewächsen.
§. 23.

Von der Erde, welche die Tulpen verlangen,Von der Er-
de welche
den Tulpen
zuträglich
ist.

habe ich albereit im ersten Theile des Land- u.
Garten-Schatzes
das nöthige angemerket.

Und eben darauf komt es hauptsächlich an:
denn wenn man sich mit der Düngung nicht vor-
siehet, oder die Zwiebeln in eine Erde bringet, wo
vorher vieler Mist gelegen, von welchen sich die
Mist-Lacke oder Pfütze in das Land hinein gezo-
gen, oder wo etwan der Urin von Menschen hin-
gekommen, so ist es gewiß um die Tulpen-Zwiebeln
geschehen.

§. 24.

Ehe die Tulpen im Früh Jahre anfangen zuTulipanen-
Blumen
dürfen nicht
abgebro-
chen, und
müssen vom
Unkraute
gereiniget
werden.

blühen, muß man darzwischen die Erde etwas auf-
lockern, und von allen Unkraute reinigen, welches
sonsten einen Uebelstand verursachet.

Es darf auch ein Blumen-Liebhaber nicht ge-
statten, das die Tulpen in ihrer ersten und besten
Flor von unverständigen Leuten abgebrochen wer-
den. Denn da in solcher Zeit die Zwiebeln in be-
sten Wachsen und zunehmen sind, so ist leicht zu
erachten, daß sie durch solches frühzeitige Abbre-
chen in ihrem Wachsthum verhindert werden, und
folglich kleine bleiben müssen.

Hiervon können die Ursachen im dritten Thei-
le des Land- u. Garten-Schatzes
p. 120. und
im vierten Theile p. 67. nachgelesen werden.

§. 25.
Von einigen Zwiebel-Gewaͤchſen.
§. 23.

Von der Erde, welche die Tulpen verlangen,Von der Er-
de welche
den Tulpen
zutraͤglich
iſt.

habe ich albereit im erſten Theile des Land- u.
Garten-Schatzes
das noͤthige angemerket.

Und eben darauf komt es hauptſaͤchlich an:
denn wenn man ſich mit der Duͤngung nicht vor-
ſiehet, oder die Zwiebeln in eine Erde bringet, wo
vorher vieler Miſt gelegen, von welchen ſich die
Miſt-Lacke oder Pfuͤtze in das Land hinein gezo-
gen, oder wo etwan der Urin von Menſchen hin-
gekommen, ſo iſt es gewiß um die Tulpen-Zwiebeln
geſchehen.

§. 24.

Ehe die Tulpen im Fruͤh Jahre anfangen zuTulipanen-
Blumen
duͤrfen nicht
abgebro-
chen, und
muͤſſen vom
Unkraute
gereiniget
werden.

bluͤhen, muß man darzwiſchen die Erde etwas auf-
lockern, und von allen Unkraute reinigen, welches
ſonſten einen Uebelſtand verurſachet.

Es darf auch ein Blumen-Liebhaber nicht ge-
ſtatten, das die Tulpen in ihrer erſten und beſten
Flor von unverſtaͤndigen Leuten abgebrochen wer-
den. Denn da in ſolcher Zeit die Zwiebeln in be-
ſten Wachſen und zunehmen ſind, ſo iſt leicht zu
erachten, daß ſie durch ſolches fruͤhzeitige Abbre-
chen in ihrem Wachsthum verhindert werden, und
folglich kleine bleiben muͤſſen.

Hiervon koͤnnen die Urſachen im dritten Thei-
le des Land- u. Garten-Schatzes
p. 120. und
im vierten Theile p. 67. nachgeleſen werden.

§. 25.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0157" n="143"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von einigen Zwiebel-Gewa&#x0364;ch&#x017F;en.</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 23.</head><lb/>
          <p>Von der Erde, welche die Tulpen verlangen,<note place="right">Von der Er-<lb/>
de welche<lb/>
den Tulpen<lb/>
zutra&#x0364;glich<lb/>
i&#x017F;t.</note><lb/>
habe ich albereit im er&#x017F;ten Theile <hi rendition="#fr">des Land- u.<lb/>
Garten-Schatzes</hi> das no&#x0364;thige angemerket.</p><lb/>
          <p>Und eben darauf komt es haupt&#x017F;a&#x0364;chlich an:<lb/>
denn wenn man &#x017F;ich mit der Du&#x0364;ngung nicht vor-<lb/>
&#x017F;iehet, oder die Zwiebeln in eine Erde bringet, wo<lb/>
vorher vieler Mi&#x017F;t gelegen, von welchen &#x017F;ich die<lb/>
Mi&#x017F;t-Lacke oder Pfu&#x0364;tze in das Land hinein gezo-<lb/>
gen, oder wo etwan der Urin von Men&#x017F;chen hin-<lb/>
gekommen, &#x017F;o i&#x017F;t es gewiß um die Tulpen-Zwiebeln<lb/>
ge&#x017F;chehen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 24.</head><lb/>
          <p>Ehe die Tulpen im Fru&#x0364;h Jahre anfangen zu<note place="right">Tulipanen-<lb/>
Blumen<lb/>
du&#x0364;rfen nicht<lb/>
abgebro-<lb/>
chen, und<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en vom<lb/>
Unkraute<lb/>
gereiniget<lb/>
werden.</note><lb/>
blu&#x0364;hen, muß man darzwi&#x017F;chen die Erde etwas auf-<lb/>
lockern, und von allen Unkraute reinigen, welches<lb/>
&#x017F;on&#x017F;ten einen Uebel&#x017F;tand verur&#x017F;achet.</p><lb/>
          <p>Es darf auch ein Blumen-Liebhaber nicht ge-<lb/>
&#x017F;tatten, das die Tulpen in ihrer er&#x017F;ten und be&#x017F;ten<lb/>
Flor von unver&#x017F;ta&#x0364;ndigen Leuten abgebrochen wer-<lb/>
den. Denn da in &#x017F;olcher Zeit die Zwiebeln in be-<lb/>
&#x017F;ten Wach&#x017F;en und zunehmen &#x017F;ind, &#x017F;o i&#x017F;t leicht zu<lb/>
erachten, daß &#x017F;ie durch &#x017F;olches fru&#x0364;hzeitige Abbre-<lb/>
chen in ihrem Wachsthum verhindert werden, und<lb/>
folglich kleine bleiben mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>Hiervon ko&#x0364;nnen die Ur&#x017F;achen im <hi rendition="#fr">dritten Thei-<lb/>
le des Land- u. Garten-Schatzes</hi> p. 120. und<lb/>
im <hi rendition="#fr">vierten Theile</hi> p. 67. nachgele&#x017F;en werden.</p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">§. 25.</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[143/0157] Von einigen Zwiebel-Gewaͤchſen. §. 23. Von der Erde, welche die Tulpen verlangen, habe ich albereit im erſten Theile des Land- u. Garten-Schatzes das noͤthige angemerket. Von der Er- de welche den Tulpen zutraͤglich iſt. Und eben darauf komt es hauptſaͤchlich an: denn wenn man ſich mit der Duͤngung nicht vor- ſiehet, oder die Zwiebeln in eine Erde bringet, wo vorher vieler Miſt gelegen, von welchen ſich die Miſt-Lacke oder Pfuͤtze in das Land hinein gezo- gen, oder wo etwan der Urin von Menſchen hin- gekommen, ſo iſt es gewiß um die Tulpen-Zwiebeln geſchehen. §. 24. Ehe die Tulpen im Fruͤh Jahre anfangen zu bluͤhen, muß man darzwiſchen die Erde etwas auf- lockern, und von allen Unkraute reinigen, welches ſonſten einen Uebelſtand verurſachet. Tulipanen- Blumen duͤrfen nicht abgebro- chen, und muͤſſen vom Unkraute gereiniget werden. Es darf auch ein Blumen-Liebhaber nicht ge- ſtatten, das die Tulpen in ihrer erſten und beſten Flor von unverſtaͤndigen Leuten abgebrochen wer- den. Denn da in ſolcher Zeit die Zwiebeln in be- ſten Wachſen und zunehmen ſind, ſo iſt leicht zu erachten, daß ſie durch ſolches fruͤhzeitige Abbre- chen in ihrem Wachsthum verhindert werden, und folglich kleine bleiben muͤſſen. Hiervon koͤnnen die Urſachen im dritten Thei- le des Land- u. Garten-Schatzes p. 120. und im vierten Theile p. 67. nachgeleſen werden. §. 25.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die erste Ausgabe dieses Werkes erschien 1755. Zu… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/157
Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/157>, abgerufen am 24.11.2024.