Was würde nicht über dieses in einer Wohn- stube vor ein übler Geruch entstehen, wenn Blu- men-Liebhaber, welche keine Mist-Bette haben, die Scherben mit den eingepflanzten Zwiebeln an- fänglich in die warmen Stuben bringen wolten.
Kurz, der Rinder-Mist, wenn er drey Jahr gelegen, ist hierzu am besten zu gebrauchen, und hinlänglich diesen Zwiebeln genugsame Nahrung zu geben.
§. 39.
Wie und wenn die Verpflan- zung gesche- hen sol.
Wenn man sich dienliche Zwiebeln ausge- suchet, so werden dieselben zu Anfange des Fe- bruars zum Theil in Scherben gesetzet, also daß die Zwiebeln in etwas oder der vierte Theil an- noch ausser der Erde zu sehen ist.
Wenn sie zu tief mit Erde bedeckt werden, so wachsen sie nicht gerne hervor, sind auch der Fäul- nis unterworfen.
Wenn also die Zwiebeln gehöriger massen in die Scherben oder Mist-Bette gesetzet worden, so müssen sie mit temperirten Wasser, welches mit etwas warmen vermischet worden, begossen werden. Anfänglich brauchen sie wenig Wasser, wenn sie aber in ihre Stengel treiben, und in ihrer Blüthe stehen, können sie das Begiesen öfterer leiden.
Man hat auch nicht Ursache diese Zwiebeln auf einmal zu setzen, sondern es kan nach und nach geschehen, damit man eine Flor nach der andern geniesen möge.
Jch
Das fuͤnfte Capitel.
Was wuͤrde nicht uͤber dieſes in einer Wohn- ſtube vor ein uͤbler Geruch entſtehen, wenn Blu- men-Liebhaber, welche keine Miſt-Bette haben, die Scherben mit den eingepflanzten Zwiebeln an- faͤnglich in die warmen Stuben bringen wolten.
Kurz, der Rinder-Miſt, wenn er drey Jahr gelegen, iſt hierzu am beſten zu gebrauchen, und hinlaͤnglich dieſen Zwiebeln genugſame Nahrung zu geben.
§. 39.
Wie und wenn die Verpflan- zung geſche- hen ſol.
Wenn man ſich dienliche Zwiebeln ausge- ſuchet, ſo werden dieſelben zu Anfange des Fe- bruars zum Theil in Scherben geſetzet, alſo daß die Zwiebeln in etwas oder der vierte Theil an- noch auſſer der Erde zu ſehen iſt.
Wenn ſie zu tief mit Erde bedeckt werden, ſo wachſen ſie nicht gerne hervor, ſind auch der Faͤul- nis unterworfen.
Wenn alſo die Zwiebeln gehoͤriger maſſen in die Scherben oder Miſt-Bette geſetzet worden, ſo muͤſſen ſie mit temperirten Waſſer, welches mit etwas warmen vermiſchet worden, begoſſen werden. Anfaͤnglich brauchen ſie wenig Waſſer, wenn ſie aber in ihre Stengel treiben, und in ihrer Bluͤthe ſtehen, koͤnnen ſie das Begieſen oͤfterer leiden.
Man hat auch nicht Urſache dieſe Zwiebeln auf einmal zu ſetzen, ſondern es kan nach und nach geſchehen, damit man eine Flor nach der andern genieſen moͤge.
Jch
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0174"n="160"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Das fuͤnfte Capitel.</hi></fw><lb/><p>Was wuͤrde nicht uͤber dieſes in einer Wohn-<lb/>ſtube vor ein uͤbler Geruch entſtehen, wenn Blu-<lb/>
men-Liebhaber, welche keine Miſt-Bette haben,<lb/>
die Scherben mit den eingepflanzten Zwiebeln an-<lb/>
faͤnglich in die warmen Stuben bringen wolten.</p><lb/><p>Kurz, der Rinder-Miſt, wenn er drey Jahr<lb/>
gelegen, iſt hierzu am beſten zu gebrauchen, und<lb/>
hinlaͤnglich dieſen Zwiebeln genugſame Nahrung<lb/>
zu geben.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 39.</head><lb/><noteplace="left">Wie und<lb/>
wenn die<lb/>
Verpflan-<lb/>
zung geſche-<lb/>
hen ſol.</note><p>Wenn man ſich dienliche Zwiebeln ausge-<lb/>ſuchet, ſo werden dieſelben zu Anfange des Fe-<lb/>
bruars zum Theil in Scherben geſetzet, alſo daß<lb/>
die Zwiebeln in etwas oder der vierte Theil an-<lb/>
noch auſſer der Erde zu ſehen iſt.</p><lb/><p>Wenn ſie zu tief mit Erde bedeckt werden, ſo<lb/>
wachſen ſie nicht gerne hervor, ſind auch der Faͤul-<lb/>
nis unterworfen.</p><lb/><p>Wenn alſo die Zwiebeln gehoͤriger maſſen in<lb/>
die Scherben oder Miſt-Bette geſetzet worden,<lb/>ſo muͤſſen ſie mit temperirten Waſſer, welches<lb/>
mit etwas warmen vermiſchet worden, begoſſen<lb/>
werden. Anfaͤnglich brauchen ſie wenig Waſſer,<lb/>
wenn ſie aber in ihre Stengel treiben, und in ihrer<lb/>
Bluͤthe ſtehen, koͤnnen ſie das Begieſen oͤfterer<lb/>
leiden.</p><lb/><p>Man hat auch nicht Urſache dieſe Zwiebeln<lb/>
auf einmal zu ſetzen, ſondern es kan nach und nach<lb/>
geſchehen, damit man eine Flor nach der andern<lb/>
genieſen moͤge.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Jch</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[160/0174]
Das fuͤnfte Capitel.
Was wuͤrde nicht uͤber dieſes in einer Wohn-
ſtube vor ein uͤbler Geruch entſtehen, wenn Blu-
men-Liebhaber, welche keine Miſt-Bette haben,
die Scherben mit den eingepflanzten Zwiebeln an-
faͤnglich in die warmen Stuben bringen wolten.
Kurz, der Rinder-Miſt, wenn er drey Jahr
gelegen, iſt hierzu am beſten zu gebrauchen, und
hinlaͤnglich dieſen Zwiebeln genugſame Nahrung
zu geben.
§. 39.
Wenn man ſich dienliche Zwiebeln ausge-
ſuchet, ſo werden dieſelben zu Anfange des Fe-
bruars zum Theil in Scherben geſetzet, alſo daß
die Zwiebeln in etwas oder der vierte Theil an-
noch auſſer der Erde zu ſehen iſt.
Wenn ſie zu tief mit Erde bedeckt werden, ſo
wachſen ſie nicht gerne hervor, ſind auch der Faͤul-
nis unterworfen.
Wenn alſo die Zwiebeln gehoͤriger maſſen in
die Scherben oder Miſt-Bette geſetzet worden,
ſo muͤſſen ſie mit temperirten Waſſer, welches
mit etwas warmen vermiſchet worden, begoſſen
werden. Anfaͤnglich brauchen ſie wenig Waſſer,
wenn ſie aber in ihre Stengel treiben, und in ihrer
Bluͤthe ſtehen, koͤnnen ſie das Begieſen oͤfterer
leiden.
Man hat auch nicht Urſache dieſe Zwiebeln
auf einmal zu ſetzen, ſondern es kan nach und nach
geſchehen, damit man eine Flor nach der andern
genieſen moͤge.
Jch
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/174>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.