anheften, damit sie im Treiben nicht dadurch ge- hindert werden.
Wenn sich ihre Blumen aufthun, so stellet man die Scherben unter ein Dach, damit sie, wenn ein Regen kömt, nicht verderben.
Wenn sie vor Regen-Wetter, wie auch vor gros- ser Sonnen-Wärme bewahret werden, so bleiben sie, wie oben gesaget worden, eine geraume Zeit länger in ihrer schönsten Flor.
§. 40.
Wie sie nach ihrer Flor sollen ge wartet wer- den?
Haben die Tuberosen ihre Dienste gethan, und die Blüten verwelken, so schneidet man den Sten- gel ganz nahe an der Erde ab, stellet den Scher- ben gegen Mittag, allwo es nicht darauf regnen kan, oder leget ihn auf die Seite, damit alle Feuch- tigkeit heraus gehe.
Wenn sie eine Zeit, von vierzehn Tagen, also gelegen haben, so hebet man die Zwiebeln aus der Erde, reiniget sie von den daran befindlichen Un- rathe, und verwahret sie in einem Zimmer den Win- ter hindurch, alwo die starken Fröste nicht eindrin- gen können, so lange bis die Zeit der Versetzung wiederum herbey kömt. Doch habe ich sie auch den Winter über in den ausgetrockneten Scherben in der Erde stehen lassen, und auf das angehende Früh-Jahr heraus gehoben, die Wurzeln beschnit- ten und gereiniget, und alsobald verpflanzet. Es verstehet sich aber von selbst, daß diese Scherben mit ihren Zwiebeln ebenfals in ein Gewächs-Haus oder Zimmer, wo es trocken ist, und in welchen es nicht frieret, gestellet werden müssen.
Das
Das fuͤnfte Cap. Von einigen ꝛc.
anheften, damit ſie im Treiben nicht dadurch ge- hindert werden.
Wenn ſich ihre Blumen aufthun, ſo ſtellet man die Scherben unter ein Dach, damit ſie, wenn ein Regen koͤmt, nicht verderben.
Wenn ſie vor Regen-Wetter, wie auch vor groſ- ſer Sonnen-Waͤrme bewahret werden, ſo bleiben ſie, wie oben geſaget worden, eine geraume Zeit laͤnger in ihrer ſchoͤnſten Flor.
§. 40.
Wie ſie nach ihrer Flor ſollen ge wartet wer- den?
Haben die Tuberoſen ihre Dienſte gethan, und die Bluͤten verwelken, ſo ſchneidet man den Sten- gel ganz nahe an der Erde ab, ſtellet den Scher- ben gegen Mittag, allwo es nicht darauf regnen kan, oder leget ihn auf die Seite, damit alle Feuch- tigkeit heraus gehe.
Wenn ſie eine Zeit, von vierzehn Tagen, alſo gelegen haben, ſo hebet man die Zwiebeln aus der Erde, reiniget ſie von den daran befindlichen Un- rathe, und verwahret ſie in einem Zimmer den Win- ter hindurch, alwo die ſtarken Froͤſte nicht eindrin- gen koͤnnen, ſo lange bis die Zeit der Verſetzung wiederum herbey koͤmt. Doch habe ich ſie auch den Winter uͤber in den ausgetrockneten Scherben in der Erde ſtehen laſſen, und auf das angehende Fruͤh-Jahr heraus gehoben, die Wurzeln beſchnit- ten und gereiniget, und alſobald verpflanzet. Es verſtehet ſich aber von ſelbſt, daß dieſe Scherben mit ihren Zwiebeln ebenfals in ein Gewaͤchs-Haus oder Zimmer, wo es trocken iſt, und in welchen es nicht frieret, geſtellet werden muͤſſen.
Das
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Das fuͤnfte Cap. Von einigen ꝛc.
anheften, damit ſie im Treiben nicht dadurch ge-
hindert werden.
Wenn ſich ihre Blumen aufthun, ſo ſtellet man
die Scherben unter ein Dach, damit ſie, wenn ein
Regen koͤmt, nicht verderben.
Wenn ſie vor Regen-Wetter, wie auch vor groſ-
ſer Sonnen-Waͤrme bewahret werden, ſo bleiben
ſie, wie oben geſaget worden, eine geraume Zeit
laͤnger in ihrer ſchoͤnſten Flor.
§. 40.
Haben die Tuberoſen ihre Dienſte gethan, und
die Bluͤten verwelken, ſo ſchneidet man den Sten-
gel ganz nahe an der Erde ab, ſtellet den Scher-
ben gegen Mittag, allwo es nicht darauf regnen
kan, oder leget ihn auf die Seite, damit alle Feuch-
tigkeit heraus gehe.
Wenn ſie eine Zeit, von vierzehn Tagen, alſo
gelegen haben, ſo hebet man die Zwiebeln aus der
Erde, reiniget ſie von den daran befindlichen Un-
rathe, und verwahret ſie in einem Zimmer den Win-
ter hindurch, alwo die ſtarken Froͤſte nicht eindrin-
gen koͤnnen, ſo lange bis die Zeit der Verſetzung
wiederum herbey koͤmt. Doch habe ich ſie auch
den Winter uͤber in den ausgetrockneten Scherben
in der Erde ſtehen laſſen, und auf das angehende
Fruͤh-Jahr heraus gehoben, die Wurzeln beſchnit-
ten und gereiniget, und alſobald verpflanzet. Es
verſtehet ſich aber von ſelbſt, daß dieſe Scherben mit
ihren Zwiebeln ebenfals in ein Gewaͤchs-Haus
oder Zimmer, wo es trocken iſt, und in welchen es
nicht frieret, geſtellet werden muͤſſen.
Das
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/176>, abgerufen am 16.02.2025.
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