7. Jst die kleine Zunge, womit man die Falle stel- let, und welche an dem Biegel mit angebunden wird.
8. Der Biegel von einer weidenen Stange, samt den Schlingen und der kleinen Zunge.
9. Der Maulwurfs-Paß.
10. Die ganze Falle wie solche mit allen Stücken aufgestellet wird.
So nun der Maulwurf durch den Paß wil, und die breite Zunge in die Höhe hebet, so gehet die kleine Zunge los, und der Biegel springt mit den Dratschleiffen in die Höhe, und ziehet den Maul- wurf dergestalt an die Scheiden, daß er sterben muß.
Wenn die Falle völlig aufgestellt worden, so muß man sie mit dinnen und fein glatten Rasen- Stücken oben belegen, damit die Sonne und des Tages Licht nicht hinein fallen kan.
Wenn der Biegel vierzehn Tage bis drey Wo- chen aufgestellt gestanden, so muß man auch dar- nach sehen, ob er etwan schlaff geworden, daß er nicht mehr in die Höhe schnellen und gehörig an- ziehen kan. Findet man dieses, so muß man sich einen andern Biegel anschaffen.
Die Erfindung des Herrn Möllers, diese Maschine ohne Biegel, sondern mit einer Feder aufzustellen, halte ich vor besser und gewisser; nur ist es so schlim, daß man es den Handwerks- leuten nicht in die Köpfe bringen kan solche zu ver- fertigen.
§. 20.
Das ſechſte Capitel. Von einigen
7. Jſt die kleine Zunge, womit man die Falle ſtel- let, und welche an dem Biegel mit angebunden wird.
8. Der Biegel von einer weidenen Stange, ſamt den Schlingen und der kleinen Zunge.
9. Der Maulwurfs-Paß.
10. Die ganze Falle wie ſolche mit allen Stuͤcken aufgeſtellet wird.
So nun der Maulwurf durch den Paß wil, und die breite Zunge in die Hoͤhe hebet, ſo gehet die kleine Zunge los, und der Biegel ſpringt mit den Dratſchleiffen in die Hoͤhe, und ziehet den Maul- wurf dergeſtalt an die Scheiden, daß er ſterben muß.
Wenn die Falle voͤllig aufgeſtellt worden, ſo muß man ſie mit dinnen und fein glatten Raſen- Stuͤcken oben belegen, damit die Sonne und des Tages Licht nicht hinein fallen kan.
Wenn der Biegel vierzehn Tage bis drey Wo- chen aufgeſtellt geſtanden, ſo muß man auch dar- nach ſehen, ob er etwan ſchlaff geworden, daß er nicht mehr in die Hoͤhe ſchnellen und gehoͤrig an- ziehen kan. Findet man dieſes, ſo muß man ſich einen andern Biegel anſchaffen.
Die Erfindung des Herrn Moͤllers, dieſe Maſchine ohne Biegel, ſondern mit einer Feder aufzuſtellen, halte ich vor beſſer und gewiſſer; nur iſt es ſo ſchlim, daß man es den Handwerks- leuten nicht in die Koͤpfe bringen kan ſolche zu ver- fertigen.
§. 20.
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[198/0212]
Das ſechſte Capitel. Von einigen
7. Jſt die kleine Zunge, womit man die Falle ſtel-
let, und welche an dem Biegel mit angebunden
wird.
8. Der Biegel von einer weidenen Stange, ſamt
den Schlingen und der kleinen Zunge.
9. Der Maulwurfs-Paß.
10. Die ganze Falle wie ſolche mit allen Stuͤcken
aufgeſtellet wird.
So nun der Maulwurf durch den Paß wil,
und die breite Zunge in die Hoͤhe hebet, ſo gehet die
kleine Zunge los, und der Biegel ſpringt mit den
Dratſchleiffen in die Hoͤhe, und ziehet den Maul-
wurf dergeſtalt an die Scheiden, daß er ſterben
muß.
Wenn die Falle voͤllig aufgeſtellt worden, ſo
muß man ſie mit dinnen und fein glatten Raſen-
Stuͤcken oben belegen, damit die Sonne und des
Tages Licht nicht hinein fallen kan.
Wenn der Biegel vierzehn Tage bis drey Wo-
chen aufgeſtellt geſtanden, ſo muß man auch dar-
nach ſehen, ob er etwan ſchlaff geworden, daß er
nicht mehr in die Hoͤhe ſchnellen und gehoͤrig an-
ziehen kan. Findet man dieſes, ſo muß man ſich
einen andern Biegel anſchaffen.
Die Erfindung des Herrn Moͤllers, dieſe
Maſchine ohne Biegel, ſondern mit einer Feder
aufzuſtellen, halte ich vor beſſer und gewiſſer; nur
iſt es ſo ſchlim, daß man es den Handwerks-
leuten nicht in die Koͤpfe bringen kan ſolche zu ver-
fertigen.
§. 20.
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/212>, abgerufen am 16.02.2025.
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