Ein solcher Tops muß so groß seyn, daß zum wenigsten sechs Maaß oder zwölf Schoppen Was- ser hinein gehen. Oben am Rande muß er im Diameter eine Weite von acht Zol haben. Wenn aber auch gleich ein Topf weiter und tiefer seyn solte, so ist er dennoch auch hierzu zu brauchen.
Zwey bis drey Schritte weit von des Ham- sters-Wohnung gräbet man ein Loch, setzt den Topf hinein, so, daß der Erdboden einen halben Zol über den Rand desselben gehet, und drücket mit der Hand rings um den Topf herum die Erde fein feste an.
Denn wenn der Topf nicht etwas tiefer stün- de als die Oberfläche des Erdbodens, so würde er, wenn sich ein Hamster fangen solte, durch den nie- dersallenden Stein zerschmettert, und dem Ham- ster dadurch Luft gemachet werden, daß er sich wieder herauswühlen könte. Wenn nun der Topf so stehet, wie sichs gebühret, so wird kleine Erde unten auf den Boden desselben einen Zol hoch gestreuet, und zwar um deßwillen, damit der Ham- ster verführet werde, und meyne, wenn er ja solte gefangen werden, daß er sich dennoch helfen und unten durchwühlen könte.
Auf diesen Topf leget man einen breiten Stein oder Blatte, welcher im Zufallen die Oefnung des Topfes völlig bedecket. Der Stein muß aber zum wenigsten zehn bis zwölf Pfund schwer seyn.
Wenn dieses nicht ist, und eine Klunze blei- bet oder der Stein zu leichte ist, so hebet der
Ham-
O 2
ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer
Ein ſolcher Topſ muß ſo groß ſeyn, daß zum wenigſten ſechs Maaß oder zwoͤlf Schoppen Waſ- ſer hinein gehen. Oben am Rande muß er im Diameter eine Weite von acht Zol haben. Wenn aber auch gleich ein Topf weiter und tiefer ſeyn ſolte, ſo iſt er dennoch auch hierzu zu brauchen.
Zwey bis drey Schritte weit von des Ham- ſters-Wohnung graͤbet man ein Loch, ſetzt den Topf hinein, ſo, daß der Erdboden einen halben Zol uͤber den Rand deſſelben gehet, und druͤcket mit der Hand rings um den Topf herum die Erde fein feſte an.
Denn wenn der Topf nicht etwas tiefer ſtuͤn- de als die Oberflaͤche des Erdbodens, ſo wuͤrde er, wenn ſich ein Hamſter fangen ſolte, durch den nie- derſallenden Stein zerſchmettert, und dem Ham- ſter dadurch Luft gemachet werden, daß er ſich wieder herauswuͤhlen koͤnte. Wenn nun der Topf ſo ſtehet, wie ſichs gebuͤhret, ſo wird kleine Erde unten auf den Boden deſſelben einen Zol hoch geſtreuet, und zwar um deßwillen, damit der Ham- ſter verfuͤhret werde, und meyne, wenn er ja ſolte gefangen werden, daß er ſich dennoch helfen und unten durchwuͤhlen koͤnte.
Auf dieſen Topf leget man einen breiten Stein oder Blatte, welcher im Zufallen die Oefnung des Topfes voͤllig bedecket. Der Stein muß aber zum wenigſten zehn bis zwoͤlf Pfund ſchwer ſeyn.
Wenn dieſes nicht iſt, und eine Klunze blei- bet oder der Stein zu leichte iſt, ſo hebet der
Ham-
O 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0225"n="211"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer</hi></fw><lb/><p>Ein ſolcher Topſ muß ſo groß ſeyn, daß zum<lb/>
wenigſten ſechs Maaß oder zwoͤlf Schoppen Waſ-<lb/>ſer hinein gehen. Oben am Rande muß er im<lb/>
Diameter eine Weite von acht Zol haben. Wenn<lb/>
aber auch gleich ein Topf weiter und tiefer ſeyn<lb/>ſolte, ſo iſt er dennoch auch hierzu zu brauchen.</p><lb/><p>Zwey bis drey Schritte weit von des Ham-<lb/>ſters-Wohnung graͤbet man ein Loch, ſetzt den<lb/>
Topf hinein, ſo, daß der Erdboden einen halben<lb/>
Zol uͤber den Rand deſſelben gehet, und druͤcket<lb/>
mit der Hand rings um den Topf herum die Erde<lb/>
fein feſte an.</p><lb/><p>Denn wenn der Topf nicht etwas tiefer ſtuͤn-<lb/>
de als die Oberflaͤche des Erdbodens, ſo wuͤrde er,<lb/>
wenn ſich ein Hamſter fangen ſolte, durch den nie-<lb/>
derſallenden Stein zerſchmettert, und dem Ham-<lb/>ſter dadurch Luft gemachet werden, daß er ſich<lb/>
wieder herauswuͤhlen koͤnte. Wenn nun der<lb/>
Topf ſo ſtehet, wie ſichs gebuͤhret, ſo wird kleine<lb/>
Erde unten auf den Boden deſſelben einen Zol hoch<lb/>
geſtreuet, und zwar um deßwillen, damit der Ham-<lb/>ſter verfuͤhret werde, und meyne, wenn er ja ſolte<lb/>
gefangen werden, daß er ſich dennoch helfen und<lb/>
unten durchwuͤhlen koͤnte.</p><lb/><p>Auf dieſen Topf leget man einen breiten Stein<lb/>
oder Blatte, welcher im Zufallen die Oefnung des<lb/>
Topfes voͤllig bedecket. Der Stein muß aber<lb/>
zum wenigſten zehn bis zwoͤlf Pfund ſchwer ſeyn.</p><lb/><p>Wenn dieſes nicht iſt, und eine Klunze blei-<lb/>
bet oder der Stein zu leichte iſt, ſo hebet der<lb/><fwplace="bottom"type="sig">O 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">Ham-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[211/0225]
ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer
Ein ſolcher Topſ muß ſo groß ſeyn, daß zum
wenigſten ſechs Maaß oder zwoͤlf Schoppen Waſ-
ſer hinein gehen. Oben am Rande muß er im
Diameter eine Weite von acht Zol haben. Wenn
aber auch gleich ein Topf weiter und tiefer ſeyn
ſolte, ſo iſt er dennoch auch hierzu zu brauchen.
Zwey bis drey Schritte weit von des Ham-
ſters-Wohnung graͤbet man ein Loch, ſetzt den
Topf hinein, ſo, daß der Erdboden einen halben
Zol uͤber den Rand deſſelben gehet, und druͤcket
mit der Hand rings um den Topf herum die Erde
fein feſte an.
Denn wenn der Topf nicht etwas tiefer ſtuͤn-
de als die Oberflaͤche des Erdbodens, ſo wuͤrde er,
wenn ſich ein Hamſter fangen ſolte, durch den nie-
derſallenden Stein zerſchmettert, und dem Ham-
ſter dadurch Luft gemachet werden, daß er ſich
wieder herauswuͤhlen koͤnte. Wenn nun der
Topf ſo ſtehet, wie ſichs gebuͤhret, ſo wird kleine
Erde unten auf den Boden deſſelben einen Zol hoch
geſtreuet, und zwar um deßwillen, damit der Ham-
ſter verfuͤhret werde, und meyne, wenn er ja ſolte
gefangen werden, daß er ſich dennoch helfen und
unten durchwuͤhlen koͤnte.
Auf dieſen Topf leget man einen breiten Stein
oder Blatte, welcher im Zufallen die Oefnung des
Topfes voͤllig bedecket. Der Stein muß aber
zum wenigſten zehn bis zwoͤlf Pfund ſchwer ſeyn.
Wenn dieſes nicht iſt, und eine Klunze blei-
bet oder der Stein zu leichte iſt, ſo hebet der
Ham-
O 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/225>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.