Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.schädl. Thieren und Ungeziefer. ter den Bänken in der Stube, unter und hinterden Spalier Latten, hinter den Fenster-Laden, und unter den Wellen auf den Böden, in grosser Menge angetroffen. So bald als der weißgraue Sommer-Vogel Wenn die Eyer im Früh-Jahre durch die Son- Sind sie in etwas erwachsen, so breiten sie sich Wenn sie über das Wasser schwimmen, so rich- Jhre P 4
ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer. ter den Baͤnken in der Stube, unter und hinterden Spalier Latten, hinter den Fenſter-Laden, und unter den Wellen auf den Boͤden, in groſſer Menge angetroffen. So bald als der weißgraue Sommer-Vogel Wenn die Eyer im Fruͤh-Jahre durch die Son- Sind ſie in etwas erwachſen, ſo breiten ſie ſich Wenn ſie uͤber das Waſſer ſchwimmen, ſo rich- Jhre P 4
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ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer.
ter den Baͤnken in der Stube, unter und hinter
den Spalier Latten, hinter den Fenſter-Laden, und
unter den Wellen auf den Boͤden, in groſſer Menge
angetroffen.
So bald als der weißgraue Sommer-Vogel
ſeine Eyer geleget, ſaͤlt er von dieſen tod herunter,
und hinterlaͤſt auf einem Platze, eines halben, auch
unterweilen eines ganzen Zolles lang ſeine Eyer,
deren wohl vierhundert, und noch mehr, zuſammen
liegen, und dem aͤuſſerlichen Anſehen nach, wie eine
Prieſe hellbrauner Schnupf-Tobak ausſehen, und
mit ſubtilen Haͤrlein uͤberzogen ſind.
Wenn die Eyer im Fruͤh-Jahre durch die Son-
nen-Waͤrme ausgebruͤtet werden, ſo zertheilen ſich
die Raͤuplein, welche anfaͤnglich ganz ſchwarz aus-
ſehen, an den Zelken der Baͤume, und kriechen auf
die fordern und obern jungen Blaͤtter. Eine jede
nimt ſogleich ein Zweiglein beſonders ein.
Sind ſie in etwas erwachſen, ſo breiten ſie ſich
an dem ganzen Baume aus, und verſchonen kein
einziges Blat, und wenn ein Baum kahl gemacht
und abgefreſſen worden, ſo kriechen ſie herunter,
mochen ſich an einen andern, und gehen wohl funf-
zig und mehr Schritte weit ſort, bis ſie einen
friſchen Baum finden. Ja ſogar habe ich geſe-
hen, daß ſie uͤber das Waſſer, wenn es nicht ſo ſchnel
lauft, ſchwimmen, um ihrer Nahrung nachzu-
gehen.
Wenn ſie uͤber das Waſſer ſchwimmen, ſo rich-
ten ſie ihre Koͤpfe in die Hoͤhe, welches artig anzu-
ſehen iſt.
Jhre
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