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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

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schädl. Thieren und Ungeziefer.
niemalen, wie andere Raupen-Geschlechte, zusam-
men halten, sondern sie breiten sich aus einander,
und klebet eine jede an einem Blate, so lange bis
es völlig aufgefressen ist.

Sonst habe ich angemerket, daß die schädlichen
Raupen-Geschlechte meistens Abwechselungsweise
kommen, so, daß sich in einem Jahre diese, in dem
andern eine andere Art, wenigstens sehr selten,
zweyerley Arten häufig anschmeissen, und aufkom-
men, wie wir in dem 1750sten Jahre nur eine der-
selben gehabt; allein in dem 1751sten Jahre hat-
ten wir von allen beyden Sorten grosen Schaden.

Es solten billig die Unterthanen, sowohl in
den Städten, als auf dem Lande, in dieser Arbeit
niemalen sich saumselig beweisen, so wohl ihres ei-
genen Nutzens wegen, als auch in Ansehung ihrer
Mit-Nachbarn.

Denn, wenn ein fleisiger Hauswirth und Gar-
ten-Liebhaber seinen Garten noch so wohl reiniget,
und Geld anwendet, aber einen nachlässigen Nach-
bar hat, wie mir es einigemal ergangen, welcher
sich zur Winters-Zeit hinter den Ofen, oder in der
warmen Stube drücket, oder solche nöthige Arbeit
aus Faulheit unterlässet, so muß der darneben be-
findliche Garten mit darunter leiden, und der Besi-
tzer desselben mit Schaden und Verdruß sehen,
daß dennoch seine Bäume abgefressen werden, ob
er gleich viel Müh und Kosten angewendet hat.
Es solten wohl billlg solche nachlässige Leute von der
Obrigkeit nachdrücklich deswegen gestrafet wer-
den.

§. 42.
P 5

ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer.
niemalen, wie andere Raupen-Geſchlechte, zuſam-
men halten, ſondern ſie breiten ſich aus einander,
und klebet eine jede an einem Blate, ſo lange bis
es voͤllig aufgefreſſen iſt.

Sonſt habe ich angemerket, daß die ſchaͤdlichen
Raupen-Geſchlechte meiſtens Abwechſelungsweiſe
kommen, ſo, daß ſich in einem Jahre dieſe, in dem
andern eine andere Art, wenigſtens ſehr ſelten,
zweyerley Arten haͤufig anſchmeiſſen, und aufkom-
men, wie wir in dem 1750ſten Jahre nur eine der-
ſelben gehabt; allein in dem 1751ſten Jahre hat-
ten wir von allen beyden Sorten groſen Schaden.

Es ſolten billig die Unterthanen, ſowohl in
den Staͤdten, als auf dem Lande, in dieſer Arbeit
niemalen ſich ſaumſelig beweiſen, ſo wohl ihres ei-
genen Nutzens wegen, als auch in Anſehung ihrer
Mit-Nachbarn.

Denn, wenn ein fleiſiger Hauswirth und Gar-
ten-Liebhaber ſeinen Garten noch ſo wohl reiniget,
und Geld anwendet, aber einen nachlaͤſſigen Nach-
bar hat, wie mir es einigemal ergangen, welcher
ſich zur Winters-Zeit hinter den Ofen, oder in der
warmen Stube druͤcket, oder ſolche noͤthige Arbeit
aus Faulheit unterlaͤſſet, ſo muß der darneben be-
findliche Garten mit darunter leiden, und der Beſi-
tzer deſſelben mit Schaden und Verdruß ſehen,
daß dennoch ſeine Baͤume abgefreſſen werden, ob
er gleich viel Muͤh und Koſten angewendet hat.
Es ſolten wohl billlg ſolche nachlaͤſſige Leute von der
Obrigkeit nachdruͤcklich deswegen geſtrafet wer-
den.

§. 42.
P 5
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[233/0247] ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer. niemalen, wie andere Raupen-Geſchlechte, zuſam- men halten, ſondern ſie breiten ſich aus einander, und klebet eine jede an einem Blate, ſo lange bis es voͤllig aufgefreſſen iſt. Sonſt habe ich angemerket, daß die ſchaͤdlichen Raupen-Geſchlechte meiſtens Abwechſelungsweiſe kommen, ſo, daß ſich in einem Jahre dieſe, in dem andern eine andere Art, wenigſtens ſehr ſelten, zweyerley Arten haͤufig anſchmeiſſen, und aufkom- men, wie wir in dem 1750ſten Jahre nur eine der- ſelben gehabt; allein in dem 1751ſten Jahre hat- ten wir von allen beyden Sorten groſen Schaden. Es ſolten billig die Unterthanen, ſowohl in den Staͤdten, als auf dem Lande, in dieſer Arbeit niemalen ſich ſaumſelig beweiſen, ſo wohl ihres ei- genen Nutzens wegen, als auch in Anſehung ihrer Mit-Nachbarn. Denn, wenn ein fleiſiger Hauswirth und Gar- ten-Liebhaber ſeinen Garten noch ſo wohl reiniget, und Geld anwendet, aber einen nachlaͤſſigen Nach- bar hat, wie mir es einigemal ergangen, welcher ſich zur Winters-Zeit hinter den Ofen, oder in der warmen Stube druͤcket, oder ſolche noͤthige Arbeit aus Faulheit unterlaͤſſet, ſo muß der darneben be- findliche Garten mit darunter leiden, und der Beſi- tzer deſſelben mit Schaden und Verdruß ſehen, daß dennoch ſeine Baͤume abgefreſſen werden, ob er gleich viel Muͤh und Koſten angewendet hat. Es ſolten wohl billlg ſolche nachlaͤſſige Leute von der Obrigkeit nachdruͤcklich deswegen geſtrafet wer- den. §. 42. P 5

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/247>, abgerufen am 21.11.2024.