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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

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und Wartung der Nelken.
die Pflanzen welche sie ansetzen, schwach und elend
werden. Je temperirter der Ort ist, da sie stehen,
desto besser ist es vor die Nelken-Stöcke. Kurz,
der Ort sol so beschaffen seyn, daß sie des Tages
über weder zu viel noch zu wenig Sonne haben.

§. 13.

Das Begießen im Sommer geschiehet gegenVom Be-
gießen in
den Som-
mer-Togen.

Abend, wenn die Sonne untergehen wil, oder nur
frühe Morgens, doch halte ich es vor zuträglicher
des Abends zu gießen; denn da die Stöcke den
Tag über von dem warmen Sonnenscheine sind
entkräftet worden, so werden sie dadurch wieder-
um erquicket. Und weil, wie fast jederman be-
kant, kein Gewächse des Tages sonderlich wächset
und sich erlängert, sondern hauptsächlich des
Nachts, so ist leicht zu erachten, daß durch das
Begießen, besonders bey warmen Nächten, das
Wachsthum ungemein befördert, und die Stöcke
gestärket werden, daß sie fein grüne bleiben, und
viele Senker hervor bringen können.

Es muß aber auch das Begießen mit Ueberle-
gung geschehen, daß man solches nicht eher vor-
nimt, bis man siehet, daß die Erde trocken ist.
Man darf auch keinen Tag, wenn man es vor nö-
thig befindet, vorüber gehen lassen, solches frühe
oder Abends vorzunehmen.

Es ist auch zu merken, daß man das Begießen
mit einer Gieß-Spritze gemächlich verrichten
müsse, damit die Erde von dem Wasser in den
Scherben nicht so derb und fest gemachet werde.

Solte

und Wartung der Nelken.
die Pflanzen welche ſie anſetzen, ſchwach und elend
werden. Je temperirter der Ort iſt, da ſie ſtehen,
deſto beſſer iſt es vor die Nelken-Stoͤcke. Kurz,
der Ort ſol ſo beſchaffen ſeyn, daß ſie des Tages
uͤber weder zu viel noch zu wenig Sonne haben.

§. 13.

Das Begießen im Sommer geſchiehet gegenVom Be-
gießen in
den Som-
mer-Togen.

Abend, wenn die Sonne untergehen wil, oder nur
fruͤhe Morgens, doch halte ich es vor zutraͤglicher
des Abends zu gießen; denn da die Stoͤcke den
Tag uͤber von dem warmen Sonnenſcheine ſind
entkraͤftet worden, ſo werden ſie dadurch wieder-
um erquicket. Und weil, wie faſt jederman be-
kant, kein Gewaͤchſe des Tages ſonderlich waͤchſet
und ſich erlaͤngert, ſondern hauptſaͤchlich des
Nachts, ſo iſt leicht zu erachten, daß durch das
Begießen, beſonders bey warmen Naͤchten, das
Wachsthum ungemein befoͤrdert, und die Stoͤcke
geſtaͤrket werden, daß ſie fein gruͤne bleiben, und
viele Senker hervor bringen koͤnnen.

Es muß aber auch das Begießen mit Ueberle-
gung geſchehen, daß man ſolches nicht eher vor-
nimt, bis man ſiehet, daß die Erde trocken iſt.
Man darf auch keinen Tag, wenn man es vor noͤ-
thig befindet, voruͤber gehen laſſen, ſolches fruͤhe
oder Abends vorzunehmen.

Es iſt auch zu merken, daß man das Begießen
mit einer Gieß-Spritze gemaͤchlich verrichten
muͤſſe, damit die Erde von dem Waſſer in den
Scherben nicht ſo derb und feſt gemachet werde.

Solte
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[61/0075] und Wartung der Nelken. die Pflanzen welche ſie anſetzen, ſchwach und elend werden. Je temperirter der Ort iſt, da ſie ſtehen, deſto beſſer iſt es vor die Nelken-Stoͤcke. Kurz, der Ort ſol ſo beſchaffen ſeyn, daß ſie des Tages uͤber weder zu viel noch zu wenig Sonne haben. §. 13. Das Begießen im Sommer geſchiehet gegen Abend, wenn die Sonne untergehen wil, oder nur fruͤhe Morgens, doch halte ich es vor zutraͤglicher des Abends zu gießen; denn da die Stoͤcke den Tag uͤber von dem warmen Sonnenſcheine ſind entkraͤftet worden, ſo werden ſie dadurch wieder- um erquicket. Und weil, wie faſt jederman be- kant, kein Gewaͤchſe des Tages ſonderlich waͤchſet und ſich erlaͤngert, ſondern hauptſaͤchlich des Nachts, ſo iſt leicht zu erachten, daß durch das Begießen, beſonders bey warmen Naͤchten, das Wachsthum ungemein befoͤrdert, und die Stoͤcke geſtaͤrket werden, daß ſie fein gruͤne bleiben, und viele Senker hervor bringen koͤnnen. Vom Be- gießen in den Som- mer-Togen. Es muß aber auch das Begießen mit Ueberle- gung geſchehen, daß man ſolches nicht eher vor- nimt, bis man ſiehet, daß die Erde trocken iſt. Man darf auch keinen Tag, wenn man es vor noͤ- thig befindet, voruͤber gehen laſſen, ſolches fruͤhe oder Abends vorzunehmen. Es iſt auch zu merken, daß man das Begießen mit einer Gieß-Spritze gemaͤchlich verrichten muͤſſe, damit die Erde von dem Waſſer in den Scherben nicht ſo derb und feſt gemachet werde. Solte

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/75>, abgerufen am 23.11.2024.