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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765.

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und Wartung der Nelken.
und schicket sich hierzu am besten eine Kammer, ne-
ben oder über einer Wohn-Stube, welche aber
nicht naß oder feuchte seyn darf; in Ermangelung
dessen aber, kan man sie auch in einen trockenen
Keller oder Gewölbe, welche genugsame Luft ha-
ben, bringen. Nur komt es hauptsächlich darauf
an, daß man versichert seyn möge, daß keine Mäu-
se darinnen vorhanden sind, denn die benagen die
Pflanzen und Stöcke, und fressen sie bis auf die
Wurzeln hinweg.

Wie man aber dergleichen Gäste los werden
könne, das soll unten in dem Capitel, von den
schädlichen Thieren, gezeiget werden.

§. 22.

Jst der Ort also beschaffen, daß er gegen Mit-Von der
Wartung
den Winter
über.

tag lieget, und frische Luft kan haben, oder daß
man bey guter Witterung die Fenster in der Kam-
mer aufmachen, und wenn starke Reiffen und Frö-
ste sich einstellen, wiederum zumachen kan, so hat
man mit den Nelken, wenn sie sonst recht gewartet
werden, ein gewonnen Spiel.

Wenn unten am Boden ein Loch oder Oefnung
ist, welches von der Wohn-Stube in besagtes Zim-
mer gehet, wo die Nelken stehen, so ist es ihnen
noch zuträglicher, weil man dieses bey großer Käl-
te aufmachen, und ihnen dadurch nach Belieben,
einige Wärme geben kan.

Den Winter über muß man sich hüten die
Nelken-Stöcke so zu begiesen, wie in den Sommer-
Tagen. Es muß dieses nur zur höchsten Noth ge-

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und Wartung der Nelken.
und ſchicket ſich hierzu am beſten eine Kammer, ne-
ben oder uͤber einer Wohn-Stube, welche aber
nicht naß oder feuchte ſeyn darf; in Ermangelung
deſſen aber, kan man ſie auch in einen trockenen
Keller oder Gewoͤlbe, welche genugſame Luft ha-
ben, bringen. Nur komt es hauptſaͤchlich darauf
an, daß man verſichert ſeyn moͤge, daß keine Maͤu-
ſe darinnen vorhanden ſind, denn die benagen die
Pflanzen und Stoͤcke, und freſſen ſie bis auf die
Wurzeln hinweg.

Wie man aber dergleichen Gaͤſte los werden
koͤnne, das ſoll unten in dem Capitel, von den
ſchaͤdlichen Thieren, gezeiget werden.

§. 22.

Jſt der Ort alſo beſchaffen, daß er gegen Mit-Von der
Wartung
den Winter
uͤber.

tag lieget, und friſche Luft kan haben, oder daß
man bey guter Witterung die Fenſter in der Kam-
mer aufmachen, und wenn ſtarke Reiffen und Froͤ-
ſte ſich einſtellen, wiederum zumachen kan, ſo hat
man mit den Nelken, wenn ſie ſonſt recht gewartet
werden, ein gewonnen Spiel.

Wenn unten am Boden ein Loch oder Oefnung
iſt, welches von der Wohn-Stube in beſagtes Zim-
mer gehet, wo die Nelken ſtehen, ſo iſt es ihnen
noch zutraͤglicher, weil man dieſes bey großer Kaͤl-
te aufmachen, und ihnen dadurch nach Belieben,
einige Waͤrme geben kan.

Den Winter uͤber muß man ſich huͤten die
Nelken-Stoͤcke ſo zu begieſen, wie in den Sommer-
Tagen. Es muß dieſes nur zur hoͤchſten Noth ge-

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[71/0085] und Wartung der Nelken. und ſchicket ſich hierzu am beſten eine Kammer, ne- ben oder uͤber einer Wohn-Stube, welche aber nicht naß oder feuchte ſeyn darf; in Ermangelung deſſen aber, kan man ſie auch in einen trockenen Keller oder Gewoͤlbe, welche genugſame Luft ha- ben, bringen. Nur komt es hauptſaͤchlich darauf an, daß man verſichert ſeyn moͤge, daß keine Maͤu- ſe darinnen vorhanden ſind, denn die benagen die Pflanzen und Stoͤcke, und freſſen ſie bis auf die Wurzeln hinweg. Wie man aber dergleichen Gaͤſte los werden koͤnne, das ſoll unten in dem Capitel, von den ſchaͤdlichen Thieren, gezeiget werden. §. 22. Jſt der Ort alſo beſchaffen, daß er gegen Mit- tag lieget, und friſche Luft kan haben, oder daß man bey guter Witterung die Fenſter in der Kam- mer aufmachen, und wenn ſtarke Reiffen und Froͤ- ſte ſich einſtellen, wiederum zumachen kan, ſo hat man mit den Nelken, wenn ſie ſonſt recht gewartet werden, ein gewonnen Spiel. Von der Wartung den Winter uͤber. Wenn unten am Boden ein Loch oder Oefnung iſt, welches von der Wohn-Stube in beſagtes Zim- mer gehet, wo die Nelken ſtehen, ſo iſt es ihnen noch zutraͤglicher, weil man dieſes bey großer Kaͤl- te aufmachen, und ihnen dadurch nach Belieben, einige Waͤrme geben kan. Den Winter uͤber muß man ſich huͤten die Nelken-Stoͤcke ſo zu begieſen, wie in den Sommer- Tagen. Es muß dieſes nur zur hoͤchſten Noth ge- ſche- E 4

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/85>, abgerufen am 23.11.2024.