die Seen am Fusse des Fuji-san, den Hakone und die Strandseen im Unterlaufe des Tone-gawa; der Küste des Japanischen Meeres nahe sind der Shindji-no-midzu und die Kata's in Echigo.
Der Biwa-ko oder Omi-no-kosui ist der grösste und inter- essanteste Binnensee Japans. In der Mitte der Provinz Omi und zwischen den Buchten von Wakasa, Osaka und Owari erstreckt er sich etwa 8 Meilen lang von Nordost nach Südwest, wo er bedeutend eingeengt wird und unterhalb Otsu als Uji-gawa abfliesst. An Grösse kommt er dem Genfer See nahe. Der Spiegel seines schönen, grünen Wassers liegt ungefähr 100 Meter über dem des Meeres; die grösste Tiefe soll gegen 100 Meter betragen, ist aber an den meisten Stellen viel geringer. Viele Ortschaften und wohl cultivierte Felder breiten sich ringsum aus, an vielen Stellen allmählich zu bewaldeten Bergen emporsteigend. Ein paar kleine Felseninselchen treten aus ihm her- vor, bewohnt von Cormoranen und Möven, die hier dem Fischfang obliegen. Seegelboote und Dampfschiffchen kreuzen ihn und unter- halten den Verkehr zwischen Otsu, Hikone, Nagahama und anderen Orten an seinen Ufern. Einer alten Sage gemäss wäre der See in einer Nacht gleichzeitig mit dem Fuji entstanden. Seine Umgebungen bilden einen an Geschichte und Sagen reichen Boden. Da sind in einiger Entfernung die langen Rücken des Hiyä-san und Hira-yama auf der Westseite, im Osten der kräuterreiche Ibuki-yama und in grösserer Entfernung das Feld von Sekigahara, wo Iyeyasu 1600 in folgen- schwerer Schlacht seine Gegner vernichtete. Aber auch ganz in der Nähe des Sees sind zahlreiche bemerkenswerthe Punkte, so das weiss getünchte Schloss von Hikone, welches schon aus der Ferne am süd- östlichen Ufer erglänzt, und die berühmte Kiefer von Kurasaki (Kura- saki-no-matsu) dicht am westlichen; die Seto-no-karahashi oder die schöne alte Brücke über den Uji-gawa und die Glocke von Miidera und vieles Andere, was den, der die darauf bezügliche Geschichte kennt, wie den Freund von Natur und Kunst in hohem Grade fesseln kann.
Wenn man von Tokio aus den Nakasendo verfolgt und endlich in Shinano seinen höchsten Anstieg, Wada-toge, erreicht hat, erblickt man S. 20° W. ein ansehnliches Seebecken in schönem Kesselthale und weit im Osten davon die Spitze des Fuji-no-yama. Wir haben den Suwa-ko vor uns, den See vom Kreise Suwa in der Provinz Shinano. In seiner Umgebung liegen viele Orte, darunter auch die Städtchen Takashima und Shimonosuwa; durch letzteres führt die Landstrasse, durch ersteres der Weg östlich nach Koshiu. Der Suwa- ko liegt 800 Meter hoch und bedeckt sich im Januar und Februar
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Flüsse und Seen.
die Seen am Fusse des Fuji-san, den Hakone und die Strandseen im Unterlaufe des Tone-gawa; der Küste des Japanischen Meeres nahe sind der Shindji-no-midzu und die Kata’s in Echigo.
Der Biwa-ko oder Omi-no-kosui ist der grösste und inter- essanteste Binnensee Japans. In der Mitte der Provinz Omi und zwischen den Buchten von Wakasa, Ôsaka und Owari erstreckt er sich etwa 8 Meilen lang von Nordost nach Südwest, wo er bedeutend eingeengt wird und unterhalb Otsu als Uji-gawa abfliesst. An Grösse kommt er dem Genfer See nahe. Der Spiegel seines schönen, grünen Wassers liegt ungefähr 100 Meter über dem des Meeres; die grösste Tiefe soll gegen 100 Meter betragen, ist aber an den meisten Stellen viel geringer. Viele Ortschaften und wohl cultivierte Felder breiten sich ringsum aus, an vielen Stellen allmählich zu bewaldeten Bergen emporsteigend. Ein paar kleine Felseninselchen treten aus ihm her- vor, bewohnt von Cormoranen und Möven, die hier dem Fischfang obliegen. Seegelboote und Dampfschiffchen kreuzen ihn und unter- halten den Verkehr zwischen Otsu, Hikone, Nagahama und anderen Orten an seinen Ufern. Einer alten Sage gemäss wäre der See in einer Nacht gleichzeitig mit dem Fuji entstanden. Seine Umgebungen bilden einen an Geschichte und Sagen reichen Boden. Da sind in einiger Entfernung die langen Rücken des Hiyä-san und Hira-yama auf der Westseite, im Osten der kräuterreiche Ibuki-yama und in grösserer Entfernung das Feld von Sekigahara, wo Iyeyasu 1600 in folgen- schwerer Schlacht seine Gegner vernichtete. Aber auch ganz in der Nähe des Sees sind zahlreiche bemerkenswerthe Punkte, so das weiss getünchte Schloss von Hikone, welches schon aus der Ferne am süd- östlichen Ufer erglänzt, und die berühmte Kiefer von Kurasaki (Kura- saki-no-matsu) dicht am westlichen; die Seto-no-karahashi oder die schöne alte Brücke über den Uji-gawa und die Glocke von Miidera und vieles Andere, was den, der die darauf bezügliche Geschichte kennt, wie den Freund von Natur und Kunst in hohem Grade fesseln kann.
Wenn man von Tôkio aus den Nakasendô verfolgt und endlich in Shinano seinen höchsten Anstieg, Wada-tôge, erreicht hat, erblickt man S. 20° W. ein ansehnliches Seebecken in schönem Kesselthale und weit im Osten davon die Spitze des Fuji-no-yama. Wir haben den Suwa-ko vor uns, den See vom Kreise Suwa in der Provinz Shinano. In seiner Umgebung liegen viele Orte, darunter auch die Städtchen Takashima und Shimonosuwa; durch letzteres führt die Landstrasse, durch ersteres der Weg östlich nach Koshiu. Der Suwa- ko liegt 800 Meter hoch und bedeckt sich im Januar und Februar
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Flüsse und Seen.
die Seen am Fusse des Fuji-san, den Hakone und die Strandseen
im Unterlaufe des Tone-gawa; der Küste des Japanischen Meeres
nahe sind der Shindji-no-midzu und die Kata’s in Echigo.
Der Biwa-ko oder Omi-no-kosui ist der grösste und inter-
essanteste Binnensee Japans. In der Mitte der Provinz Omi und
zwischen den Buchten von Wakasa, Ôsaka und Owari erstreckt er
sich etwa 8 Meilen lang von Nordost nach Südwest, wo er bedeutend
eingeengt wird und unterhalb Otsu als Uji-gawa abfliesst. An Grösse
kommt er dem Genfer See nahe. Der Spiegel seines schönen, grünen
Wassers liegt ungefähr 100 Meter über dem des Meeres; die grösste
Tiefe soll gegen 100 Meter betragen, ist aber an den meisten Stellen
viel geringer. Viele Ortschaften und wohl cultivierte Felder breiten
sich ringsum aus, an vielen Stellen allmählich zu bewaldeten Bergen
emporsteigend. Ein paar kleine Felseninselchen treten aus ihm her-
vor, bewohnt von Cormoranen und Möven, die hier dem Fischfang
obliegen. Seegelboote und Dampfschiffchen kreuzen ihn und unter-
halten den Verkehr zwischen Otsu, Hikone, Nagahama und anderen
Orten an seinen Ufern. Einer alten Sage gemäss wäre der See in
einer Nacht gleichzeitig mit dem Fuji entstanden. Seine Umgebungen
bilden einen an Geschichte und Sagen reichen Boden. Da sind in
einiger Entfernung die langen Rücken des Hiyä-san und Hira-yama auf
der Westseite, im Osten der kräuterreiche Ibuki-yama und in grösserer
Entfernung das Feld von Sekigahara, wo Iyeyasu 1600 in folgen-
schwerer Schlacht seine Gegner vernichtete. Aber auch ganz in der
Nähe des Sees sind zahlreiche bemerkenswerthe Punkte, so das weiss
getünchte Schloss von Hikone, welches schon aus der Ferne am süd-
östlichen Ufer erglänzt, und die berühmte Kiefer von Kurasaki (Kura-
saki-no-matsu) dicht am westlichen; die Seto-no-karahashi oder die
schöne alte Brücke über den Uji-gawa und die Glocke von Miidera
und vieles Andere, was den, der die darauf bezügliche Geschichte
kennt, wie den Freund von Natur und Kunst in hohem Grade
fesseln kann.
Wenn man von Tôkio aus den Nakasendô verfolgt und endlich
in Shinano seinen höchsten Anstieg, Wada-tôge, erreicht hat, erblickt
man S. 20° W. ein ansehnliches Seebecken in schönem Kesselthale
und weit im Osten davon die Spitze des Fuji-no-yama. Wir haben
den Suwa-ko vor uns, den See vom Kreise Suwa in der Provinz
Shinano. In seiner Umgebung liegen viele Orte, darunter auch die
Städtchen Takashima und Shimonosuwa; durch letzteres führt die
Landstrasse, durch ersteres der Weg östlich nach Koshiu. Der Suwa-
ko liegt 800 Meter hoch und bedeckt sich im Januar und Februar
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/137>, abgerufen am 25.11.2024.
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