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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881.

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Luftdruck und Winde. Hydrometeore.
in der Nähe des Aequators, ist eine bemerkenswerthe Bewegung in
der Luft, nämlich von Westen her. Unter diesen Umständen fällt
der Luftdruck über irgend einem Theile des Bengalischen Golfes, am
häufigsten in der Mitte und besonders westlich der Adamanen. Diese
Region fallenden Luftdruckes ist charakterisiert durch Ströme von
Regen mit Anfangs nur wenig Wind; aber nach ein auch zwei Tagen
(zuweilen erst nach mehreren Tagen) dieses Wetters beginnt eine
cyclonische Circulation mit einer bemerkenswerthen Einströmung in der
Nachbarschaft der Wiege der Cyclone und so entsteht der Sturm"....
"Es wurde zuerst von Elliot die Thatsache bemerkt, dass während
des Entstehens einer Cyclone über dem Bengalischen Golf an den
Küsten ringsum wenig oder kein Regen fällt".

Die Erfahrungen und Beobachtungen, welche hier Betreffs der
Cyclonen der Indischen Meere niedergelegt sind, gelten, wie man
leicht erkennt, auch für die Taifune. Irrthümlich ist die verbreitete
Ansicht bezüglich der letzteren, dass sie stets von Gewittern begleitet
seien. Electrische Erscheinungen in der Atmosphäre sind im ganzen
östlichen Monsungebiete nicht häufig und werden nur ausnahmsweise
bei Wirbelstürmen wahrgenommen.


c. Hydrometeore.

Wolkenbildung, Feuchtigkeitsgehalt der Luft und Niederschläge,
welche wir unter vorstehender Ueberschrift betrachten wollen, haben
als meteorologische Elemente für das Klima sehr ungleichen Werth,
wenn sie auch in innigem Zusammenhang zu einander stehen und
Niederschläge, auf die es uns hier zumeist ankommt, ohne die beiden
anderen nicht denkbar sind. Für eine tägliche Periode der Bewöl-
kung liegen noch von keinem Orte Japans ausreichende Beobachtungen
vor, die jährliche wurde bereits bei Besprechung der Monsune ange-
deutet und hervorgehoben, dass im nordöstlichen Monsungebiete die
kältere Jahreszeit im allgemeinen den heitersten Himmel hat; doch
ist die Jahresamplitude der Bewölkung auf den japanischen Inseln
viel geringer als auf dem Festlande, oder mit anderen Worten, der
Unterschied der stärkeren Bewölkung während des Sommers gegen-
über dem Winter ist bei weitem nicht so auffallend als z. B. in China
und Sibirien, und es tritt desshalb auch der Gegensatz des heiteren
Himmels im Winter und des bewölkten im Sommer zum Mittelmeer-
gebiete, wo das Umgekehrte stattfindet, nicht stark hervor.

Luftdruck und Winde. Hydrometeore.
in der Nähe des Aequators, ist eine bemerkenswerthe Bewegung in
der Luft, nämlich von Westen her. Unter diesen Umständen fällt
der Luftdruck über irgend einem Theile des Bengalischen Golfes, am
häufigsten in der Mitte und besonders westlich der Adamanen. Diese
Region fallenden Luftdruckes ist charakterisiert durch Ströme von
Regen mit Anfangs nur wenig Wind; aber nach ein auch zwei Tagen
(zuweilen erst nach mehreren Tagen) dieses Wetters beginnt eine
cyclonische Circulation mit einer bemerkenswerthen Einströmung in der
Nachbarschaft der Wiege der Cyclone und so entsteht der Sturm«....
»Es wurde zuerst von Elliot die Thatsache bemerkt, dass während
des Entstehens einer Cyclone über dem Bengalischen Golf an den
Küsten ringsum wenig oder kein Regen fällt«.

Die Erfahrungen und Beobachtungen, welche hier Betreffs der
Cyclonen der Indischen Meere niedergelegt sind, gelten, wie man
leicht erkennt, auch für die Taifúne. Irrthümlich ist die verbreitete
Ansicht bezüglich der letzteren, dass sie stets von Gewittern begleitet
seien. Electrische Erscheinungen in der Atmosphäre sind im ganzen
östlichen Monsungebiete nicht häufig und werden nur ausnahmsweise
bei Wirbelstürmen wahrgenommen.


c. Hydrometeore.

Wolkenbildung, Feuchtigkeitsgehalt der Luft und Niederschläge,
welche wir unter vorstehender Ueberschrift betrachten wollen, haben
als meteorologische Elemente für das Klima sehr ungleichen Werth,
wenn sie auch in innigem Zusammenhang zu einander stehen und
Niederschläge, auf die es uns hier zumeist ankommt, ohne die beiden
anderen nicht denkbar sind. Für eine tägliche Periode der Bewöl-
kung liegen noch von keinem Orte Japans ausreichende Beobachtungen
vor, die jährliche wurde bereits bei Besprechung der Monsune ange-
deutet und hervorgehoben, dass im nordöstlichen Monsungebiete die
kältere Jahreszeit im allgemeinen den heitersten Himmel hat; doch
ist die Jahresamplitude der Bewölkung auf den japanischen Inseln
viel geringer als auf dem Festlande, oder mit anderen Worten, der
Unterschied der stärkeren Bewölkung während des Sommers gegen-
über dem Winter ist bei weitem nicht so auffallend als z. B. in China
und Sibirien, und es tritt desshalb auch der Gegensatz des heiteren
Himmels im Winter und des bewölkten im Sommer zum Mittelmeer-
gebiete, wo das Umgekehrte stattfindet, nicht stark hervor.

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[137/0159] Luftdruck und Winde. Hydrometeore. in der Nähe des Aequators, ist eine bemerkenswerthe Bewegung in der Luft, nämlich von Westen her. Unter diesen Umständen fällt der Luftdruck über irgend einem Theile des Bengalischen Golfes, am häufigsten in der Mitte und besonders westlich der Adamanen. Diese Region fallenden Luftdruckes ist charakterisiert durch Ströme von Regen mit Anfangs nur wenig Wind; aber nach ein auch zwei Tagen (zuweilen erst nach mehreren Tagen) dieses Wetters beginnt eine cyclonische Circulation mit einer bemerkenswerthen Einströmung in der Nachbarschaft der Wiege der Cyclone und so entsteht der Sturm«.... »Es wurde zuerst von Elliot die Thatsache bemerkt, dass während des Entstehens einer Cyclone über dem Bengalischen Golf an den Küsten ringsum wenig oder kein Regen fällt«. Die Erfahrungen und Beobachtungen, welche hier Betreffs der Cyclonen der Indischen Meere niedergelegt sind, gelten, wie man leicht erkennt, auch für die Taifúne. Irrthümlich ist die verbreitete Ansicht bezüglich der letzteren, dass sie stets von Gewittern begleitet seien. Electrische Erscheinungen in der Atmosphäre sind im ganzen östlichen Monsungebiete nicht häufig und werden nur ausnahmsweise bei Wirbelstürmen wahrgenommen. c. Hydrometeore. Wolkenbildung, Feuchtigkeitsgehalt der Luft und Niederschläge, welche wir unter vorstehender Ueberschrift betrachten wollen, haben als meteorologische Elemente für das Klima sehr ungleichen Werth, wenn sie auch in innigem Zusammenhang zu einander stehen und Niederschläge, auf die es uns hier zumeist ankommt, ohne die beiden anderen nicht denkbar sind. Für eine tägliche Periode der Bewöl- kung liegen noch von keinem Orte Japans ausreichende Beobachtungen vor, die jährliche wurde bereits bei Besprechung der Monsune ange- deutet und hervorgehoben, dass im nordöstlichen Monsungebiete die kältere Jahreszeit im allgemeinen den heitersten Himmel hat; doch ist die Jahresamplitude der Bewölkung auf den japanischen Inseln viel geringer als auf dem Festlande, oder mit anderen Worten, der Unterschied der stärkeren Bewölkung während des Sommers gegen- über dem Winter ist bei weitem nicht so auffallend als z. B. in China und Sibirien, und es tritt desshalb auch der Gegensatz des heiteren Himmels im Winter und des bewölkten im Sommer zum Mittelmeer- gebiete, wo das Umgekehrte stattfindet, nicht stark hervor.

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/159>, abgerufen am 24.11.2024.