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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881.

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Formationen und Regionen der Vegetation.
gibt; bei den Gebirgspflanzen Japans konnten ähnliche Vorgänge nicht
beobachtet werden, es scheint dort das Wandern bergauf die allge-
meine Regel zu sein.

Bei den japanischen Pflanzennamen deutet das häufig vorgesetzte
"yama, Berg" nicht blos den Fundort, sondern häufig auch den
Gegensatz zwischen wild, insbesondere in Bergwaldungen wachsend
und angebaut an. So ist budo die cultivierte Rebe und Traube,
yama-budo die wildwachsende Vitis Labrusca, urushi der Lackbaum,
und yama-urushi der Rhus sylvestris, kaki die angebaute Dattelfeige
und yama-kaki der Diospyros kaki L. in verwildertem Zustande.
Allerdings gehören viele der mit "yama" zusammengesetzten Pflanzen-
namen wirklichen Gebirgspflanzen an, doch findet der gebirgige Cha-
rakter des Fundortes einen viel bezeichnenderen Ausdruck durch
Vorsetzung des Wortes "iwa, Fels", z. B. Rindo = Gentiana, Iwa-
rindo = Gentiana triflora Pall., Kuruma, das Rad, die Radblume,
Iwaguruma = Geum dryaoides S. und Z., Kikiyo = die Glocken-
blume, insbesondere Platycodon, Iwa-kikiyo = Campanula lasiocarpa.

Aus der nachfolgenden systematischen Zusammenstellung der
Gewächse des japanischen Hochgebirges wird man erkennen, dass
die Zahl der Arten eine recht beträchtliche ist, doch darf mit Sicher-
heit erwartet werden, dass eine gründliche Erforschung mancher hohen
Gipfel, insbesondere des Shinano-Hida-Schneegebirges, die Liste noch
wesentlich bereichern wird. Die reichste Ausbeute haben bis jetzt
der Haku-san und der On-take geliefert; aber auch hier wäre meine
Ernte eine noch viel beträchtlichere gewesen, wenn ich ihr mehr Zeit
hätte widmen können.

Noch muss hervorgehoben werden, dass die nachfolgende Liste
japanischer Hochgebirgspflanzen nur solche Arten umfasst, über deren
Vorkommen oberhalb der Waldregion sichere Beobachtungen vorliegen,
während alle Species mit unbestimmten Fundorten ausgeschlossen
blieben.

Ranunculaceae: Anemone Nikoensis Max., A. altaica Fisch.,
A. flaccida Fr. Schm., A. debilis Fisch., A. Raddeana Regel, A.
narcissiflora L., Adonis Apennina L. (A. amurensis Regel), Traut-
vetteria palmata Fisch., Glaucidium palmatum S. und Z., Trollius
japonicus Miq., Ledebourii Rchb., Coptis trifolia Salsb.
Berberideae: Berberis japonica R. Br., B. Tschonoskiana
Regel, B. vulgaris L., Aceranthus diphyllus Morr. et. Dec., Diphylleia
Grayi Fr. Schm.
Papaveraceae: Corydalis Senanensis Fr. und Sav., C. Rad-
deana Regel, Dicentra pusilla S. und Z.

Formationen und Regionen der Vegetation.
gibt; bei den Gebirgspflanzen Japans konnten ähnliche Vorgänge nicht
beobachtet werden, es scheint dort das Wandern bergauf die allge-
meine Regel zu sein.

Bei den japanischen Pflanzennamen deutet das häufig vorgesetzte
»yama, Berg« nicht blos den Fundort, sondern häufig auch den
Gegensatz zwischen wild, insbesondere in Bergwaldungen wachsend
und angebaut an. So ist budo die cultivierte Rebe und Traube,
yama-budo die wildwachsende Vitis Labrusca, urushi der Lackbaum,
und yama-urushi der Rhus sylvestris, kaki die angebaute Dattelfeige
und yama-kaki der Diospyros kaki L. in verwildertem Zustande.
Allerdings gehören viele der mit »yama« zusammengesetzten Pflanzen-
namen wirklichen Gebirgspflanzen an, doch findet der gebirgige Cha-
rakter des Fundortes einen viel bezeichnenderen Ausdruck durch
Vorsetzung des Wortes »iwa, Fels«, z. B. Rindo = Gentiana, Iwa-
rindo = Gentiana triflora Pall., Kuruma, das Rad, die Radblume,
Iwaguruma = Geum dryaoides S. und Z., Kikiyo = die Glocken-
blume, insbesondere Platycodon, Iwa-kikiyo = Campanula lasiocarpa.

Aus der nachfolgenden systematischen Zusammenstellung der
Gewächse des japanischen Hochgebirges wird man erkennen, dass
die Zahl der Arten eine recht beträchtliche ist, doch darf mit Sicher-
heit erwartet werden, dass eine gründliche Erforschung mancher hohen
Gipfel, insbesondere des Shinano-Hida-Schneegebirges, die Liste noch
wesentlich bereichern wird. Die reichste Ausbeute haben bis jetzt
der Haku-san und der On-take geliefert; aber auch hier wäre meine
Ernte eine noch viel beträchtlichere gewesen, wenn ich ihr mehr Zeit
hätte widmen können.

Noch muss hervorgehoben werden, dass die nachfolgende Liste
japanischer Hochgebirgspflanzen nur solche Arten umfasst, über deren
Vorkommen oberhalb der Waldregion sichere Beobachtungen vorliegen,
während alle Species mit unbestimmten Fundorten ausgeschlossen
blieben.

Ranunculaceae: Anemone Nikoensis Max., A. altaica Fisch.,
A. flaccida Fr. Schm., A. debilis Fisch., A. Raddeana Regel, A.
narcissiflora L., Adonis Apennina L. (A. amurensis Regel), Traut-
vetteria palmata Fisch., Glaucidium palmatum S. und Z., Trollius
japonicus Miq., Ledebourii Rchb., Coptis trifolia Salsb.
Berberideae: Berberis japonica R. Br., B. Tschonoskiana
Regel, B. vulgaris L., Aceranthus diphyllus Morr. et. Dec., Diphylleia
Grayi Fr. Schm.
Papaveraceae: Corydalis Senanensis Fr. und Sav., C. Rad-
deana Regel, Dicentra pusilla S. und Z.
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[175/0199] Formationen und Regionen der Vegetation. gibt; bei den Gebirgspflanzen Japans konnten ähnliche Vorgänge nicht beobachtet werden, es scheint dort das Wandern bergauf die allge- meine Regel zu sein. Bei den japanischen Pflanzennamen deutet das häufig vorgesetzte »yama, Berg« nicht blos den Fundort, sondern häufig auch den Gegensatz zwischen wild, insbesondere in Bergwaldungen wachsend und angebaut an. So ist budo die cultivierte Rebe und Traube, yama-budo die wildwachsende Vitis Labrusca, urushi der Lackbaum, und yama-urushi der Rhus sylvestris, kaki die angebaute Dattelfeige und yama-kaki der Diospyros kaki L. in verwildertem Zustande. Allerdings gehören viele der mit »yama« zusammengesetzten Pflanzen- namen wirklichen Gebirgspflanzen an, doch findet der gebirgige Cha- rakter des Fundortes einen viel bezeichnenderen Ausdruck durch Vorsetzung des Wortes »iwa, Fels«, z. B. Rindo = Gentiana, Iwa- rindo = Gentiana triflora Pall., Kuruma, das Rad, die Radblume, Iwaguruma = Geum dryaoides S. und Z., Kikiyo = die Glocken- blume, insbesondere Platycodon, Iwa-kikiyo = Campanula lasiocarpa. Aus der nachfolgenden systematischen Zusammenstellung der Gewächse des japanischen Hochgebirges wird man erkennen, dass die Zahl der Arten eine recht beträchtliche ist, doch darf mit Sicher- heit erwartet werden, dass eine gründliche Erforschung mancher hohen Gipfel, insbesondere des Shinano-Hida-Schneegebirges, die Liste noch wesentlich bereichern wird. Die reichste Ausbeute haben bis jetzt der Haku-san und der On-take geliefert; aber auch hier wäre meine Ernte eine noch viel beträchtlichere gewesen, wenn ich ihr mehr Zeit hätte widmen können. Noch muss hervorgehoben werden, dass die nachfolgende Liste japanischer Hochgebirgspflanzen nur solche Arten umfasst, über deren Vorkommen oberhalb der Waldregion sichere Beobachtungen vorliegen, während alle Species mit unbestimmten Fundorten ausgeschlossen blieben. Ranunculaceae: Anemone Nikoensis Max., A. altaica Fisch., A. flaccida Fr. Schm., A. debilis Fisch., A. Raddeana Regel, A. narcissiflora L., Adonis Apennina L. (A. amurensis Regel), Traut- vetteria palmata Fisch., Glaucidium palmatum S. und Z., Trollius japonicus Miq., Ledebourii Rchb., Coptis trifolia Salsb. Berberideae: Berberis japonica R. Br., B. Tschonoskiana Regel, B. vulgaris L., Aceranthus diphyllus Morr. et. Dec., Diphylleia Grayi Fr. Schm. Papaveraceae: Corydalis Senanensis Fr. und Sav., C. Rad- deana Regel, Dicentra pusilla S. und Z.

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/199>, abgerufen am 22.11.2024.