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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881.

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VII. Die Flora der japanischen Inseln.
wie dies Sir Joseph Hooker und Andere vor mir bereits angedeutet
haben.

Bei einer ziemlichen Anzahl japanischer Gewächse deuten die
Beinamen Shina, Kara oder To (China), Chozen (Korea), Tenjiku
(Indien), Jagatara (Batavia), Oranda (Holland), Nanban (fremde Bar-
baren: Portugiesen) schon den fremden Ursprung an, z. B. Shina-
no-o (Corchorus capsularis), Kara-mume (Chimonanthus fragrans),
Kara-avoi (Alcea rosea), To-garasashi (Capsicum longum), Kara-
matsu-momi (Larix Kaempferi), To-giri (Clerodendron squamatum),
To-jin-mame, To-goma (Ricinus communis), To-gibosi (Funkia sub-
cordata), To-kibi (Zea Mais), Chozen-giku (Boltonia indica), Chozen-
asagao (Datura alba), Tenjiku-manori (Capsicum annuum), Jaga-
tara-imo (Solanum tuberosum), Oranda- (Orlanda-) genge (Trifolium
repens), Oranda-mitsuba (Apium graveolens), Oranda-giseru (Aegi-
netia indica), Nanban-hakobe (Cucubalus bacciferus), Nanban-kibi
(Zea Mais).

Befreit von all den vorerwähnten und vielen anderen fremden
Anhängseln, aber bereichert durch manche neue Entdeckung, wird
das Verzeichniss der endemischen Gefässpflanzen Japans schon nach
wenigen Jahren voraussichtlich gegen 3000 Nummern aufweisen.
Reicher und mannigfaltiger noch als bisher erscheint uns sonach trotz
vieler vorzunehmender Abzüge dieses schon so oft besprochene und
gepriesene Vegetationsgebiet, und während nicht anzunehmen ist,
dass die Zahl der tropischen Typen noch einen wesentlichen Zuwachs
erhalten wird, gestaltet sich die Liste der Arten, welche Japan mit
dem nördlichen gemässigten Theile des alten Continents und mit Nord-
amerika verknüpfen, immer umfangreicher.

Mehr als durch ihren Artenreichthum überrascht und interessiert
die Flora Japans durch die grosse Zahl und Mannigfaltigkeit ihrer
Gattungen und erinnert hierdurch, sowie durch den hohen Procentsatz
an Holzgewächsen stark an die Tropen, wie kein anderes Land der
gemässigten Zone. Sind auch eine Anzahl derselben, wie die voraus-
gegangene Liste dies zeigte, artenreich, so überrascht doch die enorme
Zahl der monotypen Gattungen, sowie solcher mit höchstens 2--3
Species in hohem Grade, so dass auch hierin Japan unter den ausser-
tropischen Ländern einzig dasteht. Unser Interesse an seiner Flora
wird noch erhöht, wenn wir nach der geographischen Verbreitung
ihrer Glieder fragen und finden, dass sie in dieser Beziehung ein
auffallendes Gemisch ist vieler dem Lande eigenthümlicher Arten
mit solchen, welche über China und den Himalaya, das tropische
Indien und den Malayischen Archipel, Nordeuropa und Sibirien, end-

VII. Die Flora der japanischen Inseln.
wie dies Sir Joseph Hooker und Andere vor mir bereits angedeutet
haben.

Bei einer ziemlichen Anzahl japanischer Gewächse deuten die
Beinamen Shina, Kara oder Tô (China), Chôzen (Korea), Tenjiku
(Indien), Jagatara (Batavia), Oranda (Holland), Nanban (fremde Bar-
baren: Portugiesen) schon den fremden Ursprung an, z. B. Shina-
no-ô (Corchorus capsularis), Kara-mume (Chimonanthus fragrans),
Kara-avoi (Alcea rosea), Tô-garasashi (Capsicum longum), Kara-
matsu-momi (Larix Kaempferi), Tô-giri (Clerodendron squamatum),
Tô-jin-mame, Tô-goma (Ricinus communis), Tô-gibosi (Funkia sub-
cordata), Tô-kibi (Zea Mais), Chôzen-giku (Boltonia indica), Chôzen-
asagao (Datura alba), Tenjiku-manori (Capsicum annuum), Jaga-
tara-imo (Solanum tuberosum), Oranda- (Orlanda-) genge (Trifolium
repens), Oranda-mitsuba (Apium graveolens), Oranda-giseru (Aegi-
netia indica), Nanban-hakobe (Cucubalus bacciferus), Nanban-kibi
(Zea Mais).

Befreit von all den vorerwähnten und vielen anderen fremden
Anhängseln, aber bereichert durch manche neue Entdeckung, wird
das Verzeichniss der endemischen Gefässpflanzen Japans schon nach
wenigen Jahren voraussichtlich gegen 3000 Nummern aufweisen.
Reicher und mannigfaltiger noch als bisher erscheint uns sonach trotz
vieler vorzunehmender Abzüge dieses schon so oft besprochene und
gepriesene Vegetationsgebiet, und während nicht anzunehmen ist,
dass die Zahl der tropischen Typen noch einen wesentlichen Zuwachs
erhalten wird, gestaltet sich die Liste der Arten, welche Japan mit
dem nördlichen gemässigten Theile des alten Continents und mit Nord-
amerika verknüpfen, immer umfangreicher.

Mehr als durch ihren Artenreichthum überrascht und interessiert
die Flora Japans durch die grosse Zahl und Mannigfaltigkeit ihrer
Gattungen und erinnert hierdurch, sowie durch den hohen Procentsatz
an Holzgewächsen stark an die Tropen, wie kein anderes Land der
gemässigten Zone. Sind auch eine Anzahl derselben, wie die voraus-
gegangene Liste dies zeigte, artenreich, so überrascht doch die enorme
Zahl der monotypen Gattungen, sowie solcher mit höchstens 2—3
Species in hohem Grade, so dass auch hierin Japan unter den ausser-
tropischen Ländern einzig dasteht. Unser Interesse an seiner Flora
wird noch erhöht, wenn wir nach der geographischen Verbreitung
ihrer Glieder fragen und finden, dass sie in dieser Beziehung ein
auffallendes Gemisch ist vieler dem Lande eigenthümlicher Arten
mit solchen, welche über China und den Himalaya, das tropische
Indien und den Malayischen Archipel, Nordeuropa und Sibirien, end-

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[184/0208] VII. Die Flora der japanischen Inseln. wie dies Sir Joseph Hooker und Andere vor mir bereits angedeutet haben. Bei einer ziemlichen Anzahl japanischer Gewächse deuten die Beinamen Shina, Kara oder Tô (China), Chôzen (Korea), Tenjiku (Indien), Jagatara (Batavia), Oranda (Holland), Nanban (fremde Bar- baren: Portugiesen) schon den fremden Ursprung an, z. B. Shina- no-ô (Corchorus capsularis), Kara-mume (Chimonanthus fragrans), Kara-avoi (Alcea rosea), Tô-garasashi (Capsicum longum), Kara- matsu-momi (Larix Kaempferi), Tô-giri (Clerodendron squamatum), Tô-jin-mame, Tô-goma (Ricinus communis), Tô-gibosi (Funkia sub- cordata), Tô-kibi (Zea Mais), Chôzen-giku (Boltonia indica), Chôzen- asagao (Datura alba), Tenjiku-manori (Capsicum annuum), Jaga- tara-imo (Solanum tuberosum), Oranda- (Orlanda-) genge (Trifolium repens), Oranda-mitsuba (Apium graveolens), Oranda-giseru (Aegi- netia indica), Nanban-hakobe (Cucubalus bacciferus), Nanban-kibi (Zea Mais). Befreit von all den vorerwähnten und vielen anderen fremden Anhängseln, aber bereichert durch manche neue Entdeckung, wird das Verzeichniss der endemischen Gefässpflanzen Japans schon nach wenigen Jahren voraussichtlich gegen 3000 Nummern aufweisen. Reicher und mannigfaltiger noch als bisher erscheint uns sonach trotz vieler vorzunehmender Abzüge dieses schon so oft besprochene und gepriesene Vegetationsgebiet, und während nicht anzunehmen ist, dass die Zahl der tropischen Typen noch einen wesentlichen Zuwachs erhalten wird, gestaltet sich die Liste der Arten, welche Japan mit dem nördlichen gemässigten Theile des alten Continents und mit Nord- amerika verknüpfen, immer umfangreicher. Mehr als durch ihren Artenreichthum überrascht und interessiert die Flora Japans durch die grosse Zahl und Mannigfaltigkeit ihrer Gattungen und erinnert hierdurch, sowie durch den hohen Procentsatz an Holzgewächsen stark an die Tropen, wie kein anderes Land der gemässigten Zone. Sind auch eine Anzahl derselben, wie die voraus- gegangene Liste dies zeigte, artenreich, so überrascht doch die enorme Zahl der monotypen Gattungen, sowie solcher mit höchstens 2—3 Species in hohem Grade, so dass auch hierin Japan unter den ausser- tropischen Ländern einzig dasteht. Unser Interesse an seiner Flora wird noch erhöht, wenn wir nach der geographischen Verbreitung ihrer Glieder fragen und finden, dass sie in dieser Beziehung ein auffallendes Gemisch ist vieler dem Lande eigenthümlicher Arten mit solchen, welche über China und den Himalaya, das tropische Indien und den Malayischen Archipel, Nordeuropa und Sibirien, end-

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/208>, abgerufen am 21.11.2024.