schalen, Vasen bis zu zwei Meter Höhe und vielerlei sonstige Gegen- stände.
Hizen, jetzt Nagasaki-ken, wozu auch Iki und Tsushima gehören, zerfiel früher gleich Bungo in viele kleinere Herrschaften. Nagasaki, die Hauptstadt, gehörte dem Shogun und stand unter einem Bunio oder Gouverneur; in das Uebrige theilten sich folgende Daimios:
Nabeshima, Matsudaira Hizen no Kami, 325000 koku, residierte zu Saga; Nabeshima, Kaga no Kami, 13200 koku zu Ogi (Koshiro); Nabeshima, Kahi no Kami, 52625 koku zu Hasuike; Nabeshima, Bizen no Kami, 20000 koku zu Kashima; Matsudaira, Tonomo no Kami, 70000 koku zu Shimabara; Matsu-ura, Hizen no Kami, 61700 koku zu Hirado; Matsu-ura, Bungo no Kami, 10000 koku zu Hirado; Ogasawara, Sado no Kami, 60000 koku zu Karatsu; Omura, Tango no Kami, 27200 koku zu Omura; Goto, Omi no Kami, 12600 koku zu Fuguye (Goto).
Die Stadt Nagasaki (siehe Lichtdruck) ist mit ihrem Hafen schon so oft beschrieben und abgebildet worden, dass wir uns hier auf das Bemerkenswertheste darüber beschränken können. Dieselbe ist am Ende einer langen schmalen Bucht prächtig gelegen, vor einem der tiefsten und sichersten Häfen von ganz Japan. Er ist etwa eine geographische Meile lang und den vierten Theil so breit. Auf drei Seiten schützen ihn ansehnliche Bergrücken mit 300--400 Meter hohen Gipfeln, auf der vierten, westlichen ist die Insel Taka-boko vorge- lagert, von deren steiler Höhe einst viele Hunderte gemarterter, glaubenstreuer Christen in's Meer gestürzt wurden. Die Holländer nannten sie desshalb Papenberg. Die Insel bleibt zur Linken des Eingangs ein unvergängliches Denkmal christlicher Standhaftigkeit aus einer beklagenswerthen Zeit. Die Höhen, welche Nagasaki rings umgeben, sind oben bewaldet, tiefer meist in Terrassen ange- legt, sorgfältig bebaut und an den Rändern häufig mit Talgbäumen (Rhus succedanea) bepflanzt. Hier und da gewahrt man ein Dorf oder einen isolirten Tempel mit einem riesigen Kampherbaum oder kleinen Hain, und inmitten dieses anmuthigen, wechselvollen Pano- rama's den spiegelglatten Hafen mit seinen malerisch darauf zer- streuten grossen und kleinen Fahrzeugen und Fischerbooten.
Die Stadt Nagasaki hat gegenwärtig 30000 Einwohner. Sie füllt einen kleinen Thalkessel beiderseits eines Baches aus ünd steigt theilweise an den nahen Bergabhängen empor. Ihre Strassen sind meist eng und bieten gegenüber denen anderer japanischer Städte nichts besonders Auffallendes. "Sie ist ganz offen", sagt schon Kaempfer, "wie die meisten Städte in Japan, ohne Castell, Wall,
III. Topographie.
schalen, Vasen bis zu zwei Meter Höhe und vielerlei sonstige Gegen- stände.
Hizen, jetzt Nagasaki-ken, wozu auch Iki und Tsushima gehören, zerfiel früher gleich Bungo in viele kleinere Herrschaften. Nagasaki, die Hauptstadt, gehörte dem Shôgun und stand unter einem Bunio oder Gouverneur; in das Uebrige theilten sich folgende Daimios:
Nabeshima, Matsudaira Hizen no Kami, 325000 koku, residierte zu Saga; Nabeshima, Kaga no Kami, 13200 koku zu Ogi (Koshiro); Nabeshima, Kahi no Kami, 52625 koku zu Hasuike; Nabeshima, Bizen no Kami, 20000 koku zu Kashima; Matsudaira, Tonomo no Kami, 70000 koku zu Shimabara; Matsu-ura, Hizen no Kami, 61700 koku zu Hirado; Matsu-ura, Bungo no Kami, 10000 koku zu Hirado; Ogasawara, Sado no Kami, 60000 koku zu Karatsu; Ômura, Tango no Kami, 27200 koku zu Ômura; Gotô, Ômi no Kami, 12600 koku zu Fuguye (Gotô).
Die Stadt Nagasaki (siehe Lichtdruck) ist mit ihrem Hafen schon so oft beschrieben und abgebildet worden, dass wir uns hier auf das Bemerkenswertheste darüber beschränken können. Dieselbe ist am Ende einer langen schmalen Bucht prächtig gelegen, vor einem der tiefsten und sichersten Häfen von ganz Japan. Er ist etwa eine geographische Meile lang und den vierten Theil so breit. Auf drei Seiten schützen ihn ansehnliche Bergrücken mit 300—400 Meter hohen Gipfeln, auf der vierten, westlichen ist die Insel Taka-boko vorge- lagert, von deren steiler Höhe einst viele Hunderte gemarterter, glaubenstreuer Christen in’s Meer gestürzt wurden. Die Holländer nannten sie desshalb Papenberg. Die Insel bleibt zur Linken des Eingangs ein unvergängliches Denkmal christlicher Standhaftigkeit aus einer beklagenswerthen Zeit. Die Höhen, welche Nagasaki rings umgeben, sind oben bewaldet, tiefer meist in Terrassen ange- legt, sorgfältig bebaut und an den Rändern häufig mit Talgbäumen (Rhus succedanea) bepflanzt. Hier und da gewahrt man ein Dorf oder einen isolirten Tempel mit einem riesigen Kampherbaum oder kleinen Hain, und inmitten dieses anmuthigen, wechselvollen Pano- rama’s den spiegelglatten Hafen mit seinen malerisch darauf zer- streuten grossen und kleinen Fahrzeugen und Fischerbooten.
Die Stadt Nagasaki hat gegenwärtig 30000 Einwohner. Sie füllt einen kleinen Thalkessel beiderseits eines Baches aus ünd steigt theilweise an den nahen Bergabhängen empor. Ihre Strassen sind meist eng und bieten gegenüber denen anderer japanischer Städte nichts besonders Auffallendes. »Sie ist ganz offen«, sagt schon Kaempfer, »wie die meisten Städte in Japan, ohne Castell, Wall,
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III. Topographie.
schalen, Vasen bis zu zwei Meter Höhe und vielerlei sonstige Gegen-
stände.
Hizen, jetzt Nagasaki-ken, wozu auch Iki und Tsushima gehören,
zerfiel früher gleich Bungo in viele kleinere Herrschaften. Nagasaki,
die Hauptstadt, gehörte dem Shôgun und stand unter einem Bunio
oder Gouverneur; in das Uebrige theilten sich folgende Daimios:
Nabeshima, Matsudaira Hizen no Kami, 325000 koku, residierte
zu Saga; Nabeshima, Kaga no Kami, 13200 koku zu Ogi (Koshiro);
Nabeshima, Kahi no Kami, 52625 koku zu Hasuike; Nabeshima,
Bizen no Kami, 20000 koku zu Kashima; Matsudaira, Tonomo no
Kami, 70000 koku zu Shimabara; Matsu-ura, Hizen no Kami,
61700 koku zu Hirado; Matsu-ura, Bungo no Kami, 10000 koku zu
Hirado; Ogasawara, Sado no Kami, 60000 koku zu Karatsu;
Ômura, Tango no Kami, 27200 koku zu Ômura; Gotô, Ômi no Kami,
12600 koku zu Fuguye (Gotô).
Die Stadt Nagasaki (siehe Lichtdruck) ist mit ihrem Hafen
schon so oft beschrieben und abgebildet worden, dass wir uns hier
auf das Bemerkenswertheste darüber beschränken können. Dieselbe
ist am Ende einer langen schmalen Bucht prächtig gelegen, vor einem
der tiefsten und sichersten Häfen von ganz Japan. Er ist etwa eine
geographische Meile lang und den vierten Theil so breit. Auf drei
Seiten schützen ihn ansehnliche Bergrücken mit 300—400 Meter hohen
Gipfeln, auf der vierten, westlichen ist die Insel Taka-boko vorge-
lagert, von deren steiler Höhe einst viele Hunderte gemarterter,
glaubenstreuer Christen in’s Meer gestürzt wurden. Die Holländer
nannten sie desshalb Papenberg. Die Insel bleibt zur Linken des
Eingangs ein unvergängliches Denkmal christlicher Standhaftigkeit
aus einer beklagenswerthen Zeit. Die Höhen, welche Nagasaki
rings umgeben, sind oben bewaldet, tiefer meist in Terrassen ange-
legt, sorgfältig bebaut und an den Rändern häufig mit Talgbäumen
(Rhus succedanea) bepflanzt. Hier und da gewahrt man ein Dorf
oder einen isolirten Tempel mit einem riesigen Kampherbaum oder
kleinen Hain, und inmitten dieses anmuthigen, wechselvollen Pano-
rama’s den spiegelglatten Hafen mit seinen malerisch darauf zer-
streuten grossen und kleinen Fahrzeugen und Fischerbooten.
Die Stadt Nagasaki hat gegenwärtig 30000 Einwohner. Sie
füllt einen kleinen Thalkessel beiderseits eines Baches aus ünd steigt
theilweise an den nahen Bergabhängen empor. Ihre Strassen sind
meist eng und bieten gegenüber denen anderer japanischer Städte
nichts besonders Auffallendes. »Sie ist ganz offen«, sagt schon
Kaempfer, »wie die meisten Städte in Japan, ohne Castell, Wall,
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 602. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/648>, abgerufen am 01.11.2024.
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