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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886.

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2. Nährpflanzen.
wie beim verfeinerten Bewohner der Landeshauptstadt. Daher wird
auf den Anbau derselben viel Werth gelegt und erstreckt sich derselbe
so weit, als sich nur Japaner dauernd niedergelassen haben. In den
mittleren und südlichen Landestheilen findet er zu allen Jahreszeiten
statt, vornehmlich im Winter, und liefert zum Theil enorm lange und
dicke Wurzeln von 2--3 kg Gewicht. Besonders gerühmt werden in
dieser Beziehung, und auch ihrer Güte wegen, die Daikon von Sakura-
jima in der Bucht bei Kagoshima.

Die Cultur hat allmählich viele Abarten erzielt, vorwiegend mit
langen, walzenförmigen Wurzeln, wie Sakura-jima Daikon, Miya-
shige
D., Karahashi D., Murasaki D., Natsu D., Sangatsu D.,
Hadano D., theils mehr wie Kohlrabi oder Rüben kurz und gedrun-
gen, wie Kudzu-hata D. und Karami D. und selbst mit Wurzel-
bündeln, wie Bambusrohr und Palmen: die Tako (Octopus) D. Die
meisten Sorten sind weiss, wie Rüben aussehend; violette, rothe und
grauschwarze werden als Murasaki-, Aka-, und Kuro-Daikon
bezeichnet. Der Europäer, welcher die grossen gewaschenen und ap-
petitlich aussehenden Rettige, wie sie namentlich gegen Frühjahr viel
zu Markt gebracht werden, zunächst wohlgefällig anstaunt, kann sich
in der Regel eben so wenig mit ihrem Geschmack, wie mit ihrem
scharfen Geruch im zubereiteten Zustande befreunden.

12) Portulacca oleracea L., jap. Suberi-hiyu, stellenweise an-
gebaut, meist wild, wenig benutzt.

13) Zanthoxylon piperitum D. C. (Fagaria piperita Thunb.), jap.
Sansho. Die jungen Blätter dieses sehr verbreiteten Strauches, mehr
aber noch die pfefferartigen Samen dienen als Gewürz. Zu dem Zweck
findet man nicht selten Büsche in der Nähe 'der Bauernhäuser ange-
baut. Auch die andern wildwachsenden Zanthoxylon-Arten werden
zum Theil in ähnlicher Weise, doch seltener, benutzt. --

Mit Uebergehung der Aurantiaceen und Pomaceen, deren bei den
Obstsorten gedacht wird, gelangt man zu den Cucurbitaceen, welche
in vielen Arten und Formen vertreten sind. Man pflanzt:

a. ihrer essbaren Früchte wegen:

14) Cucurbita pepo L., den Kürbis in seinen typischen, flachen,
radförmigen und gerippten Formen. Von den japanischen Namen To-
nasu, Bobura
und Kabocha (d. h. Cambodja) weist der letztere
auf die Bezugsquelle einer beliebten Spielart hin. Eine andere japa-
nische Abart ist in der Neuzeit unter dem Namen Cucurbita melonae-
formis viel in Frankreich versucht worden. Man rühmt ihre Ertrags-
fähigkeit, das dichte, hellgelbe Fleisch und den angenehmen Geschmack
ihrer gekochten Früchte, welcher zwischen dem der Kartoffel und dem

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2. Nährpflanzen.
wie beim verfeinerten Bewohner der Landeshauptstadt. Daher wird
auf den Anbau derselben viel Werth gelegt und erstreckt sich derselbe
so weit, als sich nur Japaner dauernd niedergelassen haben. In den
mittleren und südlichen Landestheilen findet er zu allen Jahreszeiten
statt, vornehmlich im Winter, und liefert zum Theil enorm lange und
dicke Wurzeln von 2—3 kg Gewicht. Besonders gerühmt werden in
dieser Beziehung, und auch ihrer Güte wegen, die Daikon von Sakura-
jima in der Bucht bei Kagoshima.

Die Cultur hat allmählich viele Abarten erzielt, vorwiegend mit
langen, walzenförmigen Wurzeln, wie Sakura-jima Daikon, Miya-
shige
D., Karahashi D., Murasaki D., Natsu D., Sangatsu D.,
Hadano D., theils mehr wie Kohlrabi oder Rüben kurz und gedrun-
gen, wie Kudzu-hata D. und Karami D. und selbst mit Wurzel-
bündeln, wie Bambusrohr und Palmen: die Tako (Octopus) D. Die
meisten Sorten sind weiss, wie Rüben aussehend; violette, rothe und
grauschwarze werden als Murasaki-, Aka-, und Kuro-Daikon
bezeichnet. Der Europäer, welcher die grossen gewaschenen und ap-
petitlich aussehenden Rettige, wie sie namentlich gegen Frühjahr viel
zu Markt gebracht werden, zunächst wohlgefällig anstaunt, kann sich
in der Regel eben so wenig mit ihrem Geschmack, wie mit ihrem
scharfen Geruch im zubereiteten Zustande befreunden.

12) Portulacca oleracea L., jap. Suberi-hiyu, stellenweise an-
gebaut, meist wild, wenig benutzt.

13) Zanthoxylon piperitum D. C. (Fagaria piperita Thunb.), jap.
Sanshô. Die jungen Blätter dieses sehr verbreiteten Strauches, mehr
aber noch die pfefferartigen Samen dienen als Gewürz. Zu dem Zweck
findet man nicht selten Büsche in der Nähe ’der Bauernhäuser ange-
baut. Auch die andern wildwachsenden Zanthoxylon-Arten werden
zum Theil in ähnlicher Weise, doch seltener, benutzt. —

Mit Uebergehung der Aurantiaceen und Pomaceen, deren bei den
Obstsorten gedacht wird, gelangt man zu den Cucurbitaceen, welche
in vielen Arten und Formen vertreten sind. Man pflanzt:

a. ihrer essbaren Früchte wegen:

14) Cucurbita pepo L., den Kürbis in seinen typischen, flachen,
radförmigen und gerippten Formen. Von den japanischen Namen Tô-
nasu, Bôbura
und Kabocha (d. h. Cambodja) weist der letztere
auf die Bezugsquelle einer beliebten Spielart hin. Eine andere japa-
nische Abart ist in der Neuzeit unter dem Namen Cucurbita melonae-
formis viel in Frankreich versucht worden. Man rühmt ihre Ertrags-
fähigkeit, das dichte, hellgelbe Fleisch und den angenehmen Geschmack
ihrer gekochten Früchte, welcher zwischen dem der Kartoffel und dem

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[83/0103] 2. Nährpflanzen. wie beim verfeinerten Bewohner der Landeshauptstadt. Daher wird auf den Anbau derselben viel Werth gelegt und erstreckt sich derselbe so weit, als sich nur Japaner dauernd niedergelassen haben. In den mittleren und südlichen Landestheilen findet er zu allen Jahreszeiten statt, vornehmlich im Winter, und liefert zum Theil enorm lange und dicke Wurzeln von 2—3 kg Gewicht. Besonders gerühmt werden in dieser Beziehung, und auch ihrer Güte wegen, die Daikon von Sakura- jima in der Bucht bei Kagoshima. Die Cultur hat allmählich viele Abarten erzielt, vorwiegend mit langen, walzenförmigen Wurzeln, wie Sakura-jima Daikon, Miya- shige D., Karahashi D., Murasaki D., Natsu D., Sangatsu D., Hadano D., theils mehr wie Kohlrabi oder Rüben kurz und gedrun- gen, wie Kudzu-hata D. und Karami D. und selbst mit Wurzel- bündeln, wie Bambusrohr und Palmen: die Tako (Octopus) D. Die meisten Sorten sind weiss, wie Rüben aussehend; violette, rothe und grauschwarze werden als Murasaki-, Aka-, und Kuro-Daikon bezeichnet. Der Europäer, welcher die grossen gewaschenen und ap- petitlich aussehenden Rettige, wie sie namentlich gegen Frühjahr viel zu Markt gebracht werden, zunächst wohlgefällig anstaunt, kann sich in der Regel eben so wenig mit ihrem Geschmack, wie mit ihrem scharfen Geruch im zubereiteten Zustande befreunden. 12) Portulacca oleracea L., jap. Suberi-hiyu, stellenweise an- gebaut, meist wild, wenig benutzt. 13) Zanthoxylon piperitum D. C. (Fagaria piperita Thunb.), jap. Sanshô. Die jungen Blätter dieses sehr verbreiteten Strauches, mehr aber noch die pfefferartigen Samen dienen als Gewürz. Zu dem Zweck findet man nicht selten Büsche in der Nähe ’der Bauernhäuser ange- baut. Auch die andern wildwachsenden Zanthoxylon-Arten werden zum Theil in ähnlicher Weise, doch seltener, benutzt. — Mit Uebergehung der Aurantiaceen und Pomaceen, deren bei den Obstsorten gedacht wird, gelangt man zu den Cucurbitaceen, welche in vielen Arten und Formen vertreten sind. Man pflanzt: a. ihrer essbaren Früchte wegen: 14) Cucurbita pepo L., den Kürbis in seinen typischen, flachen, radförmigen und gerippten Formen. Von den japanischen Namen Tô- nasu, Bôbura und Kabocha (d. h. Cambodja) weist der letztere auf die Bezugsquelle einer beliebten Spielart hin. Eine andere japa- nische Abart ist in der Neuzeit unter dem Namen Cucurbita melonae- formis viel in Frankreich versucht worden. Man rühmt ihre Ertrags- fähigkeit, das dichte, hellgelbe Fleisch und den angenehmen Geschmack ihrer gekochten Früchte, welcher zwischen dem der Kartoffel und dem 6*

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/103>, abgerufen am 21.11.2024.