des Mais liegt. Diese Kürbise sind stark und regelmässig gefurcht und erreichen 55 cm Umfang bei 13 cm Höhe. Ihre Farbe wechselt von kupferroth bis tief grün.
15) Citrullus edulis Spach (Cucurbita citrullus L. & Th.), jap. Sui- kuwa (sprich Suika). Diese schöne Frucht entwickelt in Japan wenig Aroma, so dass ihr Geschmack demjenigen, welchen sie in der Mittel- meerregion und andern Gebieten mit heissen, trocknen Sommern be- sitzt, weit nachsteht. Ueber das Alter ihrer Cultur in Ostasien ist mir nichts Näheres bekannt. In Aegypten wurde die Wassermelone be- kanntlich schon vor mehr als 3500 Jahren gebaut, wie die Gräberfunde von 1881 durch Brugsch und Maspero bewiesen haben.
16) Cucumis conomon Thunb., jap. Shiro-uri, weisse Melone. Der kopfdicken, ellipsoidischen Frucht dieser Art, von grüner oder heller Farbe, begegnet man häufig. Dieselbe wird gewöhnlich mit Salz eingemacht und als Zuspeise zum Reis (statt Daikon) gegessen.
17) C. flexuosus L., jap. Awo-uri, grüne Melone.
18) C. melo L., die Melone, jap. Makura-uri (Cucumis melo L.). Eine grosse stark verästelte Art, deren Samen 1877 nach Frankreich gelangte, wird hier seitdem gebaut. Die grosse walzenförmige, dünn- schalige Frucht erreicht 15 cm Länge und 7,9 cm Dicke. Das grau- grüne Fleisch ist dicht, fein und von angenehmem, süssem Geschmack, hat jedoch wenig Aroma.
19) Cucumis sativus L., die Gurke, jap. Ki-uri, wurde s. Z. aus China eingeführt.
Ausser diesen werden auch die Früchte der wildwachsenden Mo- mordica charantia L. unter dem Namen Tsuru-reishi und Niga-uri benutzt.
b) Der Fruchtschale oder des Fruchtgewebes wegen baut man die folgenden Arten:
20) Luffa petala Ser., jap. Togan, To-guwa oder Hechima. Die grosse ellipsoidische Frucht ist im Aussehen der Wassermelone ähnlich, weiss bereift, sonst grün. Sie wird im jungen Zustande ge- gessen, im reifen aber liefern ihre Fasern die sogenannten Luffa- schwämme.
21) Lagenaria vulgaris Ser. (Cucurbita lagenaria L.), jap. Hiyotan, liefert in Japan, wie im ganzen Monsungebiet und in Afrika, in seinen formenreichen Fruchtschalen beliebte, billige Gefässe für den gemeinen Mann. Dieselben werden in andern Ländern von den Europäern oft Calabassen genannt, ein Name, welcher auch den Früchten des Me- lonenbaumes (Crescentia cujete) zukommt, deren harte Schalen zu man- cherlei Gefässen, wie Eimer, Schüsseln, Löffel etc., von den Eingebo-
I. Land- und Forstwirthschaft.
des Mais liegt. Diese Kürbise sind stark und regelmässig gefurcht und erreichen 55 cm Umfang bei 13 cm Höhe. Ihre Farbe wechselt von kupferroth bis tief grün.
15) Citrullus edulis Spach (Cucurbita citrullus L. & Th.), jap. Sui- kuwa (sprich Suika). Diese schöne Frucht entwickelt in Japan wenig Aroma, so dass ihr Geschmack demjenigen, welchen sie in der Mittel- meerregion und andern Gebieten mit heissen, trocknen Sommern be- sitzt, weit nachsteht. Ueber das Alter ihrer Cultur in Ostasien ist mir nichts Näheres bekannt. In Aegypten wurde die Wassermelone be- kanntlich schon vor mehr als 3500 Jahren gebaut, wie die Gräberfunde von 1881 durch Brugsch und Maspero bewiesen haben.
16) Cucumis conomon Thunb., jap. Shiro-uri, weisse Melone. Der kopfdicken, ellipsoidischen Frucht dieser Art, von grüner oder heller Farbe, begegnet man häufig. Dieselbe wird gewöhnlich mit Salz eingemacht und als Zuspeise zum Reis (statt Daikon) gegessen.
17) C. flexuosus L., jap. Awo-uri, grüne Melone.
18) C. melo L., die Melone, jap. Makura-uri (Cucumis melo L.). Eine grosse stark verästelte Art, deren Samen 1877 nach Frankreich gelangte, wird hier seitdem gebaut. Die grosse walzenförmige, dünn- schalige Frucht erreicht 15 cm Länge und 7,9 cm Dicke. Das grau- grüne Fleisch ist dicht, fein und von angenehmem, süssem Geschmack, hat jedoch wenig Aroma.
19) Cucumis sativus L., die Gurke, jap. Ki-uri, wurde s. Z. aus China eingeführt.
Ausser diesen werden auch die Früchte der wildwachsenden Mo- mordica charantia L. unter dem Namen Tsuru-reishi und Niga-uri benutzt.
b) Der Fruchtschale oder des Fruchtgewebes wegen baut man die folgenden Arten:
20) Luffa petala Ser., jap. Tôgan, Tô-guwa oder Hechima. Die grosse ellipsoidische Frucht ist im Aussehen der Wassermelone ähnlich, weiss bereift, sonst grün. Sie wird im jungen Zustande ge- gessen, im reifen aber liefern ihre Fasern die sogenannten Luffa- schwämme.
21) Lagenaria vulgaris Ser. (Cucurbita lagenaria L.), jap. Hiyotan, liefert in Japan, wie im ganzen Monsungebiet und in Afrika, in seinen formenreichen Fruchtschalen beliebte, billige Gefässe für den gemeinen Mann. Dieselben werden in andern Ländern von den Europäern oft Calabassen genannt, ein Name, welcher auch den Früchten des Me- lonenbaumes (Crescentia cujete) zukommt, deren harte Schalen zu man- cherlei Gefässen, wie Eimer, Schüsseln, Löffel etc., von den Eingebo-
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I. Land- und Forstwirthschaft.
des Mais liegt. Diese Kürbise sind stark und regelmässig gefurcht
und erreichen 55 cm Umfang bei 13 cm Höhe. Ihre Farbe wechselt
von kupferroth bis tief grün.
15) Citrullus edulis Spach (Cucurbita citrullus L. & Th.), jap. Sui-
kuwa (sprich Suika). Diese schöne Frucht entwickelt in Japan wenig
Aroma, so dass ihr Geschmack demjenigen, welchen sie in der Mittel-
meerregion und andern Gebieten mit heissen, trocknen Sommern be-
sitzt, weit nachsteht. Ueber das Alter ihrer Cultur in Ostasien ist mir
nichts Näheres bekannt. In Aegypten wurde die Wassermelone be-
kanntlich schon vor mehr als 3500 Jahren gebaut, wie die Gräberfunde
von 1881 durch Brugsch und Maspero bewiesen haben.
16) Cucumis conomon Thunb., jap. Shiro-uri, weisse Melone.
Der kopfdicken, ellipsoidischen Frucht dieser Art, von grüner oder
heller Farbe, begegnet man häufig. Dieselbe wird gewöhnlich mit
Salz eingemacht und als Zuspeise zum Reis (statt Daikon) gegessen.
17) C. flexuosus L., jap. Awo-uri, grüne Melone.
18) C. melo L., die Melone, jap. Makura-uri (Cucumis melo L.).
Eine grosse stark verästelte Art, deren Samen 1877 nach Frankreich
gelangte, wird hier seitdem gebaut. Die grosse walzenförmige, dünn-
schalige Frucht erreicht 15 cm Länge und 7,9 cm Dicke. Das grau-
grüne Fleisch ist dicht, fein und von angenehmem, süssem Geschmack,
hat jedoch wenig Aroma.
19) Cucumis sativus L., die Gurke, jap. Ki-uri, wurde s. Z. aus
China eingeführt.
Ausser diesen werden auch die Früchte der wildwachsenden Mo-
mordica charantia L. unter dem Namen Tsuru-reishi und Niga-uri
benutzt.
b) Der Fruchtschale oder des Fruchtgewebes wegen baut man die
folgenden Arten:
20) Luffa petala Ser., jap. Tôgan, Tô-guwa oder Hechima.
Die grosse ellipsoidische Frucht ist im Aussehen der Wassermelone
ähnlich, weiss bereift, sonst grün. Sie wird im jungen Zustande ge-
gessen, im reifen aber liefern ihre Fasern die sogenannten Luffa-
schwämme.
21) Lagenaria vulgaris Ser. (Cucurbita lagenaria L.), jap. Hiyotan,
liefert in Japan, wie im ganzen Monsungebiet und in Afrika, in seinen
formenreichen Fruchtschalen beliebte, billige Gefässe für den gemeinen
Mann. Dieselben werden in andern Ländern von den Europäern oft
Calabassen genannt, ein Name, welcher auch den Früchten des Me-
lonenbaumes (Crescentia cujete) zukommt, deren harte Schalen zu man-
cherlei Gefässen, wie Eimer, Schüsseln, Löffel etc., von den Eingebo-
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/104>, abgerufen am 21.11.2024.
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