Breite. Am Rande sind sie grob und unregelmässig gezahnt, oft etwas wellig, dünn und im Treibhause lichtgrün. Die grossen Blüthen er- scheinen meist einzeln.
Thea Bohea bleibt viel kleiner (doch gibt es in den Gewächs- häusern botanischer Gärten auch von ihm sehr grosse Exemplare; so hatte z. B. dasjenige zu St. Petersburg bis vor wenigen Jahren sowohl von Thea viridis, als auch von Th. Bohea Bäume aufzuweisen, welche etwa 60 Jahre, und bei 12--15 cm Stammdurchmesser eine Höhe von 5 m erreicht hatten) und ist empfindlicher gegen die Kälte. Die Aeste und Zweige sind gleich den Blättern steif, letztere überdies länglich- elliptisch, kaum halb so lang wie bei Th. viridis, meist 3--5 cm lang und halb so breit, glatt und regelmässig gesägt. Die Sträucher blühen reichlich und häufig mit 2--3 Blüthen in einem Blattwinkel.
Thea assamica Masters bildet cultiviert ein schönes Bäumchen von 1 1/2 m Höhe. Die Blätter sind gegenüber den chinesischen Sorten sehr gross, elliptisch zugespitzt, 10--15 cm lang und halb so breit, glatt und stark genervt. Ein Hybride zwischen der Assampflanze und dem chinesischen Theestrauch, welcher jetzt mit Vorliebe in Indien gepflanzt wird, verbindet den reichen Blattertrag und die Stärke des Aufgusses der indischen Stammform mit der Compactheit, Abhärtung und dem angenehmen Aroma der chinesischen.
Nach Fortune wird Bohea vorzugsweise im Süden Chinas, in der Provinz Kuang-tung gezogen und zur Darstellung des schwarzen Thees benutzt, während Th. viridis den grünen Thee des Gebietes südlich des Jang-tse-kiang liefert, der vornehmlich über Schanghai und Ningpo verschifft wird. Zu seiner Ueberraschung fand er jedoch, dass auf den sogenannten Bohea Hills der theereichen Provinz Fukien, welche fast nur schwarzen Thee liefert, überall Th. viridis angebaut ist, und überzeugte sich bald, dass die verschiedene Farbe des Han- delsprodukts nur das Resultat der verschiedenartigen Zubereitung der Theeblätter ist, die letzteren also je nach der Behandlungsweise den grünen oder den schwarzen Thee des Handels liefern. In Japan, das fast nur grünen Thee erzeugt, kommt derselbe von mehreren Varie- täten niedrig gehaltener Boheabüsche. Die Form Th. viridis habe ich kaum irgend wo getroffen. Obgleich nun Fortune vornehmlich durch seine Reiseberichte aus China den weit verbreiteten Irrthum ver- scheuchte, als ob grüner und schwarzer Thee die Produkte ganz ver- schiedener Pflanzen, von Thea viridis und Th. Bohea beziehungsweise seien, so war er doch keineswegs der erste Schriftsteller, welcher das Verhältniss richtig stellte. Dies hat vielmehr schon Lettsom über ein
I. Land- und Forstwirthschaft.
Breite. Am Rande sind sie grob und unregelmässig gezahnt, oft etwas wellig, dünn und im Treibhause lichtgrün. Die grossen Blüthen er- scheinen meist einzeln.
Thea Bohea bleibt viel kleiner (doch gibt es in den Gewächs- häusern botanischer Gärten auch von ihm sehr grosse Exemplare; so hatte z. B. dasjenige zu St. Petersburg bis vor wenigen Jahren sowohl von Thea viridis, als auch von Th. Bohea Bäume aufzuweisen, welche etwa 60 Jahre, und bei 12—15 cm Stammdurchmesser eine Höhe von 5 m erreicht hatten) und ist empfindlicher gegen die Kälte. Die Aeste und Zweige sind gleich den Blättern steif, letztere überdies länglich- elliptisch, kaum halb so lang wie bei Th. viridis, meist 3—5 cm lang und halb so breit, glatt und regelmässig gesägt. Die Sträucher blühen reichlich und häufig mit 2—3 Blüthen in einem Blattwinkel.
Thea assamica Masters bildet cultiviert ein schönes Bäumchen von 1 ½ m Höhe. Die Blätter sind gegenüber den chinesischen Sorten sehr gross, elliptisch zugespitzt, 10—15 cm lang und halb so breit, glatt und stark genervt. Ein Hybride zwischen der Assampflanze und dem chinesischen Theestrauch, welcher jetzt mit Vorliebe in Indien gepflanzt wird, verbindet den reichen Blattertrag und die Stärke des Aufgusses der indischen Stammform mit der Compactheit, Abhärtung und dem angenehmen Aroma der chinesischen.
Nach Fortune wird Bohea vorzugsweise im Süden Chinas, in der Provinz Kuang-tung gezogen und zur Darstellung des schwarzen Thees benutzt, während Th. viridis den grünen Thee des Gebietes südlich des Jang-tse-kiang liefert, der vornehmlich über Schanghai und Ningpo verschifft wird. Zu seiner Ueberraschung fand er jedoch, dass auf den sogenannten Bohea Hills der theereichen Provinz Fukien, welche fast nur schwarzen Thee liefert, überall Th. viridis angebaut ist, und überzeugte sich bald, dass die verschiedene Farbe des Han- delsprodukts nur das Resultat der verschiedenartigen Zubereitung der Theeblätter ist, die letzteren also je nach der Behandlungsweise den grünen oder den schwarzen Thee des Handels liefern. In Japan, das fast nur grünen Thee erzeugt, kommt derselbe von mehreren Varie- täten niedrig gehaltener Boheabüsche. Die Form Th. viridis habe ich kaum irgend wo getroffen. Obgleich nun Fortune vornehmlich durch seine Reiseberichte aus China den weit verbreiteten Irrthum ver- scheuchte, als ob grüner und schwarzer Thee die Produkte ganz ver- schiedener Pflanzen, von Thea viridis und Th. Bohea beziehungsweise seien, so war er doch keineswegs der erste Schriftsteller, welcher das Verhältniss richtig stellte. Dies hat vielmehr schon Lettsom über ein
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I. Land- und Forstwirthschaft.
Breite. Am Rande sind sie grob und unregelmässig gezahnt, oft etwas
wellig, dünn und im Treibhause lichtgrün. Die grossen Blüthen er-
scheinen meist einzeln.
Thea Bohea bleibt viel kleiner (doch gibt es in den Gewächs-
häusern botanischer Gärten auch von ihm sehr grosse Exemplare; so
hatte z. B. dasjenige zu St. Petersburg bis vor wenigen Jahren sowohl
von Thea viridis, als auch von Th. Bohea Bäume aufzuweisen, welche
etwa 60 Jahre, und bei 12—15 cm Stammdurchmesser eine Höhe von
5 m erreicht hatten) und ist empfindlicher gegen die Kälte. Die Aeste
und Zweige sind gleich den Blättern steif, letztere überdies länglich-
elliptisch, kaum halb so lang wie bei Th. viridis, meist 3—5 cm lang
und halb so breit, glatt und regelmässig gesägt. Die Sträucher blühen
reichlich und häufig mit 2—3 Blüthen in einem Blattwinkel.
Thea assamica Masters bildet cultiviert ein schönes Bäumchen von
1 ½ m Höhe. Die Blätter sind gegenüber den chinesischen Sorten sehr
gross, elliptisch zugespitzt, 10—15 cm lang und halb so breit, glatt
und stark genervt. Ein Hybride zwischen der Assampflanze und dem
chinesischen Theestrauch, welcher jetzt mit Vorliebe in Indien gepflanzt
wird, verbindet den reichen Blattertrag und die Stärke des Aufgusses
der indischen Stammform mit der Compactheit, Abhärtung und dem
angenehmen Aroma der chinesischen.
Nach Fortune wird Bohea vorzugsweise im Süden Chinas, in der
Provinz Kuang-tung gezogen und zur Darstellung des schwarzen
Thees benutzt, während Th. viridis den grünen Thee des Gebietes
südlich des Jang-tse-kiang liefert, der vornehmlich über Schanghai
und Ningpo verschifft wird. Zu seiner Ueberraschung fand er jedoch,
dass auf den sogenannten Bohea Hills der theereichen Provinz Fukien,
welche fast nur schwarzen Thee liefert, überall Th. viridis angebaut
ist, und überzeugte sich bald, dass die verschiedene Farbe des Han-
delsprodukts nur das Resultat der verschiedenartigen Zubereitung der
Theeblätter ist, die letzteren also je nach der Behandlungsweise den
grünen oder den schwarzen Thee des Handels liefern. In Japan, das
fast nur grünen Thee erzeugt, kommt derselbe von mehreren Varie-
täten niedrig gehaltener Boheabüsche. Die Form Th. viridis habe ich
kaum irgend wo getroffen. Obgleich nun Fortune vornehmlich durch
seine Reiseberichte aus China den weit verbreiteten Irrthum ver-
scheuchte, als ob grüner und schwarzer Thee die Produkte ganz ver-
schiedener Pflanzen, von Thea viridis und Th. Bohea beziehungsweise
seien, so war er doch keineswegs der erste Schriftsteller, welcher das
Verhältniss richtig stellte. Dies hat vielmehr schon Lettsom über ein
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/154>, abgerufen am 21.11.2024.
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