bereitete Oel der bedeutendste Markt. In Japan und China pflegt man die meisten Erdnüsse, wie in Nordamerika, im gerösteten Zustande zu verzehren, und ist die ganze Cultur eine sehr beschränkte.
6) Goma-no-abura, Sesamöl. Die Pflanze (Sesamum indicum D.C., jap. Goma), welche dieses hochgeschätzte Speiseöl vieler Völker liefert, hat eine alte und weite Culturverbreitung über die meisten wärmeren Länder der Erde von der Ostküste Asiens bis zu den Ge- staden des Mittelmeers, an der Ost- und Westküste Afrikas, wie nicht minder tief im Innern dieses Erdtheils, wo z. B. E. Vogel die Inseln des Tsadsees damit bepflanzt fand, und auch in der neuen Welt. Als ursprüngliche Heimat betrachtete De Candolle aus triftigen Gründen Indien und die beiden Formen mit schwarzem Samen (Sesamum orien- tale L., jap. Kuro-goma) und mit weissen (S. indicum L., jap. Shiro- goma) nur als Varietäten derselben Art.
In Indien führt Sesam die Namen Til und Gingeli; in China heisst er (nach Bretschneider) Chi-ma und an der Westküste Afrikas Benni-seed. Wie für Erdnüsse, so ist auch für Sesam Marseille der grosse Markt, wohin sehr bedeutende Mengen, sowohl der weissen, als auch der schwarzen Samen aus Indien, Siam, Formosa, der Le- vante, der Ost- und Westküste Afrikas und anderer Bezugsquellen zusammenkommen. Das Preisverhältniss des weissen Samens zu dem schwarzen ist in der Regel wie 10 : 9, auch in Japan, wo das Oel der ersteren oder Shiro-goma zu 30 Sen per Sho verkauft wird, wenn das der Kuro-goma 27 Sen per Sho im Preise steht.
Die Sesampflanze ist eine krautartige Bignoniacee. Ihr steifer, vierseitig gefurchter Stengel erreicht die Höhe von 1 m und trägt in den Blattwinkeln die kurzgestielten weissen Blüthen, welche in Grösse und Gestalt etwas an diejenigen unserer Digitalis-Arten erinnern, wo- rauf die früher nicht seltenen Benennungen "weisser oder orientali- scher Fingerhut" hindeuten. Die Frucht ist eine abgerundet vier- kantige, vierfächerige Kapsel von etwa 2 cm Länge, in welcher um die centrale Samenleiste die zahlreichen Samen in vier Reihen geord- net sind. In ihrer Grösse und flacheiförmigen, zugespitzten Gestalt erinnern sie etwas an Leinsamen, von dem sie aber schon ihre Farbe und Glanzlosigkeit unterscheidet. Nach Flückiger's sorgfältigen Unter- suchungen *) derselben beträgt ihr Oelgehalt 56,33 %, wovon 48--50 % durch Auspressen und die ganze Menge durch Extraction gewonnen werden können. Das Sesamöl, zumal wenn kaltgepresst, hat eine schöne hellgelbe Farbe, 0,9235 specifisches Gewicht und erstarrt bei
*) Schweizerische Wochenschrift für Pharmacie 1868 pag. 282 ff.
3. Handelsgewächse.
bereitete Oel der bedeutendste Markt. In Japan und China pflegt man die meisten Erdnüsse, wie in Nordamerika, im gerösteten Zustande zu verzehren, und ist die ganze Cultur eine sehr beschränkte.
6) Goma-no-abura, Sesamöl. Die Pflanze (Sesamum indicum D.C., jap. Goma), welche dieses hochgeschätzte Speiseöl vieler Völker liefert, hat eine alte und weite Culturverbreitung über die meisten wärmeren Länder der Erde von der Ostküste Asiens bis zu den Ge- staden des Mittelmeers, an der Ost- und Westküste Afrikas, wie nicht minder tief im Innern dieses Erdtheils, wo z. B. E. Vogel die Inseln des Tsadsees damit bepflanzt fand, und auch in der neuen Welt. Als ursprüngliche Heimat betrachtete De Candolle aus triftigen Gründen Indien und die beiden Formen mit schwarzem Samen (Sesamum orien- tale L., jap. Kuro-goma) und mit weissen (S. indicum L., jap. Shiro- goma) nur als Varietäten derselben Art.
In Indien führt Sesam die Namen Til und Gingeli; in China heisst er (nach Bretschneider) Chi-ma und an der Westküste Afrikas Benni-seed. Wie für Erdnüsse, so ist auch für Sesam Marseille der grosse Markt, wohin sehr bedeutende Mengen, sowohl der weissen, als auch der schwarzen Samen aus Indien, Siam, Formosa, der Le- vante, der Ost- und Westküste Afrikas und anderer Bezugsquellen zusammenkommen. Das Preisverhältniss des weissen Samens zu dem schwarzen ist in der Regel wie 10 : 9, auch in Japan, wo das Oel der ersteren oder Shiro-goma zu 30 Sen per Shô verkauft wird, wenn das der Kuro-goma 27 Sen per Shô im Preise steht.
Die Sesampflanze ist eine krautartige Bignoniacee. Ihr steifer, vierseitig gefurchter Stengel erreicht die Höhe von 1 m und trägt in den Blattwinkeln die kurzgestielten weissen Blüthen, welche in Grösse und Gestalt etwas an diejenigen unserer Digitalis-Arten erinnern, wo- rauf die früher nicht seltenen Benennungen »weisser oder orientali- scher Fingerhut« hindeuten. Die Frucht ist eine abgerundet vier- kantige, vierfächerige Kapsel von etwa 2 cm Länge, in welcher um die centrale Samenleiste die zahlreichen Samen in vier Reihen geord- net sind. In ihrer Grösse und flacheiförmigen, zugespitzten Gestalt erinnern sie etwas an Leinsamen, von dem sie aber schon ihre Farbe und Glanzlosigkeit unterscheidet. Nach Flückiger’s sorgfältigen Unter- suchungen *) derselben beträgt ihr Oelgehalt 56,33 %, wovon 48—50 % durch Auspressen und die ganze Menge durch Extraction gewonnen werden können. Das Sesamöl, zumal wenn kaltgepresst, hat eine schöne hellgelbe Farbe, 0,9235 specifisches Gewicht und erstarrt bei
*) Schweizerische Wochenschrift für Pharmacie 1868 pag. 282 ff.
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3. Handelsgewächse.
bereitete Oel der bedeutendste Markt. In Japan und China pflegt man
die meisten Erdnüsse, wie in Nordamerika, im gerösteten Zustande zu
verzehren, und ist die ganze Cultur eine sehr beschränkte.
6) Goma-no-abura, Sesamöl. Die Pflanze (Sesamum indicum
D.C., jap. Goma), welche dieses hochgeschätzte Speiseöl vieler Völker
liefert, hat eine alte und weite Culturverbreitung über die meisten
wärmeren Länder der Erde von der Ostküste Asiens bis zu den Ge-
staden des Mittelmeers, an der Ost- und Westküste Afrikas, wie nicht
minder tief im Innern dieses Erdtheils, wo z. B. E. Vogel die Inseln
des Tsadsees damit bepflanzt fand, und auch in der neuen Welt. Als
ursprüngliche Heimat betrachtete De Candolle aus triftigen Gründen
Indien und die beiden Formen mit schwarzem Samen (Sesamum orien-
tale L., jap. Kuro-goma) und mit weissen (S. indicum L., jap. Shiro-
goma) nur als Varietäten derselben Art.
In Indien führt Sesam die Namen Til und Gingeli; in China
heisst er (nach Bretschneider) Chi-ma und an der Westküste Afrikas
Benni-seed. Wie für Erdnüsse, so ist auch für Sesam Marseille der
grosse Markt, wohin sehr bedeutende Mengen, sowohl der weissen,
als auch der schwarzen Samen aus Indien, Siam, Formosa, der Le-
vante, der Ost- und Westküste Afrikas und anderer Bezugsquellen
zusammenkommen. Das Preisverhältniss des weissen Samens zu dem
schwarzen ist in der Regel wie 10 : 9, auch in Japan, wo das Oel der
ersteren oder Shiro-goma zu 30 Sen per Shô verkauft wird, wenn das
der Kuro-goma 27 Sen per Shô im Preise steht.
Die Sesampflanze ist eine krautartige Bignoniacee. Ihr steifer,
vierseitig gefurchter Stengel erreicht die Höhe von 1 m und trägt in
den Blattwinkeln die kurzgestielten weissen Blüthen, welche in Grösse
und Gestalt etwas an diejenigen unserer Digitalis-Arten erinnern, wo-
rauf die früher nicht seltenen Benennungen »weisser oder orientali-
scher Fingerhut« hindeuten. Die Frucht ist eine abgerundet vier-
kantige, vierfächerige Kapsel von etwa 2 cm Länge, in welcher um
die centrale Samenleiste die zahlreichen Samen in vier Reihen geord-
net sind. In ihrer Grösse und flacheiförmigen, zugespitzten Gestalt
erinnern sie etwas an Leinsamen, von dem sie aber schon ihre Farbe
und Glanzlosigkeit unterscheidet. Nach Flückiger’s sorgfältigen Unter-
suchungen *) derselben beträgt ihr Oelgehalt 56,33 %, wovon 48—50 %
durch Auspressen und die ganze Menge durch Extraction gewonnen
werden können. Das Sesamöl, zumal wenn kaltgepresst, hat eine
schöne hellgelbe Farbe, 0,9235 specifisches Gewicht und erstarrt bei
*) Schweizerische Wochenschrift für Pharmacie 1868 pag. 282 ff.
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/203>, abgerufen am 21.11.2024.
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