ihrer Tempel- und Friedhöfe. Derselbe wächst rasch, erreicht grosse Dimensionen und ein hohes Alter. Das Holz zeigt viel Aehnlichkeit mit dem verschiedener Ahornarten, ist von heller, gelblicher Farbe, feinkörnig, politurfähig, weich und leicht brüchig und wird aus letz- terem Grunde wenig geschätzt.
12. Podocarpus macrophylla Don. (Taxus macrophylla Thunb.), jap. Maki, Kusa-maki und Inu-maki genannt, ist auf das wärmere Japan beschränkt und findet sich selbst hier wenig verbreitet. Zuweilen verwendet man die Pflanze zu grünen Hecken, wie hier und da in Tokio; am häufigsten begegnet man ihr aber in Tempelhainen und -höfen und zwar als Baum mit geradem, graurindigem Stamm, der 15--20 m Höhe und 1--2 m Umfang erreicht. Das faserige, röthlich gelbe Holz zeigt an der Luft wenig Dauerhaftigkeit, um so grössere im Wasser. Dasselbe findet seines seltenen Vorkommens wegen keine grosse Verwendung.
13. Podocarpus Nageia R. Br., jap. Nagi. Bezüglich des Vor- kommens dieser Art gilt dasselbe, was von der vorigen bemerkt wurde, ja es scheint noch zweifelhaft, ob sie überhaupt zu den indigenen Nadelhölzern Japans zu rechnen ist. Die Bäume in der Nähe der Tempel erinnern sowohl durch die braunrothe Rinde, als auch die Färbung ihres Holzes an baumartige Wachholder.
b. Cupressineae, Cypressen.
14. Juniperus chinensis L. (J. Thunbergii Hook.), jap. Ibuki und Beni-biyakushiu. Diese Wachholderart Japans ist strauchförmig, wie alle übrigen. Das rothbraune, feste und schwere Holz zeichnet sich durch starken und angenehmen Geruch aus und eignet sich vortrefflich zu Möbelfurnituren, wird aber der schwachen Entwickelung und schwie- rigen Bearbeitung wegen wenig angewandt.
15. Biota orientalis Endl. (Thuya orientalis Thunb.), jap. Konote, Wabyakudan. Das feinkörnige Holz dieses Strauches oder niedrigen Baumes wird wenig benutzt. Es nähert sich dem des Nagi, ist aber heller und leichter.
16. Chamaecyparis obtusa S. & Z. (Retinispora obtusa S. & Z.), jap. Hi-no-ki.
17. Ch. pisifera S. & Z. (Retinispora pisifera S. & Z.), jap. Sawara.
18. Thujopsis dolabrata S. & Z. (Thuja dolabrata Thunb.), jap. Hiba.
Diese drei Nadelhölzer bilden eine engere Gruppe, nicht sowohl nach ihrer Verwandtschaft als Lebensbäume, als vielmehr bezüglich ihrer Lebensbedingungen, des gemeinsamen Vorkommens und der Aehn- lichkeit ihres Holzes und dessen Verwendung. Wir begegnen ihnen
I. Land- und Forstwirthschaft.
ihrer Tempel- und Friedhöfe. Derselbe wächst rasch, erreicht grosse Dimensionen und ein hohes Alter. Das Holz zeigt viel Aehnlichkeit mit dem verschiedener Ahornarten, ist von heller, gelblicher Farbe, feinkörnig, politurfähig, weich und leicht brüchig und wird aus letz- terem Grunde wenig geschätzt.
12. Podocarpus macrophylla Don. (Taxus macrophylla Thunb.), jap. Maki, Kusa-maki und Inu-maki genannt, ist auf das wärmere Japan beschränkt und findet sich selbst hier wenig verbreitet. Zuweilen verwendet man die Pflanze zu grünen Hecken, wie hier und da in Tôkio; am häufigsten begegnet man ihr aber in Tempelhainen und -höfen und zwar als Baum mit geradem, graurindigem Stamm, der 15—20 m Höhe und 1—2 m Umfang erreicht. Das faserige, röthlich gelbe Holz zeigt an der Luft wenig Dauerhaftigkeit, um so grössere im Wasser. Dasselbe findet seines seltenen Vorkommens wegen keine grosse Verwendung.
13. Podocarpus Nageia R. Br., jap. Nagi. Bezüglich des Vor- kommens dieser Art gilt dasselbe, was von der vorigen bemerkt wurde, ja es scheint noch zweifelhaft, ob sie überhaupt zu den indigenen Nadelhölzern Japans zu rechnen ist. Die Bäume in der Nähe der Tempel erinnern sowohl durch die braunrothe Rinde, als auch die Färbung ihres Holzes an baumartige Wachholder.
b. Cupressineae, Cypressen.
14. Juniperus chinensis L. (J. Thunbergii Hook.), jap. Ibuki und Beni-biyakushiu. Diese Wachholderart Japans ist strauchförmig, wie alle übrigen. Das rothbraune, feste und schwere Holz zeichnet sich durch starken und angenehmen Geruch aus und eignet sich vortrefflich zu Möbelfurnituren, wird aber der schwachen Entwickelung und schwie- rigen Bearbeitung wegen wenig angewandt.
15. Biota orientalis Endl. (Thuya orientalis Thunb.), jap. Konote, Wabyakudan. Das feinkörnige Holz dieses Strauches oder niedrigen Baumes wird wenig benutzt. Es nähert sich dem des Nagi, ist aber heller und leichter.
16. Chamaecyparis obtusa S. & Z. (Retinispora obtusa S. & Z.), jap. Hi-no-ki.
17. Ch. pisifera S. & Z. (Retinispora pisifera S. & Z.), jap. Sawara.
18. Thujopsis dolabrata S. & Z. (Thuja dolabrata Thunb.), jap. Hiba.
Diese drei Nadelhölzer bilden eine engere Gruppe, nicht sowohl nach ihrer Verwandtschaft als Lebensbäume, als vielmehr bezüglich ihrer Lebensbedingungen, des gemeinsamen Vorkommens und der Aehn- lichkeit ihres Holzes und dessen Verwendung. Wir begegnen ihnen
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I. Land- und Forstwirthschaft.
ihrer Tempel- und Friedhöfe. Derselbe wächst rasch, erreicht grosse
Dimensionen und ein hohes Alter. Das Holz zeigt viel Aehnlichkeit
mit dem verschiedener Ahornarten, ist von heller, gelblicher Farbe,
feinkörnig, politurfähig, weich und leicht brüchig und wird aus letz-
terem Grunde wenig geschätzt.
12. Podocarpus macrophylla Don. (Taxus macrophylla Thunb.), jap.
Maki, Kusa-maki und Inu-maki genannt, ist auf das wärmere Japan
beschränkt und findet sich selbst hier wenig verbreitet. Zuweilen
verwendet man die Pflanze zu grünen Hecken, wie hier und da in
Tôkio; am häufigsten begegnet man ihr aber in Tempelhainen und
-höfen und zwar als Baum mit geradem, graurindigem Stamm, der
15—20 m Höhe und 1—2 m Umfang erreicht. Das faserige, röthlich
gelbe Holz zeigt an der Luft wenig Dauerhaftigkeit, um so grössere
im Wasser. Dasselbe findet seines seltenen Vorkommens wegen keine
grosse Verwendung.
13. Podocarpus Nageia R. Br., jap. Nagi. Bezüglich des Vor-
kommens dieser Art gilt dasselbe, was von der vorigen bemerkt wurde,
ja es scheint noch zweifelhaft, ob sie überhaupt zu den indigenen
Nadelhölzern Japans zu rechnen ist. Die Bäume in der Nähe der
Tempel erinnern sowohl durch die braunrothe Rinde, als auch die
Färbung ihres Holzes an baumartige Wachholder.
b. Cupressineae, Cypressen.
14. Juniperus chinensis L. (J. Thunbergii Hook.), jap. Ibuki und
Beni-biyakushiu. Diese Wachholderart Japans ist strauchförmig, wie
alle übrigen. Das rothbraune, feste und schwere Holz zeichnet sich
durch starken und angenehmen Geruch aus und eignet sich vortrefflich
zu Möbelfurnituren, wird aber der schwachen Entwickelung und schwie-
rigen Bearbeitung wegen wenig angewandt.
15. Biota orientalis Endl. (Thuya orientalis Thunb.), jap. Konote,
Wabyakudan. Das feinkörnige Holz dieses Strauches oder niedrigen
Baumes wird wenig benutzt. Es nähert sich dem des Nagi, ist aber
heller und leichter.
16. Chamaecyparis obtusa S. & Z. (Retinispora obtusa S. & Z.),
jap. Hi-no-ki.
17. Ch. pisifera S. & Z. (Retinispora pisifera S. & Z.), jap. Sawara.
18. Thujopsis dolabrata S. & Z. (Thuja dolabrata Thunb.), jap.
Hiba.
Diese drei Nadelhölzer bilden eine engere Gruppe, nicht sowohl
nach ihrer Verwandtschaft als Lebensbäume, als vielmehr bezüglich
ihrer Lebensbedingungen, des gemeinsamen Vorkommens und der Aehn-
lichkeit ihres Holzes und dessen Verwendung. Wir begegnen ihnen
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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/300>, abgerufen am 22.11.2024.
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