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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886.

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positiven dagegen nur 36370757 Yen. Von letzterer kommen 27763507
Yen auf die vier letzten Jahre. Mit diesen günstigen Handelsab-
schlüssen seit 1882 correspondiert die Bilanz zwischen Ein- und Aus-
fuhr der Edelmetalle, wie sie auf Tafel VI gegeben ist, indem sich
hier zeigt, dass in derselben Zeit von 1882--1885 eine Mehreinfuhr
im Werthe von 7822545 Yen der Ausfuhr gegenüber stand. Sie be-
stand vorwiegend in der Einfuhr von Silber-Dollars und diente zum
teilweisen Begleich des Mehrbetrags der Waarenausfuhr gegenüber
der Einfuhr.

Der Aussenhandel Japans war unter dem Shogunat der Tokugawa
mehr und mehr erschwert und beschränkt worden, sodass die Hülfs-
quellen des Landes zu keiner allseitigen und kräftigen Entwickelung
gelangen konnten. Seit der Restauration der Mikadoherrschaft ist das
Land in überraschender Weise produktions- und somit auch consum-
fähiger geworden, obwohl der Bergbau auf Gold und Silber -- ehe-
mals die hervorragendste Quelle für den Ausfuhrhandel -- nur noch
geringe Erträge liefert. In der fünfjährigen Periode von 1871--1875
(siehe Tabelle III B) betrug der durchschnittliche Werth der Jahresaus-
fuhr 18577056 Yen; zehn Jahre später, in der gleichen Intervalle von
1881--1885 war derselbe auf 34454812 Yen im Mittel gestiegen, hatte
sich also nahezu verdoppelt.

Länder, deren Ausfuhr vornehmlich auf ein Erzeugniss gegründet
ist, kommen in eine üble Lage, wenn dieses versagt oder im Werthe
sinkt, wie in neuerer Zeit Nevada mit seinem Bergbau, die Cana-
rischen Inseln mit ihrer Cochenillezucht und viele tropische Colonieen
mit ihrem Hauptprodukt, dem Rohzucker, genugsam beweisen. In
Japan lieferten die Erzeugnisse der Seidenzucht und des Theebaues
in der Periode 1871--1875 dem Werthe nach nicht weniger als 77,90 %,
also über drei Viertel der gesammten Ausfuhr, in der Periode 1881
bis 1885 aber trotz absoluter Zunahme nur 64,66 %. Diese Abnahme
des Anteils an der fast doppelt so grossen Gesammtausfuhr fällt auf
den Thee. Der japanische Thee hat aber nur ein Absatzgebiet, so-
dass er bei einer Aenderung des nordamerikanischen Geschmacks ganz
in Wegfall käme. Es ist daher die Abnahme des auf ihn fallenden
Anteils an von 31,44 % auf 18,95 % der Gesammtausfuhr und die ent-
sprechende Zunahme der Ausfuhr anderer Artikel ebenfalls als gün-
stiges Zeichen der ferneren Ausfuhrfähigkeit aufzufassen.

Eine weitere Vermehrung und Stärkung derselben darf von der
besseren Verwerthung des Oedlandes und der Wälder durch geeignete
Bewirthschaftung und die Erleichterung des Binnenverkehrs, sowie von
der Fortentwickelung des Kunstgewerbes und anderer Industriezweige

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positiven dagegen nur 36370757 Yen. Von letzterer kommen 27763507
Yen auf die vier letzten Jahre. Mit diesen günstigen Handelsab-
schlüssen seit 1882 correspondiert die Bilanz zwischen Ein- und Aus-
fuhr der Edelmetalle, wie sie auf Tafel VI gegeben ist, indem sich
hier zeigt, dass in derselben Zeit von 1882—1885 eine Mehreinfuhr
im Werthe von 7822545 Yen der Ausfuhr gegenüber stand. Sie be-
stand vorwiegend in der Einfuhr von Silber-Dollars und diente zum
teilweisen Begleich des Mehrbetrags der Waarenausfuhr gegenüber
der Einfuhr.

Der Aussenhandel Japans war unter dem Shôgunat der Tokugawa
mehr und mehr erschwert und beschränkt worden, sodass die Hülfs-
quellen des Landes zu keiner allseitigen und kräftigen Entwickelung
gelangen konnten. Seit der Restauration der Mikadoherrschaft ist das
Land in überraschender Weise produktions- und somit auch consum-
fähiger geworden, obwohl der Bergbau auf Gold und Silber — ehe-
mals die hervorragendste Quelle für den Ausfuhrhandel — nur noch
geringe Erträge liefert. In der fünfjährigen Periode von 1871—1875
(siehe Tabelle III B) betrug der durchschnittliche Werth der Jahresaus-
fuhr 18577056 Yen; zehn Jahre später, in der gleichen Intervalle von
1881—1885 war derselbe auf 34454812 Yen im Mittel gestiegen, hatte
sich also nahezu verdoppelt.

Länder, deren Ausfuhr vornehmlich auf ein Erzeugniss gegründet
ist, kommen in eine üble Lage, wenn dieses versagt oder im Werthe
sinkt, wie in neuerer Zeit Nevada mit seinem Bergbau, die Cana-
rischen Inseln mit ihrer Cochenillezucht und viele tropische Colonieen
mit ihrem Hauptprodukt, dem Rohzucker, genugsam beweisen. In
Japan lieferten die Erzeugnisse der Seidenzucht und des Theebaues
in der Periode 1871—1875 dem Werthe nach nicht weniger als 77,90 %,
also über drei Viertel der gesammten Ausfuhr, in der Periode 1881
bis 1885 aber trotz absoluter Zunahme nur 64,66 %. Diese Abnahme
des Anteils an der fast doppelt so grossen Gesammtausfuhr fällt auf
den Thee. Der japanische Thee hat aber nur ein Absatzgebiet, so-
dass er bei einer Aenderung des nordamerikanischen Geschmacks ganz
in Wegfall käme. Es ist daher die Abnahme des auf ihn fallenden
Anteils an von 31,44 % auf 18,95 % der Gesammtausfuhr und die ent-
sprechende Zunahme der Ausfuhr anderer Artikel ebenfalls als gün-
stiges Zeichen der ferneren Ausfuhrfähigkeit aufzufassen.

Eine weitere Vermehrung und Stärkung derselben darf von der
besseren Verwerthung des Oedlandes und der Wälder durch geeignete
Bewirthschaftung und die Erleichterung des Binnenverkehrs, sowie von
der Fortentwickelung des Kunstgewerbes und anderer Industriezweige

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[639/0699] 4. Japan im Weltverkehr. positiven dagegen nur 36370757 Yen. Von letzterer kommen 27763507 Yen auf die vier letzten Jahre. Mit diesen günstigen Handelsab- schlüssen seit 1882 correspondiert die Bilanz zwischen Ein- und Aus- fuhr der Edelmetalle, wie sie auf Tafel VI gegeben ist, indem sich hier zeigt, dass in derselben Zeit von 1882—1885 eine Mehreinfuhr im Werthe von 7822545 Yen der Ausfuhr gegenüber stand. Sie be- stand vorwiegend in der Einfuhr von Silber-Dollars und diente zum teilweisen Begleich des Mehrbetrags der Waarenausfuhr gegenüber der Einfuhr. Der Aussenhandel Japans war unter dem Shôgunat der Tokugawa mehr und mehr erschwert und beschränkt worden, sodass die Hülfs- quellen des Landes zu keiner allseitigen und kräftigen Entwickelung gelangen konnten. Seit der Restauration der Mikadoherrschaft ist das Land in überraschender Weise produktions- und somit auch consum- fähiger geworden, obwohl der Bergbau auf Gold und Silber — ehe- mals die hervorragendste Quelle für den Ausfuhrhandel — nur noch geringe Erträge liefert. In der fünfjährigen Periode von 1871—1875 (siehe Tabelle III B) betrug der durchschnittliche Werth der Jahresaus- fuhr 18577056 Yen; zehn Jahre später, in der gleichen Intervalle von 1881—1885 war derselbe auf 34454812 Yen im Mittel gestiegen, hatte sich also nahezu verdoppelt. Länder, deren Ausfuhr vornehmlich auf ein Erzeugniss gegründet ist, kommen in eine üble Lage, wenn dieses versagt oder im Werthe sinkt, wie in neuerer Zeit Nevada mit seinem Bergbau, die Cana- rischen Inseln mit ihrer Cochenillezucht und viele tropische Colonieen mit ihrem Hauptprodukt, dem Rohzucker, genugsam beweisen. In Japan lieferten die Erzeugnisse der Seidenzucht und des Theebaues in der Periode 1871—1875 dem Werthe nach nicht weniger als 77,90 %, also über drei Viertel der gesammten Ausfuhr, in der Periode 1881 bis 1885 aber trotz absoluter Zunahme nur 64,66 %. Diese Abnahme des Anteils an der fast doppelt so grossen Gesammtausfuhr fällt auf den Thee. Der japanische Thee hat aber nur ein Absatzgebiet, so- dass er bei einer Aenderung des nordamerikanischen Geschmacks ganz in Wegfall käme. Es ist daher die Abnahme des auf ihn fallenden Anteils an von 31,44 % auf 18,95 % der Gesammtausfuhr und die ent- sprechende Zunahme der Ausfuhr anderer Artikel ebenfalls als gün- stiges Zeichen der ferneren Ausfuhrfähigkeit aufzufassen. Eine weitere Vermehrung und Stärkung derselben darf von der besseren Verwerthung des Oedlandes und der Wälder durch geeignete Bewirthschaftung und die Erleichterung des Binnenverkehrs, sowie von der Fortentwickelung des Kunstgewerbes und anderer Industriezweige

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 639. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/699>, abgerufen am 22.11.2024.