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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886.

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IV. Handel und Verkehr. 4. Japan im Weltverkehr.
durch sorgsame Pflege erwartet werden. Manche Hindernisse sind da
noch zu beseitigen; aber eine Regierung, welche mit dem Volke ziel-
bewusst zusammen arbeitet und viel grössere Schwierigkeiten mit Ge-
schick zu überwinden wusste, wird auch hierin ihr Ziel erreichen.

Die Hoffnung auf einen weiteren Umschwung des japanischen
Aussenhandels durch Eröffnung neuer Häfen und Beseitigung der noch
bestehenden Verkehrsschranken, wie sie oft aus kaufmännischen Krei-
sen während der letzten Jahrzehnte geäussert wurde, teile ich da-
gegen in keiner Weise. Das Land besitzt keinen unbekannten Hinter-
grund mit verborgenen Schätzen, zu deren Hebung nur der Zutritt des
fremden Kaufmanns nöthig wäre, keine Bevölkerung, die nur wegen
der Entfernung von den Vertragshäfen die fremden Einfuhrartikel nicht
kauft; denn diese gelangen durch Vermittelung japanischer Dampf-
schiffe und Kaufleute leicht und billig nach allen Hafenorten und von
hier auch in das Innere, soweit man nach ihnen verlangt.

Wie schon im ersten Bande dieses Werkes angedeutet wurde, ist
die Frage der völligen Eröffnung Japans zwischen den Vertretern der
fremden Mächte und der Regierung des Mikado schon oft erwogen
worden. Politische und materielle Bedenken triftiger Art, welche sich
an die Consulargerichtsbarkeit knüpfen, standen bisher im Wege. Die
japanische Regierung fordert in erster Linie Beseitigung dieses Zu-
standes und Unterwerfung der Fremden unter die Landesgesetze. So-
wohl die Klugheit, als auch die Würde und Selbstachtung nöthigen
sie zum Beharren auf diesem Standpunkte, und es ist kaum zu be-
zweifeln, dass derselbe bei der bevorstehenden Revision der Verträge
allseitige Billigung und Anerkennung finden wird.


IV. Handel und Verkehr. 4. Japan im Weltverkehr.
durch sorgsame Pflege erwartet werden. Manche Hindernisse sind da
noch zu beseitigen; aber eine Regierung, welche mit dem Volke ziel-
bewusst zusammen arbeitet und viel grössere Schwierigkeiten mit Ge-
schick zu überwinden wusste, wird auch hierin ihr Ziel erreichen.

Die Hoffnung auf einen weiteren Umschwung des japanischen
Aussenhandels durch Eröffnung neuer Häfen und Beseitigung der noch
bestehenden Verkehrsschranken, wie sie oft aus kaufmännischen Krei-
sen während der letzten Jahrzehnte geäussert wurde, teile ich da-
gegen in keiner Weise. Das Land besitzt keinen unbekannten Hinter-
grund mit verborgenen Schätzen, zu deren Hebung nur der Zutritt des
fremden Kaufmanns nöthig wäre, keine Bevölkerung, die nur wegen
der Entfernung von den Vertragshäfen die fremden Einfuhrartikel nicht
kauft; denn diese gelangen durch Vermittelung japanischer Dampf-
schiffe und Kaufleute leicht und billig nach allen Hafenorten und von
hier auch in das Innere, soweit man nach ihnen verlangt.

Wie schon im ersten Bande dieses Werkes angedeutet wurde, ist
die Frage der völligen Eröffnung Japans zwischen den Vertretern der
fremden Mächte und der Regierung des Mikado schon oft erwogen
worden. Politische und materielle Bedenken triftiger Art, welche sich
an die Consulargerichtsbarkeit knüpfen, standen bisher im Wege. Die
japanische Regierung fordert in erster Linie Beseitigung dieses Zu-
standes und Unterwerfung der Fremden unter die Landesgesetze. So-
wohl die Klugheit, als auch die Würde und Selbstachtung nöthigen
sie zum Beharren auf diesem Standpunkte, und es ist kaum zu be-
zweifeln, dass derselbe bei der bevorstehenden Revision der Verträge
allseitige Billigung und Anerkennung finden wird.


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[640/0700] IV. Handel und Verkehr. 4. Japan im Weltverkehr. durch sorgsame Pflege erwartet werden. Manche Hindernisse sind da noch zu beseitigen; aber eine Regierung, welche mit dem Volke ziel- bewusst zusammen arbeitet und viel grössere Schwierigkeiten mit Ge- schick zu überwinden wusste, wird auch hierin ihr Ziel erreichen. Die Hoffnung auf einen weiteren Umschwung des japanischen Aussenhandels durch Eröffnung neuer Häfen und Beseitigung der noch bestehenden Verkehrsschranken, wie sie oft aus kaufmännischen Krei- sen während der letzten Jahrzehnte geäussert wurde, teile ich da- gegen in keiner Weise. Das Land besitzt keinen unbekannten Hinter- grund mit verborgenen Schätzen, zu deren Hebung nur der Zutritt des fremden Kaufmanns nöthig wäre, keine Bevölkerung, die nur wegen der Entfernung von den Vertragshäfen die fremden Einfuhrartikel nicht kauft; denn diese gelangen durch Vermittelung japanischer Dampf- schiffe und Kaufleute leicht und billig nach allen Hafenorten und von hier auch in das Innere, soweit man nach ihnen verlangt. Wie schon im ersten Bande dieses Werkes angedeutet wurde, ist die Frage der völligen Eröffnung Japans zwischen den Vertretern der fremden Mächte und der Regierung des Mikado schon oft erwogen worden. Politische und materielle Bedenken triftiger Art, welche sich an die Consulargerichtsbarkeit knüpfen, standen bisher im Wege. Die japanische Regierung fordert in erster Linie Beseitigung dieses Zu- standes und Unterwerfung der Fremden unter die Landesgesetze. So- wohl die Klugheit, als auch die Würde und Selbstachtung nöthigen sie zum Beharren auf diesem Standpunkte, und es ist kaum zu be- zweifeln, dass derselbe bei der bevorstehenden Revision der Verträge allseitige Billigung und Anerkennung finden wird.

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 640. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/700>, abgerufen am 22.11.2024.