Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653.Von dem Geistlichen Stande. Königlicher Begräbnuß. 2. Chron. c. 21. v. 19. & seqq. Von dem Kö-nig Jojakim weissaget der Prophet Jeremias/ daß er soll wie ein Esel be- graben/ zuschleifft vnd hinauß vor die Thor Jerusalem geworffen wer- den. Jerem. c. 22. v. 18. & seqq. Der Rebellische vnd vngehorsame Absolon/ ward nicht in sein Aber die Gräber der Heiligen werden einem Riche vnnd Schlaff-
Fervens
Von dem Geiſtlichen Stande. Koͤniglicher Begraͤbnuß. 2. Chron. c. 21. v. 19. & ſeqq. Von dem Koͤ-nig Jojakim weiſſaget der Prophet Jeremias/ daß er ſoll wie ein Eſel be- graben/ zuſchleifft vnd hinauß vor die Thor Jeruſalem geworffen wer- den. Jerem. c. 22. v. 18. & ſeqq. Der Rebelliſche vnd vngehorſame Abſolon/ ward nicht in ſein Aber die Graͤber der Heiligen werden einem Riche vnnd Schlaff-
Fervens
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Von dem Geiſtlichen Stande.
Koͤniglicher Begraͤbnuß. 2. Chron. c. 21. v. 19. & ſeqq. Von dem Koͤ-
nig Jojakim weiſſaget der Prophet Jeremias/ daß er ſoll wie ein Eſel be-
graben/ zuſchleifft vnd hinauß vor die Thor Jeruſalem geworffen wer-
den. Jerem. c. 22. v. 18. & ſeqq.
Der Rebelliſche vnd vngehorſame Abſolon/ ward nicht in ſein
Grab gebracht/ ſondern zu ſeiner ewigen Schmach mit einem groſſen
Steinhauffen bedecket im 2. Buch Samuel. c. 18. v. 17. Von dem Ab-
truͤnnigen Jaſon der Juden Verfolgern meldet die Hiſtoria/ daß wie er
viel vnbegraben hingeworffen/ alſo ſeye er auch hingeſtorben daß nie-
mand vmb jhn Leyd getragen/ vnd habe in der Frembde auch kein Grab
haben moͤgen im 2. Buch der Machab. c. 5. v. 10. Der Gottloſen Gedaͤcht-
nuß will Gott außrotten von der Erden Pſalm. 34. v. 17. Gleichwol auch
heilige vnd Gottſelige Leuthe auff dem Meer/ in gerechten Kriegen/ oder
durch Tyranney/ Mord vnd andere Zufaͤlle nach Gottes Vaͤtterlichem
Willen vnnd Verhaͤngnuß vmbkommen vnnd nicht gewoͤhnlich zum
Grabe gebracht werden/ iſt ſolches bey denſelben keine Straffe/ ſondern
ſeind vnd bleiben jhre Leiber in Gottes Hut vnd Wacht/ der alle jhre Ge-
beine verwahret vnd erhelt.
Aber die Graͤber der Heiligen werden einem Riche vnnd Schlaff-
kaͤmmerlein vergliechen/ darin ſich dieſelbe auff ein klein Augenblick ver-
bergen/ Eſaiæ c. 26. v. 20. Darauff hat ohne zweiffel der Reiche vñ from-
me Joſeph von Arimathia ſein abſehen gehabt/ als er ſich ein ehrlich Be-
graͤbnuß in einem Felſen hawenlaſſen/ darin er hernacher den vom Creutz
abgenommenen Leichnam Chriſti geleget. Matth. c. 27. v. 59. Lazari
Leichnam war auch mit Grab-vnd Schweißtuͤchern bekleidet/ vnnd ver-
huͤllet vnd mit einem Stein verwahret. Johan c. 11. v. 41. & ſeqq. Die
Leiber der Heiligen ſeind der Erde als ein zu getrewen Handen deponir-
tes, ſequeſtrirtes oder vertrawtes Gut/ darin der Herꝛ Chriſtus/ ja die
gantze hochgelobte Dreyfaltigkeit gewohnet/ bey geſetzet/ die ſolches am
lieben Jüngſten Tage/ wann die groſſe Poſaune Chriſti intoniren wird/
wieder hervor bringen vnd außlieffern muß (1.) welches der Chriſtliche
Poet prudentius in ſeinen Geiſtreichen Hymno ſehr troͤſtlich vnnd wol
Gottes Wort gemeeß gegeben/ hat/ wann er die Erde alſo anredet.
(1.) Caro
quæ fuit
ſocia Cru-
cis, erit et-
iam ſocia
gloriæ.
Gregor.
Barlæus in
Poemati-
bus.
Cum nihil
ipſe forem
fecit tua
dextra
quod eſ-
ſem: Colli-
get hac ar-
tus poſt
mea fata
meos.
Nunc ſuſcipe terra fovendum
Gremioq́ue hunc concipe molli
Hominis tibi membra ſequeſtro
Generoſa & fragmina trado.
Animæ fuit hæc domus olim
Factoris ab ore creatæ
Fervens
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