Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653.
Der Hertzog von Alba Ferdinand gewesener Gouverneur in den Es wird eine Fabel referiret, von einem Stadthunde/ welcher auch Man findet gleichwol in der Schrifft Exempel/ daß gottselige vor- treffliche Eee ij
Der Hertzog von Alba Ferdinand geweſener Gouverneur in den Es wird eine Fabel referiret, von einem Stadthunde/ welcher auch Man findet gleichwol in der Schrifft Exempel/ daß gottſelige vor- treffliche Eee ij
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Von dem weltlichen Stande.
Vnd auch nicht viel gen Hoff darff reiten
O wie wol geſchiehet den Mann bey ſeinen Zeiten. (3)
Der Hertzog von Alba Ferdinand geweſener Gouverneur in den
Niederlanden/ war nicht allein ein alter/ erfahrner Soldat/ der in den
Niederlanden vnd andern Orthen viel Siege vor ſeinen Koͤnig erſtrit-
ten/ ſondern war daneben ein geuͤbter vnd kluger Hoffman/ der viel Jahr
am Koͤnigl. Hiſpaniſchen Hoffe das Ruder mitgefuͤhret vnd in groſſem
Reſpect vnd Gnaden geweſen/ vnd ſich wol nicht eingebildet daß es ſich
mit jhme bey Hoff endern koͤnte/ er muſte aber auch in ſeinem Alter die
Vnbeſtaͤndigkeit der Hoffgnade erleben/ in deme er von Hoff abgeſchaf-
fet/ nach Uzeda ins Elend relegirt vnd verwieſen/ vnd zwar auß der Vr-
ſache/ daß er ſeinen Sohn/ der ſich mit einer Dame im Koͤniglichen Fra-
wenzimmer eingelaſſen/ hernacher an eine andere vermaͤhlet/ wie ſolches
Famian. Strada in ſeiner Beſchreibung der Niederlaͤndiſchen Kriege/
lib. 7. p. 429. gedencket/ vnd darbey ſetzet: Quo infortunio, quid accidere
homini grayius, ſummum aulæ faſtigium obtinenti potuit. Wie wol ge-
meldter Hertzog von Alba hernacher wider zu Gnaden kommenn/ zu den
Portugalliſchem Krieg erfordert vnd gluͤcklich gebrauchet worden.
Es wird eine Fabel referiret, von einem Stadthunde/ welcher auch
Luſt bekommen nach Hoff zu wandern vnd die Hoffſuppen zu verſuchen/
gehet jhme auch etlichemahl gluͤcklich vnd wol ab/ weil er aber kein Hoff-
man war/ noch das Tempo recht in acht zunehmen gewuſt/ kompt er an
den vnrechten Orth uͤber ſehr nietliche Speiſſe/ tractiret ſich uͤber auß
wol von oben biß vnden auß/ als aber der Schaffener oder Haußvogt
jhn daruͤber ertappet/ laͤſſet er die Thuͤren verſperren/ ſtellet etliche mit
guten Peitſchen vnd Bruͤgeln an/ die muͤſſen jhm ſolche Mahlzeit ge-
ſegnen/ die jagen/ vnd aͤngſten jhn jaͤmmerlich/ daß er ſich ſeines Lebens
getroͤſtet/ biß er endlich ſeinen Vortheil erſiehet vnd durch ein Fenſter
eine groſſe Hoͤhe herunder ſpringet vnd mit genawer Noth ſein Leben
ſalviret. Wie er nun wider curiret, zu ſeiner alten Stadthunde compa-
gnie kommen vnd befraget worden/ wie es jhme zu Hoff gangen/ vnd ob
er jhnen nicht auch gute addreſſe daſelbſten machen koͤnte/ hat er gar be-
daͤchtig vnd nachdencklich geantwortet vnd geſaget: Bey Hoff giebt es
zwar feiſte Suppen/ aber uͤberauß hohe Spruͤnge.
Man findet gleichwol in der Schrifft Exempel/ daß gottſelige vor-
treffliche
Eee ij
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