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Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721.

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mit Purper bekleydete Hure: wie gethan hat Hieron. ad Marcellinum. Augustin. de Civit. Dei l. 8. c. 22.

II. Man solte zum wenigsten glauben/ daß der ietzt löblich/ und gottselig regierender Pabst Clemens XI. seye ein rechtmässiger Nachfolger Petri.

Antwort. Wir glaubens nicht: obs aber die Papisten glauben sollen oder können/ wissen sie selbsten nicht; dan viele unter ihren Theologen: als Bannetz in z. z. q. I. a. 10. dub. 2. Cajetanus in z. z. q. I. a. 3. ad 4. Malderus disp. 5. de sum. pontif. &c. haltens nur für einen Glaubens-Articul/ daß alle Römische Päbste insgemein/ nicht aber daß dieser oder jener ins besonder wircklich regierender Pabst seye ein wahrer Nachfolger Petri. Hingegen dis letztere halten auch für einen Glaubens-Articul Salmeron, Valentia, Mendoza, Castropalao, Esparza &c. und setzet Diana par. II. tr. 2. de infall. decr. pontif. resol. 6. noch hinzu: Es seye ein gar kräfftiger Beweiß/ daß man für eine göttliche Warheit halten müsse/ ein ieder/ dieser oder jener wircklich regierender Pabst seye ein wahrer Nachfolger Petri, dieweilen Pabst Clemens VIII. etliche Päbstische Theologen so der widrigen Meinung waren/ hat lassen in die Gefängnüß legen/ und in die Eisen schmieden: wie dan auch Pabst Martinus V. auf dem Concilio zu Costnitz allen zum Päbstischen Glauben bekehrten Personen hat anbefohlen auf diese Warheit/ als auf einen göttlichen Glaubens-Articul zu schweren. Dis lasse mir aber einen schönen Glaubens-Articul seyn/ den man nicht aus Gottes Wort: sondern nur mit Gefängnüssen/ Eisen und Banden gezwungener weise erpressen kan.

III. Man aber der ietzt regierender Römischer Pabst nicht wäre der wahrer Nachfolger Petri, so liesse ja GOtt seine gantze Kirche fehlen die solches glaubet: dis aber ist unmöglich. Mit diesem Beweißthum untersteht sich die Nachfolg aller Römischen Päbsten auf dem Stuel Petri zu unterstützen der Cardinal Lugo.

Antwort. GOtt läst darum seine gantze Kirche nicht fehlen: sondern nur die Papisten/ so mit der Kirch Christi nichts zu schaffen haben; Und wan diese nicht fehlen solten/ müste das unfehlbare Wort Gottes nohtwendig irren.

IV. Man will die Römische Päbste nicht für rechtschaffene Nachfolger Petri passiren lassen/ aus Ursachen/ dieweilen viele Scribenten der Päbsten ruchtbare Schand-Thaten in ihre Schrifften verfasset/ und ans Licht gegeben haben; Dan viele Historien-schreiber melden/ daß von dem Pabst Sylvester II. an/ biß auf Pabst Gregorius VII. funffzehn Päbste seyn öffentlich für Zauberer gehalten und ausgegeben worden: wie dan auch selbiges vom Pabst Sylvester bekräfftiget der Heil. Antonius p. 2. hist. tit. 16. c. I. §. 18. So ist auch aus den Historische Schrifften bekannt/ daß Pabst Formolus I. seye gewesen ein Auffrührer und Auffwickler. Bonifacius VII ein Schand-Bube/ welcher auch den Pabst Benedictum VI. in der Gesängnüß hat lassen erwürgen. Sergius III. ein Unfläter. Joannes X. ein verschreieter Hurer/ so in Unehren hat zugehalten und gebuhlet mit Theodora der Römischen Metzen/ welche gewesen ist die Mutter der Schand-Huren Marozia. Joannes XI. des Pabstes Sergii III. von der Marozia gezeugter Huren-Sohn eine Schwind-Grube der Laster. Joannes XII. ein Koht-Lacke voll der Bubenstück/ welcher auch im Ehebruch erwischet/ mit dem Dolch ums Leben gebracht in seiner schändlichen Hitz durch den Tod hat müssen erkalten. So soll auch Alexander VI. seine eigene Tochter Lucretia geschändet haben/ wie auch Paulus II. ein Hurer/ Sixtus IV. ein Sodomit gewesen/ Paulus III. mit seiner Schwester-Tochter Laura Farnesia Blut-schande getrieben/ und darüber von ihrem Ehemann Nicolao Quercaeo ergriffen und ihm mit einem Dolch das Huren-Hertz durchstochen seyn. Joannes XXIII. mit seines Bruders Weibe Blut-schande getrieben/ Nonnen und Jungfrauen geschändet/ und mit vielen Eheweiberen zugehalten/ und dessentwegen auf dem Concilio zu Costnitz angegeben und verklaget worden seyn; ja so gar schreibt Genebrardus in Chronolog. f 540. daß hundert und funffzig Jahr hindurch von Joanne VIII. an/ biß auf Pabst Leo IX. (welcher beruffen als Aaron die päbstliche Redtigkeit in etwa hat wiedrum zum Stand gebracht) bey die funffzig Päbste gäntzlich

mit Purper bekleydete Hure: wie gethan hat Hieron. ad Marcellinum. Augustin. de Civit. Dei l. 8. c. 22.

II. Man solte zum wenigsten glauben/ daß der ietzt löblich/ und gottselig regierender Pabst Clemens XI. seye ein rechtmässiger Nachfolger Petri.

Antwort. Wir glaubens nicht: obs aber die Papisten glauben sollen oder können/ wissen sie selbsten nicht; dan viele unter ihren Theologen: als Bannetz in z. z. q. I. a. 10. dub. 2. Cajetanus in z. z. q. I. a. 3. ad 4. Malderus disp. 5. de sum. pontif. &c. haltens nur für einen Glaubens-Articul/ daß alle Römische Päbste insgemein/ nicht aber daß dieser oder jener ins besonder wircklich regierender Pabst seye ein wahrer Nachfolger Petri. Hingegen dis letztere halten auch für einen Glaubens-Articul Salmeron, Valentia, Mendoza, Castropalao, Esparza &c. und setzet Diana par. II. tr. 2. de infall. decr. pontif. resol. 6. noch hinzu: Es seye ein gar kräfftiger Beweiß/ daß man für eine göttliche Warheit halten müsse/ ein ieder/ dieser oder jener wircklich regierender Pabst seye ein wahrer Nachfolger Petri, dieweilen Pabst Clemens VIII. etliche Päbstische Theologen so der widrigen Meinung waren/ hat lassen in die Gefängnüß legen/ und in die Eisen schmieden: wie dan auch Pabst Martinus V. auf dem Concilio zu Costnitz allen zum Päbstischen Glauben bekehrten Personen hat anbefohlen auf diese Warheit/ als auf einen göttlichen Glaubens-Articul zu schweren. Dis lasse mir aber einen schönen Glaubens-Articul seyn/ den man nicht aus Gottes Wort: sondern nur mit Gefängnüssen/ Eisen und Banden gezwungener weise erpressen kan.

III. Man aber der ietzt regierender Römischer Pabst nicht wäre der wahrer Nachfolger Petri, so liesse ja GOtt seine gantze Kirche fehlen die solches glaubet: dis aber ist unmöglich. Mit diesem Beweißthum untersteht sich die Nachfolg aller Römischen Päbsten auf dem Stuel Petri zu unterstützen der Cardinal Lugo.

Antwort. GOtt läst darum seine gantze Kirche nicht fehlen: sondern nur die Papisten/ so mit der Kirch Christi nichts zu schaffen haben; Und wan diese nicht fehlen solten/ müste das unfehlbare Wort Gottes nohtwendig irren.

IV. Man will die Römische Päbste nicht für rechtschaffene Nachfolger Petri passiren lassen/ aus Ursachen/ dieweilen viele Scribenten der Päbsten ruchtbare Schand-Thaten in ihre Schrifften verfasset/ und ans Licht gegeben haben; Dan viele Historien-schreiber melden/ daß von dem Pabst Sylvester II. an/ biß auf Pabst Gregorius VII. funffzehn Päbste seyn öffentlich für Zauberer gehalten und ausgegeben worden: wie dan auch selbiges vom Pabst Sylvester bekräfftiget der Heil. Antonius p. 2. hist. tit. 16. c. I. §. 18. So ist auch aus den Historische Schrifften bekañt/ daß Pabst Formolus I. seye gewesen ein Auffrührer und Auffwickler. Bonifacius VII ein Schand-Bube/ welcher auch den Pabst Benedictum VI. in der Gesängnüß hat lassen erwürgen. Sergius III. ein Unfläter. Joannes X. ein verschreieter Hurer/ so in Unehren hat zugehalten und gebuhlet mit Theodora der Römischen Metzen/ welche gewesen ist die Mutter der Schand-Huren Marozia. Joannes XI. des Pabstes Sergii III. von der Marozia gezeugter Huren-Sohn eine Schwind-Grube der Laster. Joannes XII. ein Koht-Lacke voll der Bubenstück/ welcher auch im Ehebruch erwischet/ mit dem Dolch ums Leben gebracht in seiner schändlichen Hitz durch den Tod hat müssen erkalten. So soll auch Alexander VI. seine eigene Tochter Lucretia geschändet haben/ wie auch Paulus II. ein Hurer/ Sixtus IV. ein Sodomit gewesen/ Paulus III. mit seiner Schwester-Tochter Laura Farnesia Blut-schande getrieben/ und darüber von ihrem Ehemann Nicolao Quercaeo ergriffen und ihm mit einem Dolch das Huren-Hertz durchstochen seyn. Joannes XXIII. mit seines Bruders Weibe Blut-schande getrieben/ Nonnen und Jungfrauen geschändet/ und mit vielen Eheweiberen zugehalten/ und dessentwegen auf dem Concilio zu Costnitz angegeben und verklaget worden seyn; ja so gar schreibt Genebrardus in Chronolog. f 540. daß hundert und funffzig Jahr hindurch von Joanne VIII. an/ biß auf Pabst Leo IX. (welcher beruffen als Aaron die päbstliche Redtigkeit in etwa hat wiedrum zum Stand gebracht) bey die funffzig Päbste gäntzlich

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        <p>Antwort. Wir glaubens nicht: obs aber die Papisten glauben sollen oder können/ wissen            sie selbsten nicht; dan viele unter ihren Theologen: als Bannetz in z. z. q. I. a. 10.            dub. 2. Cajetanus in z. z. q. I. a. 3. ad 4. Malderus disp. 5. de sum. pontif. &amp;c.            haltens nur für einen Glaubens-Articul/ daß alle Römische Päbste insgemein/ nicht aber            daß dieser oder jener ins besonder wircklich regierender Pabst seye ein wahrer Nachfolger            Petri. Hingegen dis letztere halten auch für einen Glaubens-Articul Salmeron, Valentia,            Mendoza, Castropalao, Esparza &amp;c. und setzet Diana par. II. tr. 2. de infall. decr.            pontif. resol. 6. noch hinzu: Es seye ein gar kräfftiger Beweiß/ daß man für eine            göttliche Warheit halten müsse/ ein ieder/ dieser oder jener wircklich regierender Pabst            seye ein wahrer Nachfolger Petri, dieweilen Pabst Clemens VIII. etliche Päbstische            Theologen so der widrigen Meinung waren/ hat lassen in die Gefängnüß legen/ und in die            Eisen schmieden: wie dan auch Pabst Martinus V. auf dem Concilio zu Costnitz allen zum            Päbstischen Glauben bekehrten Personen hat anbefohlen auf diese Warheit/ als auf einen            göttlichen Glaubens-Articul zu schweren. Dis lasse mir aber einen schönen Glaubens-Articul            seyn/ den man nicht aus Gottes Wort: sondern nur mit Gefängnüssen/ Eisen und Banden            gezwungener weise erpressen kan.</p>
        <p>III. Man aber der ietzt regierender Römischer Pabst nicht wäre der wahrer Nachfolger            Petri, so liesse ja GOtt seine gantze Kirche fehlen die solches glaubet: dis aber ist            unmöglich. Mit diesem Beweißthum untersteht sich die Nachfolg aller Römischen Päbsten auf            dem Stuel Petri zu unterstützen der Cardinal Lugo.</p>
        <p>Antwort. GOtt läst darum seine gantze Kirche nicht fehlen: sondern nur die Papisten/ so            mit der Kirch Christi nichts zu schaffen haben; Und wan diese nicht fehlen solten/ müste            das unfehlbare Wort Gottes nohtwendig irren.</p>
        <p>IV. Man will die Römische Päbste nicht für rechtschaffene Nachfolger Petri passiren            lassen/ aus Ursachen/ dieweilen viele Scribenten der Päbsten ruchtbare Schand-Thaten in            ihre Schrifften verfasset/ und ans Licht gegeben haben; Dan viele Historien-schreiber            melden/ daß von dem Pabst Sylvester II. an/ biß auf Pabst Gregorius VII. funffzehn            Päbste seyn öffentlich für Zauberer gehalten und ausgegeben worden: wie dan auch selbiges            vom Pabst Sylvester bekräfftiget der Heil. Antonius p. 2. hist. tit. 16. c. I. §. 18. So            ist auch aus den Historische Schrifften bekan&#x0303;t/ daß Pabst Formolus I. seye            gewesen ein Auffrührer und Auffwickler. Bonifacius VII ein Schand-Bube/ welcher auch den            Pabst Benedictum VI. in der Gesängnüß hat lassen erwürgen. Sergius III. ein Unfläter.            Joannes X. ein verschreieter Hurer/ so in Unehren hat zugehalten und gebuhlet mit            Theodora der Römischen Metzen/ welche gewesen ist die Mutter der Schand-Huren Marozia.            Joannes XI. des Pabstes Sergii III. von der Marozia gezeugter Huren-Sohn eine            Schwind-Grube der Laster. Joannes XII. ein Koht-Lacke voll der Bubenstück/ welcher auch            im Ehebruch erwischet/ mit dem Dolch ums Leben gebracht in seiner schändlichen Hitz durch            den Tod hat müssen erkalten. So soll auch Alexander VI. seine eigene Tochter Lucretia            geschändet haben/ wie auch Paulus II. ein Hurer/ Sixtus IV. ein Sodomit gewesen/ Paulus            III. mit seiner Schwester-Tochter Laura Farnesia Blut-schande getrieben/ und darüber von            ihrem Ehemann Nicolao Quercaeo ergriffen und ihm mit einem Dolch das Huren-Hertz            durchstochen seyn. Joannes XXIII. mit seines Bruders Weibe Blut-schande getrieben/ Nonnen            und Jungfrauen geschändet/ und mit vielen Eheweiberen zugehalten/ und dessentwegen auf            dem Concilio zu Costnitz angegeben und verklaget worden seyn; ja so gar schreibt            Genebrardus in Chronolog. f 540. daß hundert und funffzig Jahr hindurch von Joanne VIII.            an/ biß auf Pabst Leo IX. (welcher beruffen als Aaron die päbstliche Redtigkeit in etwa            hat wiedrum zum Stand gebracht) bey die funffzig Päbste gäntzlich
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[97/0117] mit Purper bekleydete Hure: wie gethan hat Hieron. ad Marcellinum. Augustin. de Civit. Dei l. 8. c. 22. II. Man solte zum wenigsten glauben/ daß der ietzt löblich/ und gottselig regierender Pabst Clemens XI. seye ein rechtmässiger Nachfolger Petri. Antwort. Wir glaubens nicht: obs aber die Papisten glauben sollen oder können/ wissen sie selbsten nicht; dan viele unter ihren Theologen: als Bannetz in z. z. q. I. a. 10. dub. 2. Cajetanus in z. z. q. I. a. 3. ad 4. Malderus disp. 5. de sum. pontif. &c. haltens nur für einen Glaubens-Articul/ daß alle Römische Päbste insgemein/ nicht aber daß dieser oder jener ins besonder wircklich regierender Pabst seye ein wahrer Nachfolger Petri. Hingegen dis letztere halten auch für einen Glaubens-Articul Salmeron, Valentia, Mendoza, Castropalao, Esparza &c. und setzet Diana par. II. tr. 2. de infall. decr. pontif. resol. 6. noch hinzu: Es seye ein gar kräfftiger Beweiß/ daß man für eine göttliche Warheit halten müsse/ ein ieder/ dieser oder jener wircklich regierender Pabst seye ein wahrer Nachfolger Petri, dieweilen Pabst Clemens VIII. etliche Päbstische Theologen so der widrigen Meinung waren/ hat lassen in die Gefängnüß legen/ und in die Eisen schmieden: wie dan auch Pabst Martinus V. auf dem Concilio zu Costnitz allen zum Päbstischen Glauben bekehrten Personen hat anbefohlen auf diese Warheit/ als auf einen göttlichen Glaubens-Articul zu schweren. Dis lasse mir aber einen schönen Glaubens-Articul seyn/ den man nicht aus Gottes Wort: sondern nur mit Gefängnüssen/ Eisen und Banden gezwungener weise erpressen kan. III. Man aber der ietzt regierender Römischer Pabst nicht wäre der wahrer Nachfolger Petri, so liesse ja GOtt seine gantze Kirche fehlen die solches glaubet: dis aber ist unmöglich. Mit diesem Beweißthum untersteht sich die Nachfolg aller Römischen Päbsten auf dem Stuel Petri zu unterstützen der Cardinal Lugo. Antwort. GOtt läst darum seine gantze Kirche nicht fehlen: sondern nur die Papisten/ so mit der Kirch Christi nichts zu schaffen haben; Und wan diese nicht fehlen solten/ müste das unfehlbare Wort Gottes nohtwendig irren. IV. Man will die Römische Päbste nicht für rechtschaffene Nachfolger Petri passiren lassen/ aus Ursachen/ dieweilen viele Scribenten der Päbsten ruchtbare Schand-Thaten in ihre Schrifften verfasset/ und ans Licht gegeben haben; Dan viele Historien-schreiber melden/ daß von dem Pabst Sylvester II. an/ biß auf Pabst Gregorius VII. funffzehn Päbste seyn öffentlich für Zauberer gehalten und ausgegeben worden: wie dan auch selbiges vom Pabst Sylvester bekräfftiget der Heil. Antonius p. 2. hist. tit. 16. c. I. §. 18. So ist auch aus den Historische Schrifften bekañt/ daß Pabst Formolus I. seye gewesen ein Auffrührer und Auffwickler. Bonifacius VII ein Schand-Bube/ welcher auch den Pabst Benedictum VI. in der Gesängnüß hat lassen erwürgen. Sergius III. ein Unfläter. Joannes X. ein verschreieter Hurer/ so in Unehren hat zugehalten und gebuhlet mit Theodora der Römischen Metzen/ welche gewesen ist die Mutter der Schand-Huren Marozia. Joannes XI. des Pabstes Sergii III. von der Marozia gezeugter Huren-Sohn eine Schwind-Grube der Laster. Joannes XII. ein Koht-Lacke voll der Bubenstück/ welcher auch im Ehebruch erwischet/ mit dem Dolch ums Leben gebracht in seiner schändlichen Hitz durch den Tod hat müssen erkalten. So soll auch Alexander VI. seine eigene Tochter Lucretia geschändet haben/ wie auch Paulus II. ein Hurer/ Sixtus IV. ein Sodomit gewesen/ Paulus III. mit seiner Schwester-Tochter Laura Farnesia Blut-schande getrieben/ und darüber von ihrem Ehemann Nicolao Quercaeo ergriffen und ihm mit einem Dolch das Huren-Hertz durchstochen seyn. Joannes XXIII. mit seines Bruders Weibe Blut-schande getrieben/ Nonnen und Jungfrauen geschändet/ und mit vielen Eheweiberen zugehalten/ und dessentwegen auf dem Concilio zu Costnitz angegeben und verklaget worden seyn; ja so gar schreibt Genebrardus in Chronolog. f 540. daß hundert und funffzig Jahr hindurch von Joanne VIII. an/ biß auf Pabst Leo IX. (welcher beruffen als Aaron die päbstliche Redtigkeit in etwa hat wiedrum zum Stand gebracht) bey die funffzig Päbste gäntzlich

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Zitationshilfe: Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rempen_schaubuehne_1721/117>, abgerufen am 25.11.2024.