Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721.

Bild:
<< vorherige Seite

dasselbige nicht aus Euch/ GOttes Gabe ist es: nicht aus den Wercken/ auff daß sich nicht jemand rühme/ Eph. 2. v. 8. Item, Er hat uns selig gemacht und beruffen mit einem heiligen Ruff/ nicht nach unsern Wercken: sondern nach seinem Fürsatz und Gnade die uns gegeben ist in Christo JEsu/ 2. Tim. I. v. 9. Item, Nicht um der Wercke willen der Gerechtigkeit die wir gethan hatten/ sondern nach seiner Barmhertzigkeit machte er uns selig/ Tit. 3. v. 5. Drum spricht Christus: Wan ihr alles gethan habt/ so sprechet / wir seynd unnütze Knechte/ Luc. 17. v. 10.

Fünfftens: So geben unsre Lehr die bekannte exempel der H. Schrifft zu erkennen: als

I. Das exempel Abrahae welcher durch die Werck nicht ist gerecht worden/ nach Zeugnüß Pauli Rom. 4. v. 2. da er spricht: Ist Abraham durch die Wercke gerecht/ so hat er wohl Ruhm/ aber nicht für GOtt. Item daselbst v. 3. 4. Was sagt die Schrifft? Abraham hat GOtt geglaubet/ und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet: dem aber/ der mit Wercken umgehet/ wird der Lohn nicht aus Gnaden zugerechnet/ sondern aus Pflicht.

2. Es bezeugets auch das exempel Davids, von dem S. Paulus schreibt: Nach welcher Weise David sagt: daß die Seligkeit seye allein des Menschen/ welchem GOtt zurechnet die Gerechtigkeit ohne Zuthun der Wercke/ Rom. 4. v. 6.

3. Es bezeugets auch das exempel des Patriarchen Jacobs, von dem S. Paulus schreibt: Nicht aus Verdienst der Wercke: sondern aus Gnade des Beruffs/ Rom. 9. v. 12.

4. So bezeugets auch das exempel Pauli selbst/ der da spricht: Ich bin mir nichts bewust: aber darin bin ich nicht gerechtfertiget/ I. Cor. 4. v. 4. Item, So einander sich düncken lässet er möge sich rühmen/ ich vielmehr: dan nach der Gerechtigkeit im Gesetz bin ich gewesen unsträfflich: aber was mir Gewinn war das habe ich um Christi willen für Schaden geachtet: dan ich achte es alles für Schaden gegen der überschwänglichen Erkanntnüß Christi meines HErrn/ um dessen willen ich alles habe für Schaden gerechnet / und achte es für Koht/ auf daß ich Christum gewinne/ und in ihm erfunden werde/ daß ich nicht habe meine Gerechtigkeit die aus dem Gesetz: sondern die durch den Glauben an Christum kommt/ Philip. 3. Item, Wiewohl wir (Petrus und Paulus) von Natur Juden und nicht Sünder aus den Heyden seyn/ doch weil wir wissen/ daß der Mensch durch des Gesetzes Werck nicht gerecht wird/ sondern durch den Glauben an JEsum Christum/ so glauben wir auch an Christum JEsum/ auf daß wir gerecht werden durch den Glauben an Christum/ und nicht durch des Gesetzes Wercke/ Gal. 2. v. 15.

5. Es bezeugets auch das exempel des Gichtbrüchigen/ zu welchem Christus

dasselbige nicht aus Euch/ GOttes Gabe ist es: nicht aus den Wercken/ auff daß sich nicht jemand rühme/ Eph. 2. v. 8. Item, Er hat uns selig gemacht und beruffen mit einem heiligen Ruff/ nicht nach unsern Wercken: sondern nach seinem Fürsatz und Gnade die uns gegeben ist in Christo JEsu/ 2. Tim. I. v. 9. Item, Nicht um der Wercke willen der Gerechtigkeit die wir gethan hatten/ sondern nach seiner Barmhertzigkeit machte er uns selig/ Tit. 3. v. 5. Drum spricht Christus: Wan ihr alles gethan habt/ so sprechet / wir seynd unnütze Knechte/ Luc. 17. v. 10.

Fünfftens: So geben unsre Lehr die bekannte exempel der H. Schrifft zu erkennen: als

I. Das exempel Abrahae welcher durch die Werck nicht ist gerecht worden/ nach Zeugnüß Pauli Rom. 4. v. 2. da er spricht: Ist Abraham durch die Wercke gerecht/ so hat er wohl Ruhm/ aber nicht für GOtt. Item daselbst v. 3. 4. Was sagt die Schrifft? Abraham hat GOtt geglaubet/ und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet: dem aber/ der mit Wercken umgehet/ wird der Lohn nicht aus Gnaden zugerechnet/ sondern aus Pflicht.

2. Es bezeugets auch das exempel Davids, von dem S. Paulus schreibt: Nach welcher Weise David sagt: daß die Seligkeit seye allein des Menschen/ welchem GOtt zurechnet die Gerechtigkeit ohne Zuthun der Wercke/ Rom. 4. v. 6.

3. Es bezeugets auch das exempel des Patriarchen Jacobs, von dem S. Paulus schreibt: Nicht aus Verdienst der Wercke: sondern aus Gnade des Beruffs/ Rom. 9. v. 12.

4. So bezeugets auch das exempel Pauli selbst/ der da spricht: Ich bin mir nichts bewust: aber darin bin ich nicht gerechtfertiget/ I. Cor. 4. v. 4. Item, So einander sich düncken lässet er möge sich rühmen/ ich vielmehr: dan nach der Gerechtigkeit im Gesetz bin ich gewesen unsträfflich: aber was mir Gewinn war das habe ich um Christi willen für Schaden geachtet: dan ich achte es alles für Schaden gegen der überschwänglichen Erkanntnüß Christi meines HErrn/ um dessen willen ich alles habe für Schaden gerechnet / und achte es für Koht/ auf daß ich Christum gewinne/ und in ihm erfunden werde/ daß ich nicht habe meine Gerechtigkeit die aus dem Gesetz: sondern die durch den Glauben an Christum kommt/ Philip. 3. Item, Wiewohl wir (Petrus und Paulus) von Natur Juden und nicht Sünder aus den Heyden seyn/ doch weil wir wissen/ daß der Mensch durch des Gesetzes Werck nicht gerecht wird/ sondern durch den Glauben an JEsum Christum/ so glauben wir auch an Christum JEsum/ auf daß wir gerecht werden durch den Glauben an Christum/ und nicht durch des Gesetzes Wercke/ Gal. 2. v. 15.

5. Es bezeugets auch das exempel des Gichtbrüchigen/ zu welchem Christus

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0180" n="160"/>
dasselbige nicht aus Euch/ GOttes Gabe ist es: nicht aus den Wercken/ auff            daß sich nicht jemand rühme/ Eph. 2. v. 8. Item, Er hat uns selig gemacht und beruffen            mit einem heiligen Ruff/ nicht nach unsern Wercken: sondern nach seinem Fürsatz und Gnade            die uns gegeben ist in Christo JEsu/ 2. Tim. I. v. 9. Item, Nicht um der Wercke willen            der Gerechtigkeit die wir gethan hatten/ sondern nach seiner Barmhertzigkeit machte er            uns selig/ Tit. 3. v. 5. Drum spricht Christus: Wan ihr alles gethan habt/ so sprechet /            wir seynd unnütze Knechte/ Luc. 17. v. 10.</p>
        <p>Fünfftens: So geben unsre Lehr die bekannte exempel der H. Schrifft zu erkennen: als</p>
        <p>I. Das exempel Abrahae welcher durch die Werck nicht ist gerecht worden/ nach Zeugnüß            Pauli Rom. 4. v. 2. da er spricht: Ist Abraham durch die Wercke gerecht/ so hat er wohl            Ruhm/ aber nicht für GOtt. Item daselbst v. 3. 4. Was sagt die Schrifft? Abraham hat GOtt            geglaubet/ und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet: dem aber/ der mit Wercken            umgehet/ wird der Lohn nicht aus Gnaden zugerechnet/ sondern aus Pflicht.</p>
        <p>2. Es bezeugets auch das exempel Davids, von dem S. Paulus schreibt: Nach welcher Weise            David sagt: daß die Seligkeit seye allein des Menschen/ welchem GOtt zurechnet die            Gerechtigkeit ohne Zuthun der Wercke/ Rom. 4. v. 6.</p>
        <p>3. Es bezeugets auch das exempel des Patriarchen Jacobs, von dem S. Paulus schreibt:            Nicht aus Verdienst der Wercke: sondern aus Gnade des Beruffs/ Rom. 9. v. 12.</p>
        <p>4. So bezeugets auch das exempel Pauli selbst/ der da spricht: Ich bin mir nichts            bewust: aber darin bin ich nicht gerechtfertiget/ I. Cor. 4. v. 4. Item, So einander sich            düncken lässet er möge sich rühmen/ ich vielmehr: dan nach der Gerechtigkeit im Gesetz            bin ich gewesen unsträfflich: aber was mir Gewinn war das habe ich um Christi willen für            Schaden geachtet: dan ich achte es alles für Schaden gegen der überschwänglichen            Erkanntnüß Christi meines HErrn/ um dessen willen ich alles habe für Schaden gerechnet /            und achte es für Koht/ auf daß ich Christum gewinne/ und in ihm erfunden werde/ daß ich            nicht habe meine Gerechtigkeit die aus dem Gesetz: sondern die durch den Glauben an            Christum kommt/ Philip. 3. Item, Wiewohl wir (Petrus und Paulus) von Natur Juden und            nicht Sünder aus den Heyden seyn/ doch weil wir wissen/ daß der Mensch durch des            Gesetzes Werck nicht gerecht wird/ sondern durch den Glauben an JEsum Christum/ so            glauben wir auch an Christum JEsum/ auf daß wir gerecht werden durch den Glauben an            Christum/ und nicht durch des Gesetzes Wercke/ Gal. 2. v. 15.</p>
        <p>5. Es bezeugets auch das exempel des Gichtbrüchigen/ zu welchem Christus
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[160/0180] dasselbige nicht aus Euch/ GOttes Gabe ist es: nicht aus den Wercken/ auff daß sich nicht jemand rühme/ Eph. 2. v. 8. Item, Er hat uns selig gemacht und beruffen mit einem heiligen Ruff/ nicht nach unsern Wercken: sondern nach seinem Fürsatz und Gnade die uns gegeben ist in Christo JEsu/ 2. Tim. I. v. 9. Item, Nicht um der Wercke willen der Gerechtigkeit die wir gethan hatten/ sondern nach seiner Barmhertzigkeit machte er uns selig/ Tit. 3. v. 5. Drum spricht Christus: Wan ihr alles gethan habt/ so sprechet / wir seynd unnütze Knechte/ Luc. 17. v. 10. Fünfftens: So geben unsre Lehr die bekannte exempel der H. Schrifft zu erkennen: als I. Das exempel Abrahae welcher durch die Werck nicht ist gerecht worden/ nach Zeugnüß Pauli Rom. 4. v. 2. da er spricht: Ist Abraham durch die Wercke gerecht/ so hat er wohl Ruhm/ aber nicht für GOtt. Item daselbst v. 3. 4. Was sagt die Schrifft? Abraham hat GOtt geglaubet/ und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet: dem aber/ der mit Wercken umgehet/ wird der Lohn nicht aus Gnaden zugerechnet/ sondern aus Pflicht. 2. Es bezeugets auch das exempel Davids, von dem S. Paulus schreibt: Nach welcher Weise David sagt: daß die Seligkeit seye allein des Menschen/ welchem GOtt zurechnet die Gerechtigkeit ohne Zuthun der Wercke/ Rom. 4. v. 6. 3. Es bezeugets auch das exempel des Patriarchen Jacobs, von dem S. Paulus schreibt: Nicht aus Verdienst der Wercke: sondern aus Gnade des Beruffs/ Rom. 9. v. 12. 4. So bezeugets auch das exempel Pauli selbst/ der da spricht: Ich bin mir nichts bewust: aber darin bin ich nicht gerechtfertiget/ I. Cor. 4. v. 4. Item, So einander sich düncken lässet er möge sich rühmen/ ich vielmehr: dan nach der Gerechtigkeit im Gesetz bin ich gewesen unsträfflich: aber was mir Gewinn war das habe ich um Christi willen für Schaden geachtet: dan ich achte es alles für Schaden gegen der überschwänglichen Erkanntnüß Christi meines HErrn/ um dessen willen ich alles habe für Schaden gerechnet / und achte es für Koht/ auf daß ich Christum gewinne/ und in ihm erfunden werde/ daß ich nicht habe meine Gerechtigkeit die aus dem Gesetz: sondern die durch den Glauben an Christum kommt/ Philip. 3. Item, Wiewohl wir (Petrus und Paulus) von Natur Juden und nicht Sünder aus den Heyden seyn/ doch weil wir wissen/ daß der Mensch durch des Gesetzes Werck nicht gerecht wird/ sondern durch den Glauben an JEsum Christum/ so glauben wir auch an Christum JEsum/ auf daß wir gerecht werden durch den Glauben an Christum/ und nicht durch des Gesetzes Wercke/ Gal. 2. v. 15. 5. Es bezeugets auch das exempel des Gichtbrüchigen/ zu welchem Christus

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rempen_schaubuehne_1721
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rempen_schaubuehne_1721/180
Zitationshilfe: Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rempen_schaubuehne_1721/180>, abgerufen am 21.11.2024.