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Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721.

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zeit/ Joh. 2. Was er euch sagt/ das thuet/ und sie die Krüge mit Wasser anfülleten/ so viel heissen/ als sie haben das Wasser geopfert/ und schon eine Papistische Wasser-Messe gehalten. Ja wann das Wörtlein Thut im Heil-Abendmahl so viel heissen soll als opfert/ und aber gewiß ist / daß Christus mit diesen Worten Das thut zu meinem Gedächtnüs alle Christen ins gemein verstanden habe (wie es S. Paulus auslegt I. Cor. II. v. 26.) so müste folgen daß alle Christen das Meß-Opfer opferen müsten/ und würden also auch alle Christen Priester seyen / ob sie schon weder gesalbet/ noch beschoren worden.

XV. Christus spricht das thut: nemlich was ihr gesehen habt/ das ich thue: nun aber hat Christus damahls sich seinem Vatter geopffert: daraus folget ja/ daß er mit dem Wörtlein / das thut/ befohlen habe/ daß man seinen Leib in der Messe opfferen solle.

Antwort. Christus hat sich im H. Abendmahl seinem Vatter nicht geopfer zum Versöhn-Offer: sondern seinen Leib zu essen/ und sein Bluht zu trincken seinen Jüngern dargereichet: sonsten wäre es ja gantz unnöhtig/ ja unbillig gewesen/ daß sich Christus noch einmahl am Stammen des Creutzes seinem Himmlischen Vatter geopfert/ und also eine Schuld zweymahl durch ein doppeltes Versöhn-Opffer hätte bezahlen sollen. Ja viel unnöhtiger und unbillicher wäre es/ daß er auch über das zum dritten mahl/ ja täglich geopffert werden / und also die schon längst bezahlte Schulden immer auf ein neues wiedrum bezahlen solte. Dieweilen aber die Schrift bezeuget Hebr. 9. v. 28. daß/ Christus nur einmahl/ nemlich am Stamm des Creutzes sich geopffert habe/ so muß das andere falsch und ertichtet seyn / daß er sich nemlich im Abendmahl habe geopffert: daß es also noch darbey beruhet/ daß Christus mit dem Wörtlein/ Das thut/ nicht siehet auf die Opfferung seines Leibs: sondern auf eine gewisse Action und Handlung/ daß man nemlich das Abendmahl des HErrn nach Christi Einsetzung in der Kirchen GOttes oftmahls halten und wiederholen/ Brodt und Wein consecriren und austheilen/ mit und unter denselbigen den Leib und Bluht Christi essen und trincken/ seinen Todt verkündigen/ und für die von ihm uns erzeigte Wohlthaten hertzlich dancken solle. sc.

XVI. Wir machen aber den Unterscheid zwischen dem Creutz-Opffer und Meß-Opffer/ das nemlich Christus am Creutz blütig geopffert worden/ in der Messe aber unblutiger Weise geopffert wird.

Antwort. Ihr sagts also: aber die Schrift weiß von keinem solchen unblühtigen Opffer: so weiß sie auch nicht von zweyen/ sondern nur von einem Opffer Christi/ welches auf einmahl vollkommentlich verrichtet worden Hbr. 7. v. 9. Christus ist einmahl geopfert wegzunehmen vieler Sünde Hebr. 9. v. 28. Und wozu dienet doch immer mehr den Papisten ihr vermeyntes unbluhtiges Opffer? Dann die Epistel zun Hebreeren Cap. 9. v. 22 sagt austrücklich; Beym Opffer ohne Bluhtvergiessen geschicht keine Vergebung. Ist nun ihr Meß-Opffer ohne Bluhtvergiessen/ so geschicht auch darinnen keine Vergebung. Wozu dienet es dann? Antwort. Daß man die Leute darmit betriege/ und die Pfaffen den schändlichen Gewinst treiben.

XVII. Findet man doch diesen Unterscheid zwischen dem blühtigen und unblühtigen Opfferen bey den Hl. Alt-Vättern.

zeit/ Joh. 2. Was er euch sagt/ das thuet/ und sie die Krüge mit Wasser anfülleten/ so viel heissen/ als sie haben das Wasser geopfert/ und schon eine Papistische Wasser-Messe gehalten. Ja wann das Wörtlein Thut im Heil-Abendmahl so viel heissen soll als opfert/ und aber gewiß ist / daß Christus mit diesen Worten Das thut zu meinem Gedächtnüs alle Christen ins gemein verstanden habe (wie es S. Paulus auslegt I. Cor. II. v. 26.) so müste folgen daß alle Christen das Meß-Opfer opferen müsten/ und würden also auch alle Christen Priester seyen / ob sie schon weder gesalbet/ noch beschoren worden.

XV. Christus spricht das thut: nemlich was ihr gesehen habt/ das ich thue: nun aber hat Christus damahls sich seinem Vatter geopffert: daraus folget ja/ daß er mit dem Wörtlein / das thut/ befohlen habe/ daß man seinen Leib in der Messe opfferen solle.

Antwort. Christus hat sich im H. Abendmahl seinem Vatter nicht geopfer zum Versöhn-Offer: sondern seinen Leib zu essen/ und sein Bluht zu trincken seinen Jüngern dargereichet: sonsten wäre es ja gantz unnöhtig/ ja unbillig gewesen/ daß sich Christus noch einmahl am Stammen des Creutzes seinem Himmlischen Vatter geopfert/ und also eine Schuld zweymahl durch ein doppeltes Versöhn-Opffer hätte bezahlen sollen. Ja viel unnöhtiger und unbillicher wäre es/ daß er auch über das zum dritten mahl/ ja täglich geopffert werden / und also die schon längst bezahlte Schulden immer auf ein neues wiedrum bezahlen solte. Dieweilen aber die Schrift bezeuget Hebr. 9. v. 28. daß/ Christus nur einmahl/ nemlich am Stamm des Creutzes sich geopffert habe/ so muß das andere falsch und ertichtet seyn / daß er sich nemlich im Abendmahl habe geopffert: daß es also noch darbey beruhet/ daß Christus mit dem Wörtlein/ Das thut/ nicht siehet auf die Opfferung seines Leibs: sondern auf eine gewisse Action und Handlung/ daß man nemlich das Abendmahl des HErrn nach Christi Einsetzung in der Kirchen GOttes oftmahls halten und wiederholen/ Brodt und Wein consecriren und austheilen/ mit und unter denselbigen den Leib und Bluht Christi essen und trincken/ seinen Todt verkündigen/ und für die von ihm uns erzeigte Wohlthaten hertzlich dancken solle. sc.

XVI. Wir machen aber den Unterscheid zwischen dem Creutz-Opffer und Meß-Opffer/ das nemlich Christus am Creutz blütig geopffert worden/ in der Messe aber unblutiger Weise geopffert wird.

Antwort. Ihr sagts also: aber die Schrift weiß von keinem solchen unblühtigen Opffer: so weiß sie auch nicht von zweyen/ sondern nur von einem Opffer Christi/ welches auf einmahl vollkommentlich verrichtet worden Hbr. 7. v. 9. Christus ist einmahl geopfert wegzunehmen vieler Sünde Hebr. 9. v. 28. Und wozu dienet doch immer mehr den Papisten ihr vermeyntes unbluhtiges Opffer? Dann die Epistel zun Hebreeren Cap. 9. v. 22 sagt austrücklich; Beym Opffer ohne Bluhtvergiessen geschicht keine Vergebung. Ist nun ihr Meß-Opffer ohne Bluhtvergiessen/ so geschicht auch darinnen keine Vergebung. Wozu dienet es dann? Antwort. Daß man die Leute darmit betriege/ und die Pfaffen den schändlichen Gewinst treiben.

XVII. Findet man doch diesen Unterscheid zwischen dem blühtigen und unblühtigen Opfferen bey den Hl. Alt-Vättern.

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[113/0413] zeit/ Joh. 2. Was er euch sagt/ das thuet/ und sie die Krüge mit Wasser anfülleten/ so viel heissen/ als sie haben das Wasser geopfert/ und schon eine Papistische Wasser-Messe gehalten. Ja wann das Wörtlein Thut im Heil-Abendmahl so viel heissen soll als opfert/ und aber gewiß ist / daß Christus mit diesen Worten Das thut zu meinem Gedächtnüs alle Christen ins gemein verstanden habe (wie es S. Paulus auslegt I. Cor. II. v. 26.) so müste folgen daß alle Christen das Meß-Opfer opferen müsten/ und würden also auch alle Christen Priester seyen / ob sie schon weder gesalbet/ noch beschoren worden. XV. Christus spricht das thut: nemlich was ihr gesehen habt/ das ich thue: nun aber hat Christus damahls sich seinem Vatter geopffert: daraus folget ja/ daß er mit dem Wörtlein / das thut/ befohlen habe/ daß man seinen Leib in der Messe opfferen solle. Antwort. Christus hat sich im H. Abendmahl seinem Vatter nicht geopfer zum Versöhn-Offer: sondern seinen Leib zu essen/ und sein Bluht zu trincken seinen Jüngern dargereichet: sonsten wäre es ja gantz unnöhtig/ ja unbillig gewesen/ daß sich Christus noch einmahl am Stammen des Creutzes seinem Himmlischen Vatter geopfert/ und also eine Schuld zweymahl durch ein doppeltes Versöhn-Opffer hätte bezahlen sollen. Ja viel unnöhtiger und unbillicher wäre es/ daß er auch über das zum dritten mahl/ ja täglich geopffert werden / und also die schon längst bezahlte Schulden immer auf ein neues wiedrum bezahlen solte. Dieweilen aber die Schrift bezeuget Hebr. 9. v. 28. daß/ Christus nur einmahl/ nemlich am Stamm des Creutzes sich geopffert habe/ so muß das andere falsch und ertichtet seyn / daß er sich nemlich im Abendmahl habe geopffert: daß es also noch darbey beruhet/ daß Christus mit dem Wörtlein/ Das thut/ nicht siehet auf die Opfferung seines Leibs: sondern auf eine gewisse Action und Handlung/ daß man nemlich das Abendmahl des HErrn nach Christi Einsetzung in der Kirchen GOttes oftmahls halten und wiederholen/ Brodt und Wein consecriren und austheilen/ mit und unter denselbigen den Leib und Bluht Christi essen und trincken/ seinen Todt verkündigen/ und für die von ihm uns erzeigte Wohlthaten hertzlich dancken solle. sc. XVI. Wir machen aber den Unterscheid zwischen dem Creutz-Opffer und Meß-Opffer/ das nemlich Christus am Creutz blütig geopffert worden/ in der Messe aber unblutiger Weise geopffert wird. Antwort. Ihr sagts also: aber die Schrift weiß von keinem solchen unblühtigen Opffer: so weiß sie auch nicht von zweyen/ sondern nur von einem Opffer Christi/ welches auf einmahl vollkommentlich verrichtet worden Hbr. 7. v. 9. Christus ist einmahl geopfert wegzunehmen vieler Sünde Hebr. 9. v. 28. Und wozu dienet doch immer mehr den Papisten ihr vermeyntes unbluhtiges Opffer? Dann die Epistel zun Hebreeren Cap. 9. v. 22 sagt austrücklich; Beym Opffer ohne Bluhtvergiessen geschicht keine Vergebung. Ist nun ihr Meß-Opffer ohne Bluhtvergiessen/ so geschicht auch darinnen keine Vergebung. Wozu dienet es dann? Antwort. Daß man die Leute darmit betriege/ und die Pfaffen den schändlichen Gewinst treiben. XVII. Findet man doch diesen Unterscheid zwischen dem blühtigen und unblühtigen Opfferen bey den Hl. Alt-Vättern.

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Zitationshilfe: Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rempen_schaubuehne_1721/413>, abgerufen am 22.11.2024.