Rempen, Johann: Schau-Bühne Der Evangelischen Warheit. Leipzig, 1721.hader Theol. polem. controv. 44. Welcher durchaus mit andern Päbstischen GOtts-Gelehrten insgemein behauptet/ man müsse wahrhafftig die Bilder Christi und der Heiligen verehren und anbeten cultu latriae & duliae respectivo. mit diesen Worten p. 289. n. V. Est idem omnino motus in imaginem & rem significatam: Das ist: Eben dieselbige andächtige Bewegung des Hertzens zielet sowohl auff das Bild/ als auff das Abgebildete. item daselbst n. IX. schreibt er: Imagines vere & proprie, licet respective, colendae & adorandae sunt. Ita communis Theologorum contra Durandum 3. Dist. 9. q. 2. n. 9. & II. asserentem imaginem proprie loquendo non adorari, sed exemplar praesente imagine. das ist: Man muß die Bilder warhafftig und eigentlich/ doch mit einer Absicht auff das Abgebildete/ verehren und anbeten: Dann diß ist die gemeine Lehr der Theologen, zuwieder der Lehr Durandi, welcher fürgibt/ man müsse eigentlich die Bilder nicht anbeten: Sondern nur das Abgebildete in Gegenwart des Bildes. Wiedrum daselbst n. X. schreibt er: Die Lehr der Römischen Kirchen ist: Daß nicht nur die äusserliche Ehren-Zeichen/ sondern auch die innerliche Anmühtung der Verehrung und Anbetung warhafftig und eigentlich gerichtet werde auff die Bilder: Dann also lehret nebst dem H. Thomas und den alten Schul-Lehreren/ Suarez. d. 54. Sect. 5. Tanner. tom. 3. d. 5. q. 2. dub. 5. n. 143. Bellarminus l. 2. de imag. c. 20. und andere Theologen insgemein: Und diß wird bewiesen aus dem Sinn und Meinung der Concilien und Vätern / welche die Verehrung der Bilder gutheissen: Deren Meinung gewesen ist/ daß nicht nur die eusserliche Ceremonie, sondern auch die innerliche Gemühts-Neigung und Unterwerffung des Hertzens gewendet werde auff die Bilder: Dann sie sagen absolut und ohne Vorbehalt/ daß die Bilder angebeten werden: Und diß sagen sie gegen die Bilder-Stürmer/ welche bey Verehrung der Bilder am mehrsten verfluchten/ daß die innerliche Gemühts-Neigung gerichtet würde auff die Bilder: Insonderheit aber muß man beobachten die Wort des VII. Synodi, so da sagt: Man müsse aus hertzlichem Verlangen des Gemühts/ aus innerlichem affect oder Neigung/ aus gantzem Hertzen/ mit gebührender Ehr vollkommentlich die Bilder anbeten &c. Diß seynd nun die unverfälschte Wort und Lehr der Päbstischen Theologie. Und lehret auch über das gemelter Adamus, und beweiset ausführlich Theolog. polem. controv. LXXIV. p. 492. n. V. Es müsse ein rechtschaffener Catholischer im Sacrament des Abendmahls nicht allein Christum/ sondern auch die Gestalten des Brodts warhafftig anbeten cultu latriae mit einer Göttlichen Ehr/ gleich wie die Menschheit Christi mit einer Göttlichen Ehr angebeten wird. Diß ist dann die Lehr der scharffsichtigen Papisten / so dem Pabstum in das innerliche Eingeweide gesehen haben: Und seynd demnach die ungerahtene Papisten/ so darfür halten/ sie müssen im Sacrament nur anbeten Christum / und bey hader Theol. polem. controv. 44. Welcher durchaus mit andern Päbstischen GOtts-Gelehrten insgemein behauptet/ man müsse wahrhafftig die Bilder Christi und der Heiligen verehren und anbeten cultu latriae & duliae respectivo. mit diesen Worten p. 289. n. V. Est idem omnino motus in imaginem & rem significatam: Das ist: Eben dieselbige andächtige Bewegung des Hertzens zielet sowohl auff das Bild/ als auff das Abgebildete. item daselbst n. IX. schreibt er: Imagines verè & propriè, licet respectivè, colendae & adorandae sunt. Ita communis Theologorum contra Durandum 3. Dist. 9. q. 2. n. 9. & II. asserentem imaginem propriè loquendo non adorari, sed exemplar praesente imagine. das ist: Man muß die Bilder warhafftig und eigentlich/ doch mit einer Absicht auff das Abgebildete/ verehren und anbeten: Dann diß ist die gemeine Lehr der Theologen, zuwieder der Lehr Durandi, welcher fürgibt/ man müsse eigentlich die Bilder nicht anbeten: Sondern nur das Abgebildete in Gegenwart des Bildes. Wiedrum daselbst n. X. schreibt er: Die Lehr der Römischen Kirchen ist: Daß nicht nur die äusserliche Ehren-Zeichen/ sondern auch die innerliche Anmühtung der Verehrung und Anbetung warhafftig und eigentlich gerichtet werde auff die Bilder: Dañ also lehret nebst dem H. Thomas und den alten Schul-Lehreren/ Suarez. d. 54. Sect. 5. Tanner. tom. 3. d. 5. q. 2. dub. 5. n. 143. Bellarminus l. 2. de imag. c. 20. und andere Theologen insgemein: Und diß wird bewiesen aus dem Sinn und Meinung der Concilien und Vätern / welche die Verehrung der Bilder gutheissen: Deren Meinung gewesen ist/ daß nicht nur die eusserliche Ceremonie, sondern auch die innerliche Gemühts-Neigung und Unterwerffung des Hertzens gewendet werde auff die Bilder: Dann sie sagen absolut und ohne Vorbehalt/ daß die Bilder angebeten werden: Und diß sagen sie gegen die Bilder-Stürmer/ welche bey Verehrung der Bilder am mehrsten verfluchten/ daß die innerliche Gemühts-Neigung gerichtet würde auff die Bilder: Insonderheit aber muß man beobachten die Wort des VII. Synodi, so da sagt: Man müsse aus hertzlichem Verlangen des Gemühts/ aus innerlichem affect oder Neigung/ aus gantzem Hertzen/ mit gebührender Ehr vollkommentlich die Bilder anbeten &c. Diß seynd nun die unverfälschte Wort und Lehr der Päbstischen Theologie. Und lehret auch über das gemelter Adamus, und beweiset ausführlich Theolog. polem. controv. LXXIV. p. 492. n. V. Es müsse ein rechtschaffener Catholischer im Sacrament des Abendmahls nicht allein Christum/ sondern auch die Gestalten des Brodts warhafftig anbeten cultu latriae mit einer Göttlichen Ehr/ gleich wie die Menschheit Christi mit einer Göttlichen Ehr angebeten wird. Diß ist dann die Lehr der scharffsichtigen Papisten / so dem Pabstum in das innerliche Eingeweide gesehen haben: Und seynd demnach die ungerahtene Papisten/ so darfür halten/ sie müssen im Sacrament nur anbeten Christum / und bey <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0479" n="179"/> hader Theol. polem. controv. 44. Welcher durchaus mit andern Päbstischen GOtts-Gelehrten insgemein behauptet/ man müsse wahrhafftig die Bilder Christi und der Heiligen verehren und anbeten cultu latriae & duliae respectivo. mit diesen Worten p. 289. n. V. Est idem omnino motus in imaginem & rem significatam: Das ist: Eben dieselbige andächtige Bewegung des Hertzens zielet sowohl auff das Bild/ als auff das Abgebildete. item daselbst n. IX. schreibt er: Imagines verè & propriè, licet respectivè, colendae & adorandae sunt. Ita communis Theologorum contra Durandum 3. Dist. 9. q. 2. n. 9. & II. asserentem imaginem propriè loquendo non adorari, sed exemplar praesente imagine. das ist: Man muß die Bilder warhafftig und eigentlich/ doch mit einer Absicht auff das Abgebildete/ verehren und anbeten: Dann diß ist die gemeine Lehr der Theologen, zuwieder der Lehr Durandi, welcher fürgibt/ man müsse eigentlich die Bilder nicht anbeten: Sondern nur das Abgebildete in Gegenwart des Bildes. Wiedrum daselbst n. X. schreibt er: Die Lehr der Römischen Kirchen ist: Daß nicht nur die äusserliche Ehren-Zeichen/ sondern auch die innerliche Anmühtung der Verehrung und Anbetung warhafftig und eigentlich gerichtet werde auff die Bilder: Dañ also lehret nebst dem H. Thomas und den alten Schul-Lehreren/ Suarez. d. 54. Sect. 5. Tanner. tom. 3. d. 5. q. 2. dub. 5. n. 143. Bellarminus l. 2. de imag. c. 20. und andere Theologen insgemein: Und diß wird bewiesen aus dem Sinn und Meinung der Concilien und Vätern / welche die Verehrung der Bilder gutheissen: Deren Meinung gewesen ist/ daß nicht nur die eusserliche Ceremonie, sondern auch die innerliche Gemühts-Neigung und Unterwerffung des Hertzens gewendet werde auff die Bilder: Dann sie sagen absolut und ohne Vorbehalt/ daß die Bilder angebeten werden: Und diß sagen sie gegen die Bilder-Stürmer/ welche bey Verehrung der Bilder am mehrsten verfluchten/ daß die innerliche Gemühts-Neigung gerichtet würde auff die Bilder: Insonderheit aber muß man beobachten die Wort des VII. Synodi, so da sagt: Man müsse aus hertzlichem Verlangen des Gemühts/ aus innerlichem affect oder Neigung/ aus gantzem Hertzen/ mit gebührender Ehr vollkommentlich die Bilder anbeten &c. Diß seynd nun die unverfälschte Wort und Lehr der Päbstischen Theologie. Und lehret auch über das gemelter Adamus, und beweiset ausführlich Theolog. polem. controv. LXXIV. p. 492. n. V. Es müsse ein rechtschaffener Catholischer im Sacrament des Abendmahls nicht allein Christum/ sondern auch die Gestalten des Brodts warhafftig anbeten cultu latriae mit einer Göttlichen Ehr/ gleich wie die Menschheit Christi mit einer Göttlichen Ehr angebeten wird. Diß ist dann die Lehr der scharffsichtigen Papisten / so dem Pabstum in das innerliche Eingeweide gesehen haben: Und seynd demnach die ungerahtene Papisten/ so darfür halten/ sie müssen im Sacrament nur anbeten Christum / und bey </p> </div> </body> </text> </TEI> [179/0479]
hader Theol. polem. controv. 44. Welcher durchaus mit andern Päbstischen GOtts-Gelehrten insgemein behauptet/ man müsse wahrhafftig die Bilder Christi und der Heiligen verehren und anbeten cultu latriae & duliae respectivo. mit diesen Worten p. 289. n. V. Est idem omnino motus in imaginem & rem significatam: Das ist: Eben dieselbige andächtige Bewegung des Hertzens zielet sowohl auff das Bild/ als auff das Abgebildete. item daselbst n. IX. schreibt er: Imagines verè & propriè, licet respectivè, colendae & adorandae sunt. Ita communis Theologorum contra Durandum 3. Dist. 9. q. 2. n. 9. & II. asserentem imaginem propriè loquendo non adorari, sed exemplar praesente imagine. das ist: Man muß die Bilder warhafftig und eigentlich/ doch mit einer Absicht auff das Abgebildete/ verehren und anbeten: Dann diß ist die gemeine Lehr der Theologen, zuwieder der Lehr Durandi, welcher fürgibt/ man müsse eigentlich die Bilder nicht anbeten: Sondern nur das Abgebildete in Gegenwart des Bildes. Wiedrum daselbst n. X. schreibt er: Die Lehr der Römischen Kirchen ist: Daß nicht nur die äusserliche Ehren-Zeichen/ sondern auch die innerliche Anmühtung der Verehrung und Anbetung warhafftig und eigentlich gerichtet werde auff die Bilder: Dañ also lehret nebst dem H. Thomas und den alten Schul-Lehreren/ Suarez. d. 54. Sect. 5. Tanner. tom. 3. d. 5. q. 2. dub. 5. n. 143. Bellarminus l. 2. de imag. c. 20. und andere Theologen insgemein: Und diß wird bewiesen aus dem Sinn und Meinung der Concilien und Vätern / welche die Verehrung der Bilder gutheissen: Deren Meinung gewesen ist/ daß nicht nur die eusserliche Ceremonie, sondern auch die innerliche Gemühts-Neigung und Unterwerffung des Hertzens gewendet werde auff die Bilder: Dann sie sagen absolut und ohne Vorbehalt/ daß die Bilder angebeten werden: Und diß sagen sie gegen die Bilder-Stürmer/ welche bey Verehrung der Bilder am mehrsten verfluchten/ daß die innerliche Gemühts-Neigung gerichtet würde auff die Bilder: Insonderheit aber muß man beobachten die Wort des VII. Synodi, so da sagt: Man müsse aus hertzlichem Verlangen des Gemühts/ aus innerlichem affect oder Neigung/ aus gantzem Hertzen/ mit gebührender Ehr vollkommentlich die Bilder anbeten &c. Diß seynd nun die unverfälschte Wort und Lehr der Päbstischen Theologie. Und lehret auch über das gemelter Adamus, und beweiset ausführlich Theolog. polem. controv. LXXIV. p. 492. n. V. Es müsse ein rechtschaffener Catholischer im Sacrament des Abendmahls nicht allein Christum/ sondern auch die Gestalten des Brodts warhafftig anbeten cultu latriae mit einer Göttlichen Ehr/ gleich wie die Menschheit Christi mit einer Göttlichen Ehr angebeten wird. Diß ist dann die Lehr der scharffsichtigen Papisten / so dem Pabstum in das innerliche Eingeweide gesehen haben: Und seynd demnach die ungerahtene Papisten/ so darfür halten/ sie müssen im Sacrament nur anbeten Christum / und bey
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