Rennenkampff, Gustav Reinhold Georg von: Ueber die bevorstehende Freiheit der Ehsten und Letten. Dorpat, 1820.das aus Zutrauen, Liebe, Ergebenheit und Achtung entspringt, und nicht vom Richter kann gelehrt und anbefohlen werden, ist es, was die Liebe und emsige Sorgfalt der Herren erwecken muß, um dem Bauer und Diener ein glückliches Loos und sorgloses Alter zu sichern. Nie wird der Mensch, der halsstarrig und ungehorsam gewesen, auf eine Versorgung rechnen dürfen, wenn das Alter ihm die Kräfte geraubt hat, sich seinen Unterhalt zu erwerben, oder wenn Unglücksfälle ihn an den Rand des Verderbens gebracht haben; wohl aber wird jeder fromme, gerechte und gute Bauer und Diener darauf rechnen können, und Hülfe und Unterstützung finden. Weder der Ehste noch der Lette ist bis jetzt unglücklich gewesen, allein er soll durch die neue Verfassung, die ihn zum freien Menschen macht, noch glücklicher werden; und sein Glück wird deswegen unerschütterlich seyn, weil er es sich durch seinen Fleiß, durch seine Arbeit feststellt. Arbeit wird es für ihn auch in der Freiheit geben, denn sie das aus Zutrauen, Liebe, Ergebenheit und Achtung entspringt, und nicht vom Richter kann gelehrt und anbefohlen werden, ist es, was die Liebe und emsige Sorgfalt der Herren erwecken muß, um dem Bauer und Diener ein glückliches Loos und sorgloses Alter zu sichern. Nie wird der Mensch, der halsstarrig und ungehorsam gewesen, auf eine Versorgung rechnen dürfen, wenn das Alter ihm die Kräfte geraubt hat, sich seinen Unterhalt zu erwerben, oder wenn Unglücksfälle ihn an den Rand des Verderbens gebracht haben; wohl aber wird jeder fromme, gerechte und gute Bauer und Diener darauf rechnen können, und Hülfe und Unterstützung finden. Weder der Ehste noch der Lette ist bis jetzt unglücklich gewesen, allein er soll durch die neue Verfassung, die ihn zum freien Menschen macht, noch glücklicher werden; und sein Glück wird deswegen unerschütterlich seyn, weil er es sich durch seinen Fleiß, durch seine Arbeit feststellt. Arbeit wird es für ihn auch in der Freiheit geben, denn sie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0030" n="30"/> das aus Zutrauen, Liebe, Ergebenheit und Achtung entspringt, und nicht vom Richter kann gelehrt und anbefohlen werden, ist es, was die Liebe und emsige Sorgfalt der Herren erwecken muß, um dem Bauer und Diener ein glückliches Loos und sorgloses Alter zu sichern. Nie wird der Mensch, der halsstarrig und ungehorsam gewesen, auf eine Versorgung rechnen dürfen, wenn das Alter ihm die Kräfte geraubt hat, sich seinen Unterhalt zu erwerben, oder wenn Unglücksfälle ihn an den Rand des Verderbens gebracht haben; wohl aber wird jeder fromme, gerechte und gute Bauer und Diener darauf rechnen können, und Hülfe und Unterstützung finden.</p> <p>Weder der Ehste noch der Lette ist bis jetzt unglücklich gewesen, allein er soll durch die neue Verfassung, die ihn zum freien Menschen macht, noch glücklicher werden; und sein Glück wird deswegen unerschütterlich seyn, weil er es sich durch seinen Fleiß, durch seine Arbeit feststellt. Arbeit wird es für ihn auch in der Freiheit geben, denn sie </p> </div> </body> </text> </TEI> [30/0030]
das aus Zutrauen, Liebe, Ergebenheit und Achtung entspringt, und nicht vom Richter kann gelehrt und anbefohlen werden, ist es, was die Liebe und emsige Sorgfalt der Herren erwecken muß, um dem Bauer und Diener ein glückliches Loos und sorgloses Alter zu sichern. Nie wird der Mensch, der halsstarrig und ungehorsam gewesen, auf eine Versorgung rechnen dürfen, wenn das Alter ihm die Kräfte geraubt hat, sich seinen Unterhalt zu erwerben, oder wenn Unglücksfälle ihn an den Rand des Verderbens gebracht haben; wohl aber wird jeder fromme, gerechte und gute Bauer und Diener darauf rechnen können, und Hülfe und Unterstützung finden.
Weder der Ehste noch der Lette ist bis jetzt unglücklich gewesen, allein er soll durch die neue Verfassung, die ihn zum freien Menschen macht, noch glücklicher werden; und sein Glück wird deswegen unerschütterlich seyn, weil er es sich durch seinen Fleiß, durch seine Arbeit feststellt. Arbeit wird es für ihn auch in der Freiheit geben, denn sie
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2013-01-08T09:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-08T09:54:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-01-08T09:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |