Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785."Erkennen sie ihr Blut, mein Herr! Jch bin "Ach, mein lieber Sohn! ... Aber wo ist "Sie dürfen sich seiner nicht schämen, mein "Regent!" "Ja geliebter Vater -- verzeihen sie, daß ich "O mein Sohn! ... Ja ich erkenne dich; du "Dies bin ich auch, lieber Herr und Vater; "Hast du Brüder und Schwestern?" "Jch habe einen Bruder und eine Schwester: mei- d. fl. Mensch. G
„Erkennen ſie ihr Blut, mein Herr! Jch bin „Ach, mein lieber Sohn! … Aber wo iſt „Sie duͤrfen ſich ſeiner nicht ſchaͤmen, mein „Regent!‟ „Ja geliebter Vater — verzeihen ſie, daß ich „O mein Sohn! … Ja ich erkenne dich; du „Dies bin ich auch, lieber Herr und Vater; „Haſt du Bruͤder und Schweſtern?‟ „Jch habe einen Bruder und eine Schweſter: mei- d. fl. Menſch. G
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„Erkennen ſie ihr Blut, mein Herr! Jch bin
der aͤlteſte Sohn Chriſtinens von B-m-t, und man
will mich verſichern, daß ich meinem Großvater aͤhn-
lich ſehe.‟
„Ach, mein lieber Sohn! … Aber wo iſt
meine Tochter? … Wer iſt ihr Gemahl?‟
„Sie duͤrfen ſich ſeiner nicht ſchaͤmen, mein
Herr; ſie iſt die Gemahlin eines Regenten; ſind
gleich ſeine Staaten nicht weitlaͤuftig, ſo iſt er doch
ihr uneingeſchraͤnkter Beherrſcher, und die Liebe und
der Vater ſeiner Unterthanen zugleich.‟
„Regent!‟
„Ja geliebter Vater — verzeihen ſie, daß ich
ihnen einen ſo ſanften Namen beylege —‟
„O mein Sohn! … Ja ich erkenne dich; du
biſt mein Blut, mein Ebenbild; ich wuͤrde dich er-
kennen und wenn du Victorins Sohn waͤrſt.‟
„Dies bin ich auch, lieber Herr und Vater;
aber das, was ich ihnen geſagt, iſt nicht minder
wahr, und wenn es ihnen gefaͤllig iſt, die Staaten
meines Vaters zu beſehen, will ich ſie hinfuͤhren.
Sie werden da eine Tochter finden, die blos fuͤr ſie
lebt, und die, ſo vollkommen gluͤcklich ſie auch in ih-
rem Gemahl und in ihren Kindern iſt, dennoch den
Verluſt ihres Vaters bedauert.‟
„Haſt du Bruͤder und Schweſtern?‟
„Jch habe einen Bruder und eine Schweſter:
Sophie von B-m-t, denn wir fuͤhren auf Verlangen
mei-
d. fl. Menſch. G
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