Nach diesem setzte man jedem Patagoner, ein ge- bratenes junges Meerpferd vor, deren eins für alle Christinier hinreichte. Dann bekam jeder einen Condhor, davon ein Schenkel zwanzig Pfund wog- Drauf kam eine Riesenschlange hundert Fuß lang, blau gesotten, die man ungemein wohlschmeckend fand. Endlich gab man ihnen, um sie völlig zu sättigen, wohl gespickte Lebern von jungen Elephanten. Jeder Patagoner erhielt ungefähr zwei Eimer Bur- gunder.
Von den Christiniern bekam jeder seine zwei Fla- schen, die etwa das Viertel eines Schlucks der Herrn Patagoner in sich hielten. Sie assen lauter Kleinig- keiten von der Christineninsel und solche unbedeutende Sachen, welche die Patagoner verächtlich ansahen und mit den Fliegen verglichen.
Zum Nachtisch hatte man Früchte aus beiden Ländern, die Patagonischen waren vorzüglich gut und man vertheilte eine davon unter die Christinier. An der Tafel der Patagonen hingegen verschlang man die grösten Früchte der Christineninsel, die aus Eu- ropa dahingekommen waren, als Abricosen, Pfirschen, Pflaumen u. s. w. zu Dutzenden auf einmal. Einen Pfirsichkern sahen sie wie einen kleinen Aepfelkern an.
Nach aufgehobner Tafel machte man Anstalt zu Ergötzungen. Die Eröffnung geschah mit einem pata- gonischen Jnstrument, das einer langen Trompete Marine glich, die aus einem hohlen Weidenstamme gemacht war, hundert und fünf und zwanzig Fuß in der Länge und sechse im Umfange hatte: eine der
schön-
Nach dieſem ſetzte man jedem Patagoner, ein ge- bratenes junges Meerpferd vor, deren eins fuͤr alle Chriſtinier hinreichte. Dann bekam jeder einen Condhor, davon ein Schenkel zwanzig Pfund wog- Drauf kam eine Rieſenſchlange hundert Fuß lang, blau geſotten, die man ungemein wohlſchmeckend fand. Endlich gab man ihnen, um ſie voͤllig zu ſaͤttigen, wohl geſpickte Lebern von jungen Elephanten. Jeder Patagoner erhielt ungefaͤhr zwei Eimer Bur- gunder.
Von den Chriſtiniern bekam jeder ſeine zwei Fla- ſchen, die etwa das Viertel eines Schlucks der Herrn Patagoner in ſich hielten. Sie aſſen lauter Kleinig- keiten von der Chriſtineninſel und ſolche unbedeutende Sachen, welche die Patagoner veraͤchtlich anſahen und mit den Fliegen verglichen.
Zum Nachtiſch hatte man Fruͤchte aus beiden Laͤndern, die Patagoniſchen waren vorzuͤglich gut und man vertheilte eine davon unter die Chriſtinier. An der Tafel der Patagonen hingegen verſchlang man die groͤſten Fruͤchte der Chriſtineninſel, die aus Eu- ropa dahingekommen waren, als Abricoſen, Pfirſchen, Pflaumen u. ſ. w. zu Dutzenden auf einmal. Einen Pfirſichkern ſahen ſie wie einen kleinen Aepfelkern an.
Nach aufgehobner Tafel machte man Anſtalt zu Ergoͤtzungen. Die Eroͤffnung geſchah mit einem pata- goniſchen Jnſtrument, das einer langen Trompete Marine glich, die aus einem hohlen Weidenſtamme gemacht war, hundert und fuͤnf und zwanzig Fuß in der Laͤnge und ſechſe im Umfange hatte: eine der
ſchoͤn-
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Nach dieſem ſetzte man jedem Patagoner, ein ge-
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Chriſtinier hinreichte. Dann bekam jeder einen
Condhor, davon ein Schenkel zwanzig Pfund wog-
Drauf kam eine Rieſenſchlange hundert Fuß lang,
blau geſotten, die man ungemein wohlſchmeckend
fand. Endlich gab man ihnen, um ſie voͤllig zu
ſaͤttigen, wohl geſpickte Lebern von jungen Elephanten.
Jeder Patagoner erhielt ungefaͤhr zwei Eimer Bur-
gunder.
Von den Chriſtiniern bekam jeder ſeine zwei Fla-
ſchen, die etwa das Viertel eines Schlucks der Herrn
Patagoner in ſich hielten. Sie aſſen lauter Kleinig-
keiten von der Chriſtineninſel und ſolche unbedeutende
Sachen, welche die Patagoner veraͤchtlich anſahen
und mit den Fliegen verglichen.
Zum Nachtiſch hatte man Fruͤchte aus beiden
Laͤndern, die Patagoniſchen waren vorzuͤglich gut
und man vertheilte eine davon unter die Chriſtinier.
An der Tafel der Patagonen hingegen verſchlang man
die groͤſten Fruͤchte der Chriſtineninſel, die aus Eu-
ropa dahingekommen waren, als Abricoſen, Pfirſchen,
Pflaumen u. ſ. w. zu Dutzenden auf einmal. Einen
Pfirſichkern ſahen ſie wie einen kleinen Aepfelkern an.
Nach aufgehobner Tafel machte man Anſtalt zu
Ergoͤtzungen. Die Eroͤffnung geſchah mit einem pata-
goniſchen Jnſtrument, das einer langen Trompete
Marine glich, die aus einem hohlen Weidenſtamme
gemacht war, hundert und fuͤnf und zwanzig Fuß in
der Laͤnge und ſechſe im Umfange hatte: eine der
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Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/retif_mensch_1785/168>, abgerufen am 24.11.2024.
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