hervorkeimenden Busen, und umarmte sie nach sei- ner Bequemlichkeit. Drauf verrichteten die beiden Damen dies gewöhnliche Gebet:
Die Sonne, der Vater des Tages; und die Erde, die Mutter der Nacht, in welcher man Ruhe und die Süssigkeiten der Gnignimhitlhi (der Lie- be) genüßt, müsse euch beide lieben und begünstigen; nie müßt ihr länger anhaltende Zwistigkeiten mit einan- der haben, als zuweilen die Sonne mit der Erde, oder die Erde mit ihrer iüngern Schwester dem Mon- de, wenn eine oder die beiden andern semimisisibin (verfinstert werden.)
Nunmehr begaben sich die gute Ouslichslo und die alte Manimhilititi, nachdem sie die bei- den Eheleute geküßt hatten, rückwarts hinweg, und verschlossen die Thür hinter sich mit den Wor- ten: -- Morgen mit der Arikikikoh (Morgenrö- the) wollen wir unsere Glückwünsche bei euch ablegen.
Sobald sie weg waren, ließ der iunge Prinz die christinischen Putzmacherinnen kommen, um sei- ne Gattin auszukleiden, und alles in Ordnung zu bringen: das dauerte nicht länger als eine Stunde, die ihm ein Jahrhundert dünkte. Endlich befand er sich allein mit seiner schönen Jshmichtriß, de- ren Jugend und Unschuld ihm die süssesten Ver- gnügungen versprachen. Er genoß sie, diese un- aussprechliche Wonne und ließ auch trotz der Spöt- tereien der iungen Patagonen seine Gehülfin daran
Theil
hervorkeimenden Buſen, und umarmte ſie nach ſei- ner Bequemlichkeit. Drauf verrichteten die beiden Damen dies gewoͤhnliche Gebet:
Die Sonne, der Vater des Tages; und die Erde, die Mutter der Nacht, in welcher man Ruhe und die Suͤſſigkeiten der Gnignimhitlhi (der Lie- be) genuͤßt, muͤſſe euch beide lieben und beguͤnſtigen; nie muͤßt ihr laͤnger anhaltende Zwiſtigkeiten mit einan- der haben, als zuweilen die Sonne mit der Erde, oder die Erde mit ihrer iuͤngern Schweſter dem Mon- de, wenn eine oder die beiden andern ſemimiſiſibin (verfinſtert werden.)
Nunmehr begaben ſich die gute Ouſlichſlo und die alte Manimhilititi, nachdem ſie die bei- den Eheleute gekuͤßt hatten, ruͤckwarts hinweg, und verſchloſſen die Thuͤr hinter ſich mit den Wor- ten: — Morgen mit der Arikikikoh (Morgenroͤ- the) wollen wir unſere Gluͤckwuͤnſche bei euch ablegen.
Sobald ſie weg waren, ließ der iunge Prinz die chriſtiniſchen Putzmacherinnen kommen, um ſei- ne Gattin auszukleiden, und alles in Ordnung zu bringen: das dauerte nicht laͤnger als eine Stunde, die ihm ein Jahrhundert duͤnkte. Endlich befand er ſich allein mit ſeiner ſchoͤnen Jſhmichtriß, de- ren Jugend und Unſchuld ihm die ſuͤſſeſten Ver- gnuͤgungen verſprachen. Er genoß ſie, dieſe un- ausſprechliche Wonne und ließ auch trotz der Spoͤt- tereien der iungen Patagonen ſeine Gehuͤlfin daran
Theil
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hervorkeimenden Buſen, und umarmte ſie nach ſei-
ner Bequemlichkeit. Drauf verrichteten die beiden
Damen dies gewoͤhnliche Gebet:
Die Sonne, der Vater des Tages; und die
Erde, die Mutter der Nacht, in welcher man Ruhe
und die Suͤſſigkeiten der Gnignimhitlhi (der Lie-
be) genuͤßt, muͤſſe euch beide lieben und beguͤnſtigen;
nie muͤßt ihr laͤnger anhaltende Zwiſtigkeiten mit einan-
der haben, als zuweilen die Sonne mit der Erde,
oder die Erde mit ihrer iuͤngern Schweſter dem Mon-
de, wenn eine oder die beiden andern ſemimiſiſibin
(verfinſtert werden.)
Nunmehr begaben ſich die gute Ouſlichſlo
und die alte Manimhilititi, nachdem ſie die bei-
den Eheleute gekuͤßt hatten, ruͤckwarts hinweg,
und verſchloſſen die Thuͤr hinter ſich mit den Wor-
ten: — Morgen mit der Arikikikoh (Morgenroͤ-
the) wollen wir unſere Gluͤckwuͤnſche bei euch
ablegen.
Sobald ſie weg waren, ließ der iunge Prinz
die chriſtiniſchen Putzmacherinnen kommen, um ſei-
ne Gattin auszukleiden, und alles in Ordnung zu
bringen: das dauerte nicht laͤnger als eine Stunde,
die ihm ein Jahrhundert duͤnkte. Endlich befand
er ſich allein mit ſeiner ſchoͤnen Jſhmichtriß, de-
ren Jugend und Unſchuld ihm die ſuͤſſeſten Ver-
gnuͤgungen verſprachen. Er genoß ſie, dieſe un-
ausſprechliche Wonne und ließ auch trotz der Spoͤt-
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Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/retif_mensch_1785/172>, abgerufen am 21.11.2024.
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