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Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785.

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grünend an. Bei ihren Bemühungen dieienigen
Wesen, welche dieses fruchtbare Land bewohnten,
auszuspähen, sahen sie nichts als Vögel, und an den
Küsten ganz gewöhnliche Fische. Jhre Nachfor-
schungen bei Tag und Nacht und zu allen Stunden,
gewährten ihnen nichts, nicht einmal Landthiere.
Sie sahen sich daher genöthigt, ohne etwas gesehn
zu haben, nach der Christininsel zurück zukehren,
und sie erklärten iene Jnsel für völlig wüste, be-
sonders in Absicht auf das Menschengeschlecht. Folg-
lich bestimmte man sie den Kindern, aus zweien
Gattungen entsprossen. Doch ist noch zu bemer-
ken, daß man damals im Monat Junius, wel-
ches unser December ist, lebte.

Als man aber nach drei Monden, eine zweite
Reise dahin unternahm, um das Land ein wenig zu
bebauen, machte man, nachdem man bereits an-
gefangen hatte zu ackern, eine ausserordentliche
Entdeckung. Alexander befand sich mit seinen
Söhnen und Vettern an der Spitze der Arbeiter.
An einem sehr heissen Tage, wolten sie sich ein we-
nig in den Schatten legen. Jndem Hermantin
mit Vorsicht nach einem Walde ging, entdeckt' er
Schlangen, von einer äusserst unförmlichen dicken
Gestalt, die aber nicht viel über zehn bis zwölf
Fuß lang waren. Er zeigte sie seinem Vater und
seinen Gefährten, die sie mit Schaudern betrach-
teten. Alle diese Ungeheuer hatten einen, dem
menschlichen ähnlichen Kopf, und krochen, als
sie erwachten, mit einer bewundernswürdigen Ge-

schwin-
d. fl. Mensch. Q



gruͤnend an. Bei ihren Bemuͤhungen dieienigen
Weſen, welche dieſes fruchtbare Land bewohnten,
auszuſpaͤhen, ſahen ſie nichts als Voͤgel, und an den
Kuͤſten ganz gewoͤhnliche Fiſche. Jhre Nachfor-
ſchungen bei Tag und Nacht und zu allen Stunden,
gewaͤhrten ihnen nichts, nicht einmal Landthiere.
Sie ſahen ſich daher genoͤthigt, ohne etwas geſehn
zu haben, nach der Chriſtininſel zuruͤck zukehren,
und ſie erklaͤrten iene Jnſel fuͤr voͤllig wuͤſte, be-
ſonders in Abſicht auf das Menſchengeſchlecht. Folg-
lich beſtimmte man ſie den Kindern, aus zweien
Gattungen entſproſſen. Doch iſt noch zu bemer-
ken, daß man damals im Monat Junius, wel-
ches unſer December iſt, lebte.

Als man aber nach drei Monden, eine zweite
Reiſe dahin unternahm, um das Land ein wenig zu
bebauen, machte man, nachdem man bereits an-
gefangen hatte zu ackern, eine auſſerordentliche
Entdeckung. Alexander befand ſich mit ſeinen
Soͤhnen und Vettern an der Spitze der Arbeiter.
An einem ſehr heiſſen Tage, wolten ſie ſich ein we-
nig in den Schatten legen. Jndem Hermantin
mit Vorſicht nach einem Walde ging, entdeckt’ er
Schlangen, von einer aͤuſſerſt unfoͤrmlichen dicken
Geſtalt, die aber nicht viel uͤber zehn bis zwoͤlf
Fuß lang waren. Er zeigte ſie ſeinem Vater und
ſeinen Gefaͤhrten, die ſie mit Schaudern betrach-
teten. Alle dieſe Ungeheuer hatten einen, dem
menſchlichen aͤhnlichen Kopf, und krochen, als
ſie erwachten, mit einer bewundernswuͤrdigen Ge-

ſchwin-
d. fl. Menſch. Q
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[241/0249] gruͤnend an. Bei ihren Bemuͤhungen dieienigen Weſen, welche dieſes fruchtbare Land bewohnten, auszuſpaͤhen, ſahen ſie nichts als Voͤgel, und an den Kuͤſten ganz gewoͤhnliche Fiſche. Jhre Nachfor- ſchungen bei Tag und Nacht und zu allen Stunden, gewaͤhrten ihnen nichts, nicht einmal Landthiere. Sie ſahen ſich daher genoͤthigt, ohne etwas geſehn zu haben, nach der Chriſtininſel zuruͤck zukehren, und ſie erklaͤrten iene Jnſel fuͤr voͤllig wuͤſte, be- ſonders in Abſicht auf das Menſchengeſchlecht. Folg- lich beſtimmte man ſie den Kindern, aus zweien Gattungen entſproſſen. Doch iſt noch zu bemer- ken, daß man damals im Monat Junius, wel- ches unſer December iſt, lebte. Als man aber nach drei Monden, eine zweite Reiſe dahin unternahm, um das Land ein wenig zu bebauen, machte man, nachdem man bereits an- gefangen hatte zu ackern, eine auſſerordentliche Entdeckung. Alexander befand ſich mit ſeinen Soͤhnen und Vettern an der Spitze der Arbeiter. An einem ſehr heiſſen Tage, wolten ſie ſich ein we- nig in den Schatten legen. Jndem Hermantin mit Vorſicht nach einem Walde ging, entdeckt’ er Schlangen, von einer aͤuſſerſt unfoͤrmlichen dicken Geſtalt, die aber nicht viel uͤber zehn bis zwoͤlf Fuß lang waren. Er zeigte ſie ſeinem Vater und ſeinen Gefaͤhrten, die ſie mit Schaudern betrach- teten. Alle dieſe Ungeheuer hatten einen, dem menſchlichen aͤhnlichen Kopf, und krochen, als ſie erwachten, mit einer bewundernswuͤrdigen Ge- ſchwin- d. fl. Menſch. Q

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Zitationshilfe: Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/retif_mensch_1785/249>, abgerufen am 24.11.2024.