ben. Folglich ist die Bewegung der Kometen ei- ne gewaltsame, der Planeten ihre aber eine na- türliche.
Wenn ich behaupte, daß die Kometen ausgewor- fen worden, so will das nicht so viel sagen, als ob die- se grossen Klumpen von dem Körper der Sonne selbst abgesondert wären. Es sind, wie gedacht, unreine Ausflüsse, wie die Flecken, welche man noch heut zu Tage auf der Oberfläche dieses Vaters der Na- tur, in Beziehung auf uns, sieht. Sie haben sich durch die Ausleerungen nach und nach ver- grössert, sind aber nicht eher abgeworfen worden, als bis sie sich selbst absonderten, wie die Geburt nach der Belebung. Jhr werdet fragen: wie diese Massen sich beleben können? Jch antworte: auf eben die Art ohne Zweifel, wie die Thiere in dem Leibe der Mutter. So theilt die Sonne, der Quell des Lebens, seinen Ausflüssen von demieni- gen Leben mit, wovon sie ganz beschwängert ist. So läßt die mit Leben geschwängerte Erde etwas davon aus, um die auf seiner obern Haut befind- lichen Geschöpfe zu beseelen. Diese lebenden Theil- chen haben Planeten, Thiere und selbst den Men- schen hervorgebracht. Das höchste Wesen, Fül- le des Lebens, von dem die Sonnen unmittelbare Ausflüsse sind, beschwängert sie ebenfals mit Le- ben und Verstand, damit sie ihr Dasein empfin- den, desselben genüssen, und von der reinen Em- pfindung des Glücks ieden Augenblick erfüllet wer- den, wenn sie wie die Menschen die Ordnung nicht
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ben. Folglich iſt die Bewegung der Kometen ei- ne gewaltſame, der Planeten ihre aber eine na- tuͤrliche.
Wenn ich behaupte, daß die Kometen ausgewor- fen worden, ſo will das nicht ſo viel ſagen, als ob die- ſe groſſen Klumpen von dem Koͤrper der Sonne ſelbſt abgeſondert waͤren. Es ſind, wie gedacht, unreine Ausfluͤſſe, wie die Flecken, welche man noch heut zu Tage auf der Oberflaͤche dieſes Vaters der Na- tur, in Beziehung auf uns, ſieht. Sie haben ſich durch die Ausleerungen nach und nach ver- groͤſſert, ſind aber nicht eher abgeworfen worden, als bis ſie ſich ſelbſt abſonderten, wie die Geburt nach der Belebung. Jhr werdet fragen: wie dieſe Maſſen ſich beleben koͤnnen? Jch antworte: auf eben die Art ohne Zweifel, wie die Thiere in dem Leibe der Mutter. So theilt die Sonne, der Quell des Lebens, ſeinen Ausfluͤſſen von demieni- gen Leben mit, wovon ſie ganz beſchwaͤngert iſt. So laͤßt die mit Leben geſchwaͤngerte Erde etwas davon aus, um die auf ſeiner obern Haut befind- lichen Geſchoͤpfe zu beſeelen. Dieſe lebenden Theil- chen haben Planeten, Thiere und ſelbſt den Men- ſchen hervorgebracht. Das hoͤchſte Weſen, Fuͤl- le des Lebens, von dem die Sonnen unmittelbare Ausfluͤſſe ſind, beſchwaͤngert ſie ebenfals mit Le- ben und Verſtand, damit ſie ihr Daſein empfin- den, deſſelben genuͤſſen, und von der reinen Em- pfindung des Gluͤcks ieden Augenblick erfuͤllet wer- den, wenn ſie wie die Menſchen die Ordnung nicht
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ben. Folglich iſt die Bewegung der Kometen ei-
ne gewaltſame, der Planeten ihre aber eine na-
tuͤrliche.
Wenn ich behaupte, daß die Kometen ausgewor-
fen worden, ſo will das nicht ſo viel ſagen, als ob die-
ſe groſſen Klumpen von dem Koͤrper der Sonne ſelbſt
abgeſondert waͤren. Es ſind, wie gedacht, unreine
Ausfluͤſſe, wie die Flecken, welche man noch heut
zu Tage auf der Oberflaͤche dieſes Vaters der Na-
tur, in Beziehung auf uns, ſieht. Sie haben
ſich durch die Ausleerungen nach und nach ver-
groͤſſert, ſind aber nicht eher abgeworfen worden,
als bis ſie ſich ſelbſt abſonderten, wie die Geburt
nach der Belebung. Jhr werdet fragen: wie dieſe
Maſſen ſich beleben koͤnnen? Jch antworte: auf
eben die Art ohne Zweifel, wie die Thiere in dem
Leibe der Mutter. So theilt die Sonne, der
Quell des Lebens, ſeinen Ausfluͤſſen von demieni-
gen Leben mit, wovon ſie ganz beſchwaͤngert iſt.
So laͤßt die mit Leben geſchwaͤngerte Erde etwas
davon aus, um die auf ſeiner obern Haut befind-
lichen Geſchoͤpfe zu beſeelen. Dieſe lebenden Theil-
chen haben Planeten, Thiere und ſelbſt den Men-
ſchen hervorgebracht. Das hoͤchſte Weſen, Fuͤl-
le des Lebens, von dem die Sonnen unmittelbare
Ausfluͤſſe ſind, beſchwaͤngert ſie ebenfals mit Le-
ben und Verſtand, damit ſie ihr Daſein empfin-
den, deſſelben genuͤſſen, und von der reinen Em-
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Rétif de La Bretonne, Nicolas-Edme: Der fliegende Mensch. Übers. v. Wilhelm Christhelf Siegmund Mylius. 2. Aufl. Dresden u. a., 1785, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/retif_mensch_1785/320>, abgerufen am 26.11.2024.
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