Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hilarius [i. e. Reuter, Christian]: L'Honnéte Femme Oder die Ehrliche Frau zu Plißine [...] Nebenst Harleqvins Hochzeit- und Kind-Betterin-Schmause. Plißine, [1695].

Bild:
<< vorherige Seite
Aber bin ich nicht ein Narre/ daß ich mich hier
vergebens auffhalte/ da ich doch nicht eine Hand
voll Zeit überley habe. Nun gute Nacht Plit-
schüne/ Laux muß sehen/ ob er bald Hamburg
kan wieder zusehen bekommen.
(geht ab.)
Scena V.
Servillo mit einer Flaschen Wein
siehet ohngefehr Schlampampens Köchin/
wincket ihr und spricht:
Servill. Pist/ pist/ junges Mensch (Ursel
kömmt.)
Urs. Was wollet ihr dann?
Servill. Wo ist denn ihre Hauß-Jungfer?
Urs. Welche denn?
Servill. Jungfer Charlottgen.
Urs. Was wollet ihr denn bey ihr?
Serv. Ich soll was bey ihr ausrichten.
Urs. Darff ichs denn nicht wissen?
Serv. Es ist nichts geheimes/ allein ich soll selbst
mit ihr reden.
Urs. Wer schickt euch denn her?
Serv. Es ist ein guter Freund in unsern Wein-
keller der hat mich an sie abgefertiget.
Urs. Verziehet ein wenig ich will sie heraus ruf-
fen.

Servill
Aber bin ich nicht ein Narre/ daß ich mich hier
vergebens auffhalte/ da ich doch nicht eine Hand
voll Zeit uͤberley habe. Nun gute Nacht Plit-
ſchuͤne/ Laux muß ſehen/ ob er bald Hamburg
kan wieder zuſehen bekommen.
(geht ab.)
Scena V.
Servillo mit einer Flaſchen Wein
ſiehet ohngefehr Schlampampens Koͤchin/
wincket ihr und ſpricht:
Servill. Piſt/ piſt/ junges Menſch (Urſel
koͤmmt.)
Urſ. Was wollet ihr dann?
Servill. Wo iſt denn ihre Hauß-Jungfer?
Urſ. Welche denn?
Servill. Jungfer Charlottgen.
Urſ. Was wollet ihr denn bey ihr?
Serv. Ich ſoll was bey ihr ausrichten.
Urſ. Darff ichs denn nicht wiſſen?
Serv. Es iſt nichts geheimes/ allein ich ſoll ſelbſt
mit ihr reden.
Urſ. Wer ſchickt euch denn her?
Serv. Es iſt ein guter Freund in unſern Wein-
keller der hat mich an ſie abgefertiget.
Urſ. Verziehet ein wenig ich will ſie heraus ruf-
fen.

Servill
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#TAU">
            <p><pb facs="#f0039" n="27"/>
Aber bin ich nicht ein Narre/ daß ich mich hier<lb/>
vergebens auffhalte/ da ich doch nicht eine Hand<lb/>
voll Zeit u&#x0364;berley habe. Nun gute Nacht Plit-<lb/>
&#x017F;chu&#x0364;ne/ Laux muß &#x017F;ehen/ ob er bald <choice><sic>Ham burg</sic><corr>Hamburg</corr></choice><lb/>
kan wieder zu&#x017F;ehen bekommen.</p>
            <stage>(geht ab.)</stage>
          </sp>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Scena</hi></hi> V.</hi> </head><lb/>
          <stage><hi rendition="#b">Servillo mit einer <hi rendition="#fr">F</hi>la&#x017F;chen Wein</hi><lb/>
&#x017F;iehet ohngefehr Schlampampens Ko&#x0364;chin/<lb/>
wincket ihr und &#x017F;pricht:</stage><lb/>
          <sp who="#SER">
            <speaker>Servill.</speaker>
            <p>Pi&#x017F;t/ pi&#x017F;t/ junges Men&#x017F;ch</p>
            <stage>(Ur&#x017F;el<lb/>
ko&#x0364;mmt.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#URS">
            <speaker>Ur&#x017F;.</speaker>
            <p>Was wollet ihr dann?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SER">
            <speaker>Servill.</speaker>
            <p>Wo i&#x017F;t denn ihre Hauß-Jungfer?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#URS">
            <speaker>Ur&#x017F;.</speaker>
            <p>Welche denn?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SER">
            <speaker>Servill.</speaker>
            <p>Jungfer Charlottgen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#URS">
            <speaker>Ur&#x017F;.</speaker>
            <p>Was wollet ihr denn bey ihr?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SER">
            <speaker>Serv.</speaker>
            <p>Ich &#x017F;oll was bey ihr ausrichten.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#URS">
            <speaker>Ur&#x017F;.</speaker>
            <p>Darff ichs denn nicht wi&#x017F;&#x017F;en?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SER">
            <speaker>Serv.</speaker>
            <p>Es i&#x017F;t nichts geheimes/ allein ich &#x017F;oll &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
mit ihr reden.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#URS">
            <speaker>Ur&#x017F;.</speaker>
            <p>Wer &#x017F;chickt euch denn her?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SER">
            <speaker>Serv.</speaker>
            <p>Es i&#x017F;t ein guter Freund in un&#x017F;ern Wein-<lb/>
keller der hat mich an &#x017F;ie abgefertiget.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#URS">
            <speaker>Ur&#x017F;.</speaker>
            <p>Verziehet ein wenig ich will &#x017F;ie heraus ruf-<lb/>
fen.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Servill</fw>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[27/0039] Aber bin ich nicht ein Narre/ daß ich mich hier vergebens auffhalte/ da ich doch nicht eine Hand voll Zeit uͤberley habe. Nun gute Nacht Plit- ſchuͤne/ Laux muß ſehen/ ob er bald Hamburg kan wieder zuſehen bekommen. (geht ab.) Scena V. Servillo mit einer Flaſchen Wein ſiehet ohngefehr Schlampampens Koͤchin/ wincket ihr und ſpricht: Servill. Piſt/ piſt/ junges Menſch (Urſel koͤmmt.) Urſ. Was wollet ihr dann? Servill. Wo iſt denn ihre Hauß-Jungfer? Urſ. Welche denn? Servill. Jungfer Charlottgen. Urſ. Was wollet ihr denn bey ihr? Serv. Ich ſoll was bey ihr ausrichten. Urſ. Darff ichs denn nicht wiſſen? Serv. Es iſt nichts geheimes/ allein ich ſoll ſelbſt mit ihr reden. Urſ. Wer ſchickt euch denn her? Serv. Es iſt ein guter Freund in unſern Wein- keller der hat mich an ſie abgefertiget. Urſ. Verziehet ein wenig ich will ſie heraus ruf- fen. Servill

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695/39
Zitationshilfe: Hilarius [i. e. Reuter, Christian]: L'Honnéte Femme Oder die Ehrliche Frau zu Plißine [...] Nebenst Harleqvins Hochzeit- und Kind-Betterin-Schmause. Plißine, [1695]. , S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_femme_1695/39>, abgerufen am 23.11.2024.