Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 1. Göttingen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite
der Clarissa.

Er zog zurück, und that weiter nichts, als
daß er von seiner Ehrfurcht und Liebe gegen Sie
redete. Der Gegenstand derselben ist so vortreff-
lich, daß ich keinen Zweifel in seine Betheurun-
gen setzen kann.

Leben Sie wohl, meine wertheste und vortreff-
liche Freundin. Jch liebe, und bewundere Sie
mehr, als ich es ausdrücken kan, wegen des recht
edlen Schlusses ihres letzteren Briefes. Jch fing
diesen Brief mit einem ausgelassenen Schertz an,
weil ich weiß, daß Sie meiner Thorheit viel zu
gute halten. Aber nie ist ein Hertz mehr von
der zärtlichsten Liebe angefeuret worden, als das
Hertz der

Jhnen
gantz eigenthümlichen
Anna Howe.


Der dreyzehente Brief.
von
Fräulein Clarissa Harlowe an Fräulein
Howe/

Jch ergreiffe die Feder wieder, um Jhnen die
Ursachen zu berichten, die alle meine Ver-
wandten bewogen haben, den Antrag des Herrn
Solmes mit so grosser Hefftigkeit zu unterstü-
tzen.

Jch
H 3
der Clariſſa.

Er zog zuruͤck, und that weiter nichts, als
daß er von ſeiner Ehrfurcht und Liebe gegen Sie
redete. Der Gegenſtand derſelben iſt ſo vortreff-
lich, daß ich keinen Zweifel in ſeine Betheurun-
gen ſetzen kann.

Leben Sie wohl, meine wertheſte und vortreff-
liche Freundin. Jch liebe, und bewundere Sie
mehr, als ich es ausdruͤcken kan, wegen des recht
edlen Schluſſes ihres letzteren Briefes. Jch fing
dieſen Brief mit einem ausgelaſſenen Schertz an,
weil ich weiß, daß Sie meiner Thorheit viel zu
gute halten. Aber nie iſt ein Hertz mehr von
der zaͤrtlichſten Liebe angefeuret worden, als das
Hertz der

Jhnen
gantz eigenthuͤmlichen
Anna Howe.


Der dreyzehente Brief.
von
Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Fraͤulein
Howe/

Jch ergreiffe die Feder wieder, um Jhnen die
Urſachen zu berichten, die alle meine Ver-
wandten bewogen haben, den Antrag des Herrn
Solmes mit ſo groſſer Hefftigkeit zu unterſtuͤ-
tzen.

Jch
H 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <pb facs="#f0137" n="117"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">der Clari&#x017F;&#x017F;a.</hi> </hi> </fw><lb/>
        <p>Er zog zuru&#x0364;ck, und that weiter nichts, als<lb/>
daß er von &#x017F;einer Ehrfurcht und Liebe gegen Sie<lb/>
redete. Der Gegen&#x017F;tand der&#x017F;elben i&#x017F;t &#x017F;o vortreff-<lb/>
lich, daß ich keinen Zweifel in &#x017F;eine Betheurun-<lb/>
gen &#x017F;etzen kann.</p><lb/>
        <p>Leben Sie wohl, meine werthe&#x017F;te und vortreff-<lb/>
liche Freundin. Jch liebe, und bewundere Sie<lb/>
mehr, als ich es ausdru&#x0364;cken kan, wegen des recht<lb/>
edlen Schlu&#x017F;&#x017F;es ihres letzteren Briefes. Jch fing<lb/>
die&#x017F;en Brief mit einem ausgela&#x017F;&#x017F;enen Schertz an,<lb/>
weil ich weiß, daß Sie meiner Thorheit viel zu<lb/>
gute halten. Aber nie i&#x017F;t ein Hertz mehr von<lb/>
der za&#x0364;rtlich&#x017F;ten Liebe angefeuret worden, als das<lb/>
Hertz der</p><lb/>
        <closer>
          <salute> <hi rendition="#et"><hi rendition="#g">Jhnen</hi><lb/>
gantz eigenthu&#x0364;mlichen<lb/><hi rendition="#fr">Anna Howe.</hi></hi> </salute>
        </closer>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="2">
        <head><hi rendition="#fr">Der dreyzehente Brief.</hi><lb/>
von<lb/><hi rendition="#fr">Fra&#x0364;ulein Clari&#x017F;&#x017F;a Harlowe an Fra&#x0364;ulein<lb/>
Howe/</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#et">Mittewochens den 1. Ma&#x0364;rtz.</hi> </dateline><lb/>
        <p><hi rendition="#in">J</hi>ch ergreiffe die Feder wieder, um Jhnen die<lb/>
Ur&#x017F;achen zu berichten, die alle meine Ver-<lb/>
wandten bewogen haben, den Antrag des Herrn<lb/><hi rendition="#fr">Solmes</hi> mit &#x017F;o gro&#x017F;&#x017F;er Hefftigkeit zu unter&#x017F;tu&#x0364;-<lb/>
tzen.</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">H 3</fw>
        <fw place="bottom" type="catch">Jch</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[117/0137] der Clariſſa. Er zog zuruͤck, und that weiter nichts, als daß er von ſeiner Ehrfurcht und Liebe gegen Sie redete. Der Gegenſtand derſelben iſt ſo vortreff- lich, daß ich keinen Zweifel in ſeine Betheurun- gen ſetzen kann. Leben Sie wohl, meine wertheſte und vortreff- liche Freundin. Jch liebe, und bewundere Sie mehr, als ich es ausdruͤcken kan, wegen des recht edlen Schluſſes ihres letzteren Briefes. Jch fing dieſen Brief mit einem ausgelaſſenen Schertz an, weil ich weiß, daß Sie meiner Thorheit viel zu gute halten. Aber nie iſt ein Hertz mehr von der zaͤrtlichſten Liebe angefeuret worden, als das Hertz der Jhnen gantz eigenthuͤmlichen Anna Howe. Der dreyzehente Brief. von Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Fraͤulein Howe/ Mittewochens den 1. Maͤrtz. Jch ergreiffe die Feder wieder, um Jhnen die Urſachen zu berichten, die alle meine Ver- wandten bewogen haben, den Antrag des Herrn Solmes mit ſo groſſer Hefftigkeit zu unterſtuͤ- tzen. Jch H 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa01_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa01_1748/137
Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 1. Göttingen, 1748, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa01_1748/137>, abgerufen am 23.11.2024.