sung eben so zweiffelhaft als ich seyn mögen. Zweymahl hat mich Elisabeth durch ihre über- triebene Dienstfertigkeit gehindert; nun aber will ich sogleich nach dem Hüner-Hofe gehen, und den Brief hinlegen, wenn ich Gelegenheit habe. Jch hoffe aber auch etwas von Jhrer Hand zu finden.
Der sechszehnte Brief von Fräulein Clarissa Harlowe an Fräulein Howe.
Montags Nachmittags den 27 Märtz.
Jch habe die Erzählung meiner Geschichte bis auf den Mittag glücklich hingelegt, und ich hoffe bald noch einen Brief zu schreiben, um Sie so kurze Zeit als möglich in einem Zweif- fel zu lassen, der mich ietzt so sehr verunruhiget. Denn so oft ich höre, daß jemand zutrit, oder daß unten eine Thür aufgehet, so oft zittert mir das Hertz.
Die Meinigen sind lange beysammen gewe- sen, und es scheint, daß sie sich in der grössesten Heimlichkeit mit einander berathschlagen. Allein- was haben sie Ursache, einen so langen Rath
zu
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der Clariſſa.
ſung eben ſo zweiffelhaft als ich ſeyn moͤgen. Zweymahl hat mich Eliſabeth durch ihre uͤber- triebene Dienſtfertigkeit gehindert; nun aber will ich ſogleich nach dem Huͤner-Hofe gehen, und den Brief hinlegen, wenn ich Gelegenheit habe. Jch hoffe aber auch etwas von Jhrer Hand zu finden.
Der ſechszehnte Brief von Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Fraͤulein Howe.
Montags Nachmittags den 27 Maͤrtz.
Jch habe die Erzaͤhlung meiner Geſchichte bis auf den Mittag gluͤcklich hingelegt, und ich hoffe bald noch einen Brief zu ſchreiben, um Sie ſo kurze Zeit als moͤglich in einem Zweif- fel zu laſſen, der mich ietzt ſo ſehr verunruhiget. Denn ſo oft ich hoͤre, daß jemand zutrit, oder daß unten eine Thuͤr aufgehet, ſo oft zittert mir das Hertz.
Die Meinigen ſind lange beyſammen gewe- ſen, und es ſcheint, daß ſie ſich in der groͤſſeſten Heimlichkeit mit einander berathſchlagen. Allein- was haben ſie Urſache, einen ſo langen Rath
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der Clariſſa.
ſung eben ſo zweiffelhaft als ich ſeyn moͤgen.
Zweymahl hat mich Eliſabeth durch ihre uͤber-
triebene Dienſtfertigkeit gehindert; nun aber will
ich ſogleich nach dem Huͤner-Hofe gehen, und
den Brief hinlegen, wenn ich Gelegenheit habe.
Jch hoffe aber auch etwas von Jhrer Hand zu
finden.
Der ſechszehnte Brief
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Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Fraͤulein
Howe.
Montags Nachmittags
den 27 Maͤrtz.
Jch habe die Erzaͤhlung meiner Geſchichte
bis auf den Mittag gluͤcklich hingelegt,
und ich hoffe bald noch einen Brief zu ſchreiben,
um Sie ſo kurze Zeit als moͤglich in einem Zweif-
fel zu laſſen, der mich ietzt ſo ſehr verunruhiget.
Denn ſo oft ich hoͤre, daß jemand zutrit, oder
daß unten eine Thuͤr aufgehet, ſo oft zittert mir
das Hertz.
Die Meinigen ſind lange beyſammen gewe-
ſen, und es ſcheint, daß ſie ſich in der groͤſſeſten
Heimlichkeit mit einander berathſchlagen. Allein-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 2. Göttingen, 1748, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa02_1748/159>, abgerufen am 23.11.2024.
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