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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 2. Göttingen, 1748.

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der Clarissa.
chen/ sagte sie, mit ihnen ist kein Auskom-
men. Wenn sie so gehorsam als witzig
wären/ so würde es ein Glück für sie und
für andere seyn. Jch will von ihnen ge-
hen - - -

"Allein doch nicht in Unwillen? Das will ich
"nicht hoffen! Jch wollte nur so viel zu verste-
"hen geben: unsere Unterredung mag ausfal-
"len, wie sie will, so hat sich niemand zu bekla-
"gen, daß er sich in seiner Hoffnung betrogen
"sehe."

Ach Fräulein/ sie sind jung aber sehr
unbeweglich. Herr Solmes wird sich um
die gesetzte Zeit einfinden. Bedencken sie,
daß die Ruhe unserer Familie und ihre
eigene Glückseligkeit auf diesen Nachmit-
tag ankommt.

Mit diesen Worten gieng sie geschwind hin-
unter. Jch schliesse hier meinen Brief. Jch
kan nicht einmahl rathen, vielweniger mit Ge-
wißheit zum voraus bestimmen, wenn oder auf
was für Art ich meinen Briefwechsel werde fort-
setzen können. Jch bin sehr unruhig! Haben
Sie keine gute Nachricht, die Sie mir von Jhrer
Frau Mutter Antwort geben können? Aus
Furcht vor etwas noch schlimmern will ich die-
sen Brief gleich hinlegen.

A dieu, meine beste, meine
eintzige Freundin.
Der

der Clariſſa.
chen/ ſagte ſie, mit ihnen iſt kein Auskom-
men. Wenn ſie ſo gehorſam als witzig
waͤren/ ſo wuͤrde es ein Gluͤck fuͤr ſie und
fuͤr andere ſeyn. Jch will von ihnen ge-
hen ‒ ‒ ‒

„Allein doch nicht in Unwillen? Das will ich
„nicht hoffen! Jch wollte nur ſo viel zu verſte-
„hen geben: unſere Unterredung mag ausfal-
„len, wie ſie will, ſo hat ſich niemand zu bekla-
„gen, daß er ſich in ſeiner Hoffnung betrogen
„ſehe.„

Ach Fraͤulein/ ſie ſind jung aber ſehr
unbeweglich. Herr Solmes wird ſich um
die geſetzte Zeit einfinden. Bedencken ſie,
daß die Ruhe unſerer Familie und ihre
eigene Gluͤckſeligkeit auf dieſen Nachmit-
tag ankommt.

Mit dieſen Worten gieng ſie geſchwind hin-
unter. Jch ſchlieſſe hier meinen Brief. Jch
kan nicht einmahl rathen, vielweniger mit Ge-
wißheit zum voraus beſtimmen, wenn oder auf
was fuͤr Art ich meinen Briefwechſel werde fort-
ſetzen koͤnnen. Jch bin ſehr unruhig! Haben
Sie keine gute Nachricht, die Sie mir von Jhrer
Frau Mutter Antwort geben koͤnnen? Aus
Furcht vor etwas noch ſchlimmern will ich die-
ſen Brief gleich hinlegen.

A dieu, meine beſte, meine
eintzige Freundin.
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[303/0309] der Clariſſa. chen/ ſagte ſie, mit ihnen iſt kein Auskom- men. Wenn ſie ſo gehorſam als witzig waͤren/ ſo wuͤrde es ein Gluͤck fuͤr ſie und fuͤr andere ſeyn. Jch will von ihnen ge- hen ‒ ‒ ‒ „Allein doch nicht in Unwillen? Das will ich „nicht hoffen! Jch wollte nur ſo viel zu verſte- „hen geben: unſere Unterredung mag ausfal- „len, wie ſie will, ſo hat ſich niemand zu bekla- „gen, daß er ſich in ſeiner Hoffnung betrogen „ſehe.„ Ach Fraͤulein/ ſie ſind jung aber ſehr unbeweglich. Herr Solmes wird ſich um die geſetzte Zeit einfinden. Bedencken ſie, daß die Ruhe unſerer Familie und ihre eigene Gluͤckſeligkeit auf dieſen Nachmit- tag ankommt. Mit dieſen Worten gieng ſie geſchwind hin- unter. Jch ſchlieſſe hier meinen Brief. Jch kan nicht einmahl rathen, vielweniger mit Ge- wißheit zum voraus beſtimmen, wenn oder auf was fuͤr Art ich meinen Briefwechſel werde fort- ſetzen koͤnnen. Jch bin ſehr unruhig! Haben Sie keine gute Nachricht, die Sie mir von Jhrer Frau Mutter Antwort geben koͤnnen? Aus Furcht vor etwas noch ſchlimmern will ich die- ſen Brief gleich hinlegen. A dieu, meine beſte, meine eintzige Freundin. Der

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 2. Göttingen, 1748, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa02_1748/309>, abgerufen am 23.11.2024.