das verhaßte Wort, auch wol bey einer sol- chen Gelegenheit nützlich gebrauchen, unsere Eh- re zu erhalten, nachdem wir andere Rechte/ die aus der Geburt entstehen, verletzt ha- ben.
Nun hat Jhr Bruder und Jhre Schwe- ster, was sie haben wollten: das verdriest mich am meisten. Nun wird man von Aen- derung der Testamenter und andern Nieder- trächtigkeiten hören.
Eben lassen sich die Fräuleins Bloyd und Biddulph melden. Kitty sagt, sie wä- ren gantz ausser Athem. Jch kan ihre Ab- sicht leicht errathen: ich muß aber meine Mutter vorher sprechen. Jch weiß kein an- der Mittel mich zu rechtfertigen, als daß ich ihr Jhren Brief zeige. Jch werde kein Wort sagen können, bis sie ausgeredet hat. Vergeben Sie mir alles. Aus Bestürtzung schreibe ich verworren. Wenn Jhr Bote nicht wartete, und die Fräuleins nicht schon im Hause wären, so wollte ich den Brief wieder abschreiben, damit Sie sich nicht be- trüben mögen.
Jch
der Clariſſa.
das verhaßte Wort, auch wol bey einer ſol- chen Gelegenheit nuͤtzlich gebrauchen, unſere Eh- re zu erhalten, nachdem wir andere Rechte/ die aus der Geburt entſtehen, verletzt ha- ben.
Nun hat Jhr Bruder und Jhre Schwe- ſter, was ſie haben wollten: das verdrieſt mich am meiſten. Nun wird man von Aen- derung der Teſtamenter und andern Nieder- traͤchtigkeiten hoͤren.
Eben laſſen ſich die Fraͤuleins Bloyd und Biddulph melden. Kitty ſagt, ſie waͤ- ren gantz auſſer Athem. Jch kan ihre Ab- ſicht leicht errathen: ich muß aber meine Mutter vorher ſprechen. Jch weiß kein an- der Mittel mich zu rechtfertigen, als daß ich ihr Jhren Brief zeige. Jch werde kein Wort ſagen koͤnnen, bis ſie ausgeredet hat. Vergeben Sie mir alles. Aus Beſtuͤrtzung ſchreibe ich verworren. Wenn Jhr Bote nicht wartete, und die Fraͤuleins nicht ſchon im Hauſe waͤren, ſo wollte ich den Brief wieder abſchreiben, damit Sie ſich nicht be- truͤben moͤgen.
Jch
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der Clariſſa.
das verhaßte Wort, auch wol bey einer ſol-
chen Gelegenheit nuͤtzlich gebrauchen, unſere Eh-
re zu erhalten, nachdem wir andere Rechte/
die aus der Geburt entſtehen, verletzt ha-
ben.
Nun hat Jhr Bruder und Jhre Schwe-
ſter, was ſie haben wollten: das verdrieſt
mich am meiſten. Nun wird man von Aen-
derung der Teſtamenter und andern Nieder-
traͤchtigkeiten hoͤren.
Eben laſſen ſich die Fraͤuleins Bloyd und
Biddulph melden. Kitty ſagt, ſie waͤ-
ren gantz auſſer Athem. Jch kan ihre Ab-
ſicht leicht errathen: ich muß aber meine
Mutter vorher ſprechen. Jch weiß kein an-
der Mittel mich zu rechtfertigen, als daß
ich ihr Jhren Brief zeige. Jch werde kein
Wort ſagen koͤnnen, bis ſie ausgeredet hat.
Vergeben Sie mir alles. Aus Beſtuͤrtzung
ſchreibe ich verworren. Wenn Jhr Bote
nicht wartete, und die Fraͤuleins nicht ſchon
im Hauſe waͤren, ſo wollte ich den Brief
wieder abſchreiben, damit Sie ſich nicht be-
truͤben moͤgen.
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 2. Göttingen, 1748, S. 527. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa02_1748/533>, abgerufen am 24.11.2024.
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