an Herrn Hickman, weil ich keine Zeit versäumen wollte. Benehmen Sie mir meine jetzige Sorge und Bekümmerniß durch die Feder dieses braven Cavalliers.
Der ein und siebenzigste Brief von Herrn Hickman an Fräulein Clarissa Harlowe.
Freytags den 5ten May.
Gnädige Fräulein,
Die Fräulein Howe hat mir die Ehre gethan, mir zu befehlen, daß ich Jhnen berichten soll: "sie sey sehr bekümmert, daß Sie durch ihren letz- "ten Brief in so grosse Unruhe gesetzet wären. Wenn "Sie fortfahren wollten, an sie zu schreiben, und "Jhre Briefe an mich einzuschliessen, so würde sie "an das nie dencken, was Jhnen zur Beunruhigung "gereichte." Allein sie hat mir auch aufgetragen, zu versichern: "daß sie sich an kein Geschwätz oder Ur- "theil der Welt kehren werde, wenn sie einiger- "massen glauben dürfte, daß sie im Stande sey, zu "Jhrer Bewahrung oder Rettung etwas beyzutra- "gen." Dieses sind ihre eigene Worte. Die "Gelegenheit dazu ist mir gäntzlich unbekannt.
Jch empfinde hiebey einen starcken Trieb, mei- nen Kummer oder Unwillen über Jhre verdrießli- chen Umstände zu bezeigen. Da ich aber hievon keine genaue Nachricht habe, und nur überhaupt
aus
an Herrn Hickman, weil ich keine Zeit verſaͤumen wollte. Benehmen Sie mir meine jetzige Sorge und Bekuͤmmerniß durch die Feder dieſes braven Cavalliers.
Der ein und ſiebenzigſte Brief von Herrn Hickman an Fraͤulein Clariſſa Harlowe.
Freytags den 5ten May.
Gnaͤdige Fraͤulein,
Die Fraͤulein Howe hat mir die Ehre gethan, mir zu befehlen, daß ich Jhnen berichten ſoll: „ſie ſey ſehr bekuͤmmert, daß Sie durch ihren letz- „ten Brief in ſo groſſe Unruhe geſetzet waͤren. Wenn „Sie fortfahren wollten, an ſie zu ſchreiben, und „Jhre Briefe an mich einzuſchlieſſen, ſo wuͤrde ſie „an das nie dencken, was Jhnen zur Beunruhigung „gereichte.„ Allein ſie hat mir auch aufgetragen, zu verſichern: „daß ſie ſich an kein Geſchwaͤtz oder Ur- „theil der Welt kehren werde, wenn ſie einiger- „maſſen glauben duͤrfte, daß ſie im Stande ſey, zu „Jhrer Bewahrung oder Rettung etwas beyzutra- „gen.„ Dieſes ſind ihre eigene Worte. Die „Gelegenheit dazu iſt mir gaͤntzlich unbekannt.
Jch empfinde hiebey einen ſtarcken Trieb, mei- nen Kummer oder Unwillen uͤber Jhre verdrießli- chen Umſtaͤnde zu bezeigen. Da ich aber hievon keine genaue Nachricht habe, und nur uͤberhaupt
aus
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[520/0534]
an Herrn Hickman, weil ich keine Zeit verſaͤumen
wollte. Benehmen Sie mir meine jetzige Sorge
und Bekuͤmmerniß durch die Feder dieſes braven
Cavalliers.
Der ein und ſiebenzigſte Brief
von
Herrn Hickman an Fraͤulein Clariſſa
Harlowe.
Freytags den 5ten May.
Gnaͤdige Fraͤulein,
Die Fraͤulein Howe hat mir die Ehre gethan,
mir zu befehlen, daß ich Jhnen berichten ſoll:
„ſie ſey ſehr bekuͤmmert, daß Sie durch ihren letz-
„ten Brief in ſo groſſe Unruhe geſetzet waͤren. Wenn
„Sie fortfahren wollten, an ſie zu ſchreiben, und
„Jhre Briefe an mich einzuſchlieſſen, ſo wuͤrde ſie
„an das nie dencken, was Jhnen zur Beunruhigung
„gereichte.„ Allein ſie hat mir auch aufgetragen, zu
verſichern: „daß ſie ſich an kein Geſchwaͤtz oder Ur-
„theil der Welt kehren werde, wenn ſie einiger-
„maſſen glauben duͤrfte, daß ſie im Stande ſey, zu
„Jhrer Bewahrung oder Rettung etwas beyzutra-
„gen.„ Dieſes ſind ihre eigene Worte. Die
„Gelegenheit dazu iſt mir gaͤntzlich unbekannt.
Jch empfinde hiebey einen ſtarcken Trieb, mei-
nen Kummer oder Unwillen uͤber Jhre verdrießli-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 3. Göttingen, 1749, S. 520. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa03_1749/534>, abgerufen am 22.12.2024.
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